PSG-Goalie Gianluigi Buffon zählt sicher zu den besten Torhütern aller Zeiten. In einer französischen Sport-Sendung nennt der Italiener nicht nur seine drei aktuellen Top-Torhüter, sondern spricht allgemein von einer grossen Goalie-Generation. Diese These untermauern auch einige Beispiele vom Wochenende.
Gianluigi Buffon war gestern in der französischen TV-Sendung «Canal Football Club» zu Gast. Der 40-Jährige machte wie immer auch abseits des Platzes eine «bella figura». Auf die Konkurrenzsituation mit Alphonse Areola angesprochen – bisher musste der Italiener unter Trainer Thomas Tuchel meistens auf der Bank Platz nehmen – blieb Buffon cool:
«Ich bin sehr zufrieden, weil ich nicht den Ehrgeiz habe, 70 Partien in einer Saison zu spielen. Aber in den Partien, wo ich zum Einsatz komme, will ich Qualität abliefern. Ich denke, eine starke Mannschaft wie Paris Saint-Germain sollte zwei grosse Torhüter haben, wie Real Madrid mit Courtois und Navas. Auch sie wechseln sich ab. Ich denke, die Zukunft von Fussballteams lautet, zwei hochkarätige Torhüter im Kader zu haben. Und dann den richtigen Zeitpunkt finden, um beide spielen zu lassen.»
Danach folgte die Frage, welche drei Torhüter für ihn aktuell die drei besten sind. Buffon schmunzelnd: «Ihr wollt nur drei Namen, dabei würde ich gerne Hundert aufzählen. Ich würde sicher Neuer dazuzählen, De Gea und Oblak. Dann gibt es natürlich noch andere; Courtois, Navas etc. Wir leben in einer Zeit, in der es viele grossartige Torhüter gibt.»
Viele starke Goalies
Dass es tatsächlich aktuell viele Torhüter der Kategorie «Weltklasse» gibt, die ebenfalls eine Erwähnung verdient hätten, zeigen einige ausgewählte Vertreter ihrer Zunft am vergangenen Wochenende:
Marc-André ter Stegen liess die Sevilla-Offensive gleich mehrmals verzweifeln. Schon letzte Saison war der Ex-Gladbacher bei den Katalanen eine Bank. Viele Experten woll(t)en den 26-Jährigen auch als Nr.1 im DFB-Team sehen. In Spanien nannten sie ihn auch schon den «Messi zwischen den Pfosten».
Der von Buffon eingangs erwähnte Jan Oblak hat beim 1:1 von Atlético Madrid auswärts gegen Villareal zwar ein Gegentor erhalten, seine Statistik ist trotzdem immer noch unheimlich: In 125 Spielen für die Los Rojiblancos hat der Slowene insgesamt öfters seinen Kasten sauber halten können (73), als dass der 25-Jährige Gegentore (72) hinnehmen musste.
Alisson Becker, für knappe 80 Millionen Franken von Liverpool erworben, hat in seinen ersten neun Spielen in der Premier League gleich sechs Mal zu Null gespielt. Nur Petr Cech hat bei seinem Debüt in England eine noch bessere Bilanz gehabt.
Selbst die Engländer, lange berühmt-berüchtigt für ihre Fliegenfänger, haben mit WM-Held Jordan Pickford endlich einen starken Rückhalt im Tor. Der Schlussmann von Everton parierte einen Strafstoss sensationell mit der Fussspitze.
Nur Buffons designierter Nati-Nachfolger schwächelt
Im Mailänder Derby patzte wieder einmal Gianluigi Donnarumma, der in der Nachspielzei eine Flanke fahrlässig unterlief. Der 19-Jährige gab zwar bereits als 16-Jähriger sein Debüt in der Serie A und wurde eigentlich von der Fachwelt als würdiger Nachfolger von Namensvetter Buffon auserkoren. Doch der 1,96 grosse Hüne ist irgendwie seit der Posse um seine Vertragsverlängerung – sein Berater Mino Raiola kokettierte öffentlich mit einem Wechsel und erpresste so Milan, seinen Schützling mit den geforderten sechs Millionen Euro zu entlöhnen. Zusätzlich musste der Klub auch noch seinen älteren und untalentierten Bruder unter Vertrag nehmen. Dumm nur, dass die Rossoneri das einzige Team der Serie A sind, die noch kein einziges mal zu Null spielen konnten.