YB gelingt in Valencia kein Exploit, deshalb steht es am Ende 1:3 aus Berner Sicht. Damit hat der Schweizer Meister im Normalfall kaum noch Chancen, europäisch zu überwintern. Hier sind die Spielerbewertungen.
Bewertungsschlüssel
6 Sackstark
5 Gut
4 Genügend
3 Schwach
2 Sehr schwach
1 Unterirdisch
Torhüter
David von Ballmoos
Drei Gegentore, dreimal ist er machtlos. In der 93. Minute verhindert er einen vierten Gegentreffer. Ansonsten kann er sich nicht auszeichnen.
Rechter Aussenverteidiger
Kevin Mbabu
Er spielt mutig, ist schneller als die meisten seiner Gegenspieler und kreiert das eine oder andere Mal Torgefahr, so wie in der 25. Minute als er eine wunderbare Flanke zur Mitte schlägt und mitansehen muss, wie Assalé den Ball komplett freistehend nicht im Kasten unterbringt. Allerdings landet jeder dritte Pass von Mbabu bei einem Gegenspieler.
Innenverteidiger
Sandro Lauper
Hut ab! Der 22-Jährige zeigt erneut ein starkes Spiel. Keiner hat mehr Ballaktionen und seine Passquote von über 92 Prozent ist top. Er ist stark in den Zweikämpfen, antizipiert mehrfach goldrichtig und kann so mehr als einmal einen drohenden Waldbrand im Keim ersticken. Weiter so!
Innenverteidiger
Steve von Bergen
Für den Captain ist es ein Abend zum Vergessen. Vor dem 1:0 unterläuft er einen Ball, der den Treffer erst ermöglicht. Beim zweiten Gegentreffer trifft ihn zumindest eine Teilschuld und auch beim dritten Gegentreffer ist sein Stellungsspiel nicht über alle Zweifel erhaben. In Bern wissen sie, was sie an Von Bergen haben, aber heute hat er einen schlechten Tag eingezogen.
Linker Aussenverteidiger
Loris Benito
Scheint zunächst vom Tempo überfordert und begeht in den ersten zwei Minuten bereits zwei Fouls, zwei weitere kommen dann noch hinzu, einmal sieht er Gelb. Nach vorne entwickelt er insgesamt zu wenig Druck. Wie er in der 82. Minute für den im eigenen Sechzehner ausgetanzten Von Bergen klärt, ist stark.
Rechter Flügel
Christian Fassnacht
Den Ausgleichstreffer bereitet er mit einem schönen Pass in den Rücken der Abwehr vor. Ansonsten spielt er ziemlich unauffällig, begeht mal ein ungestümes Foul, mal unterbindet er einen Konter, aber viel mehr ist da nicht. Auch sein Distanzschuss in der 55. Minute bringt keine echte Gefahr. Fünf Minuten später wird er ausgewechselt.
Zentraler Mittelfeldspieler
Djibril Sow
Wir haben ihn oft gelobt, doch heute kann er nicht an die zuletzt richtig starken Leistungen anknüpfen. Beim ersten Gegentor schaut er nur auf den ballführenden Spieler und bemerkt nicht, dass ihm im Rücken sein Gegenspieler entwischt. Vor dem zweiten Valencia-Treffer steht er nicht nah genug beim Flankengeber. Positiv hervorzuheben ist sein Engagement. Sow spult viele Kilometer ab und ist fast immer anspielbar.
Zentraler Mittelfeldspieler
Sékou Sanogo
Er ist unheimlich robust und weiss seinen Körper einzusetzen. So steht er auch am Ursprung des YB-Treffers, gewinnt er doch – an der Grenze des Erlaubten – den entscheidenden Zweikampf im Mittelfeld. Sanogo ist nur schwer vom Ball zu trennen und er hat eine gute Übersicht, verlagert das Spiel gekonnt. Nur in der 27. Minute hat er mal kurz ein totales Blackout, doch Lauper kann den groben Schnitzer ausbügeln. In der 77. Minute sieht er für ein überhartes Einsteigen Rot – allerdings kann man ihm keine böse Absicht unterstellen, hat er seinen Gegenspieler doch gar nicht kommen sehen. Deshalb soll das hier in der Bewertung auch nicht ins Gewicht fallen.
Linker Flügel
Nicolas Ngamaleu
Das war gar nichts. Nachdem er in der 18. Minute Gelb sieht, müsste er in der 32. Minute mit Gelb-Rot vom Platz fliegen, kurz darauf hat er erneut Glück, dass der Unparteiische den gelben Karton in der Tasche stecken lässt. Kurz vor der Pause hat er den Ausgleich auf dem Fuss, doch er vergibt kläglich.
Stürmer
Guillaume Hoarau
Am YB-Treffer hat er seinen Anteil, doch noch lieber hätten wir es gesehen, wenn er selber auch mal wieder trifft. In der 8. Minute kommt er knapp ausserhalb des Sechzehners freistehend zum Abschluss, doch er schliesst überhastet ab. Kurz nach der Pause hat er eine Kopfballchance, doch wirklich gefährlich wird es nicht. Es sind keine hundertprozentigen Chancen, doch mindestens einer der beiden muss halt auch mal rein, wenn man in der Champions League bestehen will. In der 75. Minute wird er ausgewechselt.
Stürmer
Roger Assalé
In der 25. Minute vergibt er nach einer Mbabu-Flanke eine Top-Chance. Zwölf Minuten später trifft er doch noch zum 1:1 – ein wunderbarer Schuss durch die Beine des Verteidigers, flach ins weite Eck. Eine Minute vor der Pause bereitet er mit einer massgeschneiderten Flanke eine riesige Möglichkeit zum 2:2-Ausgleich vor. In der zweiten Halbzeit taucht er unter.
Ab 46. Minute für Ngamaleu
Miralem Sulejmani
Etwas überraschend steht er nicht in der Startelf, wird aber direkt nach dem Pausentee für den rot-gefährdeten Ngamaleu eingewechselt. Wirklich viel ist von ihm aber nicht zu sehen, nicht einmal seine Standards sorgen für grosse Gefahr, eine seiner grossen Stärken.