Die «Rennes-Protokolle» Dubiose Gemälde und riskante Deals: Alex Freis verrückte Zeit in Rennes

Von Florian Künzi

4.11.2020

Von 2003 bis 2006 stürmte Alex Frei für Stade Rennes und traf in 117 Spielen 52 Mal. Sein Erfolg vor dem Tor ist allgemein bekannt, gegenüber «blue Sport» erzählt der 41-Jährige nun, was er in Frankreich abseits des Platzes noch so alles erlebte.

Erstmals überhaupt hat es Stade Rennes in dieser Saison in die Champions League geschafft. Kein Zufall, sondern das Resultat kontinuierlicher und seriöser Arbeit, sagt Alex Frei. Der heutige Trainer des FC Wil war einst Publikumsliebling in der Bretagne und hat dort viel erlebt. Auch wenn er zu Beginn seiner Zeit in Rennes einen grossen Fehler gemacht hat, wie er heute selber sagt. Hier sind die «Rennes-Protokolle».

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Günstige Wohnung mit dubiosen Gemälden

Als der damals 23-jährige Stürmer in die Bretagne kommt, bezieht er erstmal ein Hotelzimmer. Soweit so normal. Doch der Baselbieter verzichtet danach eine ganze Zeit lang darauf, sich eine Wohnung zu suchen. Damit habe er sich unbewusst die Möglichkeit offengehalten, in die Schweiz zurückzukehren, sollten die Dinge in Frankreich nicht nach Wunsch laufen.

Doch dann macht der junge Fussballer eine fast schon schicksalshafte Begegnung. Und kurz darauf bewohnt er eine viel zu grosse Wohnung. Mitten in der Stadt und zu unverschämt tiefem Mietzins. Wie er dadurch beinahe in dubiose Machenschaften verwickelt wurde, erzählt Alex Frei im Video.

2
Eine riskante Wette

Frei benötigt etwas Zeit, um in Rennes anzukommen. Privat, aber auch als Fussballer. Im ersten halben Jahr kommt der Stürmer kaum zum Zug. «Ich pendelte zwischen Ersatzbank und Tribüne», kann Frei heute über diese Phase witzeln.

Doch dann kommt mit Laszlo Bölöni ein neuer Trainer. Und diese Chance will sich Frei auf keinen Fall entgehen lassen. Er besucht den neuen Chef im Büro und schlägt ihm einen Deal vor, mit welchem er seine Karriere aufs Spiel setzt. Die Geschichte dazu gibt’s im Video. Nur soviel: Freis fast schon übermütiges Handeln brachte ihm Privilegien ein, die keiner seiner Teamkollegen hatte.

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«Haben das Nachtleben belebt»

Alex Frei schiesst in den darauffolgenden drei Jahren Tor um Tor. Wird er zu Beginn noch etwas spöttisch «le petit Suisse» genannt, ist er bald schon Star des Teams und Liebling der Fans. Noch heute wird er regelmässig eingeladen zu Spielen von Stade Rennes. «Als aktiver Trainer finde ich aber leider fast nie die Zeit dazu», bedauert Frei. Die Menschen in der Bretagne haben den Schweizer also nie vergessen. Und der erinnert sich ebenso gerne zurück an diese, wie im Video zu hören und sehen ist.


Stade Rennes ist am Mittwochabend in der Champions League zu Gast beim FC Chelsea (ab 21:00 Uhr live auf blue Sport).

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