Kuriose Klauseln

Ancelotti und sein Treffen mit De Niro

Kuriose Klauseln Die kuriosen Vertragsklauseln der Fussball-Stars

jar

27.2.2019

In Interviews geben sich Fussballer oft nicht sehr kreativ. Wenn es um die Vertragsunterschrift geht, ist das anders: Treffen mit Schauspielern, Party-Erlaubnis oder bezahlter Kochkurs – es gibt offenbar nichts, was es nicht gibt. Hier sind zwölf kuriose Vertragsklauseln, die zum Schmunzeln anregen.


  §1

Kein Fussball ohne Party

Ronaldinho

Als der Weltfussballer (2004, 2005) im Jahr 2012 zu Atlético Mineiro wechselte, machte er klar, dass Fussball für ihn nur noch ein Hobby ist. Er soll vertraglich geregelt haben, dass er zwei Mal in der Woche abends ausgehen darf, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen.


  §2

Treffen mit Film-Star

Carlo Ancelotti

Wie die italienische Zeitung «Corriere dello Sport» letzte Woche berichtete, hat sich Napoli-Trainer Carlo Ancelotti in seinen Vertrag schreiben lassen, dass Klubpräsident Aurelio De Laurentiis, der auch ein berühmter Filmproduzent ist, Ancelotti dem Star-Schauspieler Robert De Niro vorstellen müsse.

Hätten auch in «Der Pate» mitspielen können: Carlo Ancelotti und Aurelio De Laurentiis.
Hätten auch in «Der Pate» mitspielen können: Carlo Ancelotti und Aurelio De Laurentiis.
Bild: Twitter
  §3

Der Beste kriegt am meisten

Lionel Messi

Wer den besten Spieler der Welt hat, will ihn natürlich nie mehr abgeben. Deshalb versicherte der FC Barcelona Messi, dass er – solange er bei Barça spielt – immer der bestbezahlte Spieler sein werde. Als Zlatan Ibrahimovic 2009 nach Barcelona wechselte und einen besseren Vertrag als Messi erhielt, wurde auch der Lohn des Argentiniers deutlich angehoben.


  §4

Bayern-Wechsel nach Lust und Laune

Jann-Fiete Arp

Bayern München kaufte den jungen HSV-Profi schon im Sommer 2018, gab die Verpflichtung aber erst einige Monate später bekannt, weil klar war, dass der Stürmer noch eine Weile in Hamburg bleibt – bis spätestens 2020. Bayern bestätigte, dass in Arps Vertrag steht: «Wann er den HSV verlassen wird, entscheidet nur er.»


  §5

Finger weg vom Skisprung-Ski

Stig Inge Bjornebye

Sorgen um eine Verletzung des Linksverteidigers machte sich der FC Liverpool, als er 1992 dem Norweger verbot, sich näher als 180 Meter einer Skisprungschanze zu nähern. Hintergrund der Geschichte: Bjornebye wollte eigentlich seinem Vater nacheifern und Skispringer werden.

Stig Inge Bjornebye musste wohl oder übel aufs Skispringen verzeichten.
Stig Inge Bjornebye musste wohl oder übel aufs Skispringen verzeichten.
Bild: Getty
  §6

Schön am Boden bleiben

Stefan Schwarz

Auch ihm wurde vom Klub ein Traum zerstört. Der Schwede redete vor seinem Wechsel zum AFC Sunderland mit einem Journalisten über seine Begeisterung für die Raumfahrt und seinen grossen Traum, einmal ins Weltall zu reisen. Doch Sunderland untersagte Schwarz vertraglich den Flug ins All. Wahrscheinlich hätte er sonst das eine oder andere Training und Spiel verpasst. 


  §7

Geld schiesst Tore

Edinson Cavani

Der PSG-Stürmer aus Uruguay hat eine Klausel im Vertrag, die ihm eine Million Euro mehr beschert, wenn er Torschützenkönig der Ligue 1 wird. Dies hatte zur Folge, dass sich Cavani und Neymar um die Ausführung der Elfmeter stritten – auch auf dem Platz.


  §8

Winke, winke

Neymar

Auch Neymar kann sich über fehlende Zusatzprämien nicht beklagen: Satte 375'000 Euro kassiert der Brasilianer jährlich, damit er vor und nach den Spielen den PSG-Anhängern zuwinkt. Ausserdem soll der 26-Jährige 2,5 Millionen Euro erhalten, wenn er die Entscheide des Trainers nicht in Frage stellt und öffentlich kritisiert. Zwei Millionen kommen obendrauf, wenn er im Rennen um den Ballon d'Or auf den ersten drei Plätzen landet.

Neymar bedankt sich artig bei den PSG-Fans für den Support – und entgeht damit einem Lohnabzug.
Neymar bedankt sich artig bei den PSG-Fans für den Support – und entgeht damit einem Lohnabzug.
Bild: Getty
  §9

Schlechter Ruf wird belohnt

Mario Balotelli

Mario Balotelli: Der FC Liverpool wusste bei Balotellis Verpflichtung im Jahr 2014 um die exzentrischen Züge des Italieners und schrieb laut der «Times» folgende kuriose Klausel in den Vertrag: «Wenn der Spieler während jeder Spielzeit des Vertrages nicht mehr als dreimal vom Platz gestellt wird wegen gewalttätigen Verhaltens, Anspuckens eines Gegners oder einer anderen Person, beleidigender oder ausfallender Sprache und/oder für Gesten und/oder Widerreden mit Worten oder Gesten, dann bekommt er jeweils zum Saisonende am 30. Juni eine Bonuszahlung von einer Million Pfund.»


  §10

Lauffauler Goalie

Jens Lehmann

Der ehemalige deutsche Nationalgoalie liess sich bei seiner letzten Station in Stuttgart vertraglich zusichern, dass er am Tag nach dem Spiel nicht am Auslaufen teilnehmen muss.

Seit Ende Januar ist Jens Lehmann (hinten im roten Pulli) Co-Trainer beim FC Augsburg. Die Anti-Lauf-Klausel hat er dieses Mal wohl vergessen, in den Vertrag zu schreiben ...
Seit Ende Januar ist Jens Lehmann (hinten im roten Pulli) Co-Trainer beim FC Augsburg. Die Anti-Lauf-Klausel hat er dieses Mal wohl vergessen, in den Vertrag zu schreiben ...
Bild: Keystone
  §11

Guten Appetit

Rolf-Christel Guie-Mien

An seinem Wechsel zu Eintracht Frankfurt im Jahr 1999 hatte auch seine Frau Freude. Der Klub verpflichtete sich nämlich dazu, Frau Guie-Mien einen Kochkurs zu bezahlen. 


  §12

Grosszügig

David Beckham

Im Januar 2013 wechselte der Engländer zu PSG, wo er ein halbes Jahr später seine Karriere beendete. Kurios: Beckham verzichtete auf Gehalt, stattdessen spendete PSG die Summe für wohltätige Zwecke. Es soll sich um rund 800'000 Euro gehandelt haben.

Spielte für den guten Zweck: David Beckham.
Spielte für den guten Zweck: David Beckham.
Bild: Keystone
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