Am Samstag lässt Leader Dortmund Punkte liegen, mit dem achten Sieg in Folge hätte Bayern München den Rückstand auf vier Punkte verkürzen können. Doch das Team von Niko Kovac verliert und wird später am Abend von Gladbach sogar von Platz 2 verdrängt. Doch es könnte im Februar noch viel schlimmer kommen.
Bayern München verliert in Leverkusen 1:3 – und das nicht einmal unverdient. Dortmund lässt zwar auch Punkte liegen, holt aber in Frankfurt immerhin einen Punkt und baut die Führung an der Tabellenspitze weiter aus. Borussia Mönchengladbach, siegreich auf Schalke, schliesst derweil punktemässig zu Bayern München auf und ist aufgrund des besseren Torverhältnisses neu Tabellenzweiter.
Bayern-Coach Niko Kovac findet nach der enttäuschenden Niederlage klare Worte: «Kompaktheit ist das Thema, das ich am Sonntag ansprechen werde. Drei Gegentreffer kannst du hier nicht kassieren und den Anspruch haben, in Leverkusen zu gewinnen. Wir müssen hinten den Laden dicht kriegen, denn Meisterschaften werden hinten entschieden.»
Sorgen dürfte Bayern München auch der mögliche Ausfall von Manuel Neuer in den kommenden Spielen machen. Gegen Leverkusen musste der etatmässige Stammtorhüter wegen einer Verletzung an der Hand pausieren. Sven Ulreich machte beim Ausgleichstreffer, einem direkt verwandelten Freistoss von Leon Bailey, keine gute Figur. «Das war eine schwierige Position für einen Torhüter. Aber wenn es so ausgeht, ist es immer ein bisschen blöd für den Torwart», meinte der 30-jährige Stellvertreter von Neuer.
Thomas Müller war sich der Tragweite der Niederlage nach dem Schlusspfiff bewusst: «Es ist sehr bitter, dass wir das Spiel nicht gewinnen konnten, obwohl es auf jeden Fall dringend gewesen wäre.» Viel mehr wollte er dazu nicht sagen, denn «durch's Reden kriegen wir eh keine Punkte. Deshalb ist es egal, was ich hier sage.»
Im Februar steht viel auf dem Spiel
Die Meisterschaft hat man am Samstag möglicherweise verspielt, sieben Punkte in 14 Spielen aufzuholen, das kommt einer Herkulesaufgabe gleich. Sollte Bayern am Mittwoch in der 3. Cup-Runde in Berlin gegen die Hertha verlieren, so dürfte es für Trainer Niko Kovac und seine Mannen richtig ungemütlich werden.
Denn die Bayern offenbaren grosse Schwächen, wenn der Gegner Tempofussball spielt. Im Champions-League-Achtelfinal wartet am 19. Februar (Rückspiel 13. März) mit Liverpool eine Mannschaft, die genau für das steht, Tempofussball par excellence. Gelingt es Bayern nicht, die Defensive schleunigst zu stabilisieren, so droht man innerhalb von weniger als drei Wochen sämtliche Titelhoffnungen begraben zu müssen.
Dennoch wäre es viel zu früh, die Bayern abzuschreiben, dafür verfügt die Mannschaft über zu viele erfahrene Spieler von Weltklasse-Format. Eins ist jedoch auch klar: Bayern muss in den kommenden Wochen liefern, sonst könnte es tatsächlich eine Saison ohne Titel geben – eigentlich unvorstellbar.