Die Schweiz kommt in Irland nicht über ein 1:1 hinaus. Das Team von Vladimir Petkovic darf sich in der EM-Qualifikation keine weiteren Ausrutscher leisten. Hier sind die Nati-Noten.
Bewertungsschlüssel
6 Sackstark
5 Gut
4 Genügend
3 Schwach
2 Sehr schwach
1 Unterirdisch
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Torhüter
Yann Sommer
Ein undankbares Spiel für den Schweizer Schlussmann, der kaum eine Gelegenheit erhält, sich auszuzeichnen. Beim Gegentreffer – ein Kopfball aus kurzer Distanz – ist er machtlos. Schmerzhaft ist dann auch das Rencontre mit einem Iren wenige Sekunden vor dem Abpfiff.
Innenverteidiger
Nico Elvedi
In der ersten Halbzeit versucht er das Spiel von hinten anzutreiben. Doch je länger die Partie dauert, desto weniger ist von Elvedi zu sehen.
Innenverteidiger
Fabian Schär
Der Innenverteidiger ist der gefährlichste Angreifer im Team von Vladimir Petkovic. Mehrmals nutzt er die freien Räume, schaltet sich in die Offensive ein und geht auch selbst in den Abschluss. Es ist kein Zufall, dass er das 1:0 erzielt. Beim Verteidigen schleicht sich in der ersten Halbzeit der eine oder andere «Wackler» ein – zweimal wird er zu einfach umkurvt, einmal vertändelt er als hinterster Mann beinahe den Ball. Kurz vor Schluss sieht er Gelb, weil er auf den Iren losgeht, der Sommer über den Haufen rennt.
Innenverteidiger
Manuel Akanji
Der Dortmund-Legionär startet unkonzentriert in die Partie und verursacht bereits nach 15 Sekunden mit einem katastrophalen Rückpass einen Eckball – und das gegen die kopfballstarken Iren, die genau auf solche Standards warten. Ansonsten zeigt Akanji eine solide Leistung, aber nicht mehr. Beim Gegentreffer verliert er den Luftdreikampf gegen zwei Iren, kann passieren, kein Vorwurf. Kommt hinzu, dass der Treffer wegen einer Abseitsposition gar nicht zählen dürfte – der VAR kommt in der EM-Qualifikation nicht zum Einsatz.
Rechter Flügel
Kevin Mbabu
Ein Tor verhindert, ein Tor verschuldet. Nachdem ein Ire in der 13. Minute Schär und Elvedi auslässt, rauscht Mbabu heran und vereitelt mit einem hervorragenden Tackling im eigenen Sechzehner den drohenden Gegentreffer. Am anderen Ende der Skala: In der 85. Minute verliert er in der Vorwärtsbewegung unnötigerweise den Ball und steht so am Ursprung des Ausgleichstreffers. Dazwischen schlägt er viele Flanken, doch kaum eine findet den Adressaten.
Zentraler Mittelfeldspieler
Denis Zakaria
In der ersten halben Stunde ist er sehr präsent, erobert Bälle und lanciert seine Mitspieler. Mit zunehmender Spieldauer verliert er an Einfluss. Beim wunderschön herausgespielten Führungstreffer hat er dann allerdings seine Füsse im Spiel, der vorletzte Pass kommt von Zakaria.
Zentraler Mittelfeldspieler (Captain)
Granit Xhaka
Der eigentliche Spielmacher wird von den Iren eng bewacht und hat kaum Luft zum Atmen. Am Schweizer Treffer hält er seine Aktien – er leitet den Ball direkt weiter und so tut sich eine Lücke auf, die seine Kollegen zu nutzen wissen. In der 95. und letzten Minute begeht er ein unnötiges (Frust)-Foul und schenkt so den Iren eine letzte Standardsituation. Das darf einem gestandenen Profi einfach nicht passieren, zumal man genau solche Freistösse um jeden Preis verhindern wollte.
Linker Flügel
Ricardo Rodriguez
In der 25. Minute hat er die erste veritable Torchance: Völlig frei stehend kann er per Volley von der Sechzehnerkante draufhalten, doch er verzieht deutlich. Auch sonst überzeugt Rodriguez nicht, er spielt ungewohnt viele Fehlpässe und irgendwie läuft die Partie mehrheitlich an ihm vorbei.
Hängende Spitze
Breel Embolo
In der ersten Halbzeit hängt er in der Luft, in der zweiten legt er eine Schippe drauf, doch es gibt noch sehr viel Luft nach oben. In der 53. Minute spielt er bei einem vielversprechenden Konter einen kläglichen Fehlpass, in der 62. Minute rutscht er im dümmsten Moment aus und lässt so eine Topchance ungenutzt, in der 78. Minute sieht er den völlig frei stehenden Seferovic nicht, der bereitet ist, zum 2:0 einzuschieben. Wer solche Chancen ungenutzt lässt, der darf sich nicht wundern, wenn es am Ende nicht zum Sieg reicht. Nur einmal macht er alles richtig: Beim Schweizer Treffer spielt er den Assist.
Hängende Spitze
Remo Freuler
Er hat sich in der Nati-Startelf festgebissen und macht seine Sache ordentlich. Wenn Embolo nicht ausrutscht, dann darf er sich einen Assist gutschreiben lassen. Insgesamt sieht man in der Offensive aber zu wenig von Freuler.
Mittelstürmer
Haris Seferovic
In der 78. Minute trifft er den Pfosten – allerdings nur mit dem Fuss. Wutentbrannt kickt er gegen das Aluminium, weil Embolo die Kugel nicht zu ihm passt – Seferovic wäre bereit gewesen, den Iren den K.o.-Schlag zu verpassen. Und so kommt er im gesamten Spiel zu keiner einzigen richtigen Torchance. Das Spiel läuft aber nicht komplett an ihm vorbei, immer wieder lässt er sich fallen, um am Spiel teilzunehmen. Gegen Gibraltar wird Seferovic fehlen, er ist nach dem Spiel nach Lissabon geflogen, um seiner hochschwangeren Frau bei der Geburt ihres Kindes beizustehen. Das geht natürlich in Ordnung, wir wünschen alles Gute. Petkovic hat bereits reagiert und Ruben Vargas ins Nationalteam beordert.
Eingewechselte Spieler
Ab 86. Minute für Embolo
Albian Ajeti
Zu kurz für eine Benotung.
Ab 90. Minute für Freuler
Admir Mehmedi
Zu kurz für eine Benotung.
Ab 90+4. Minute für Mbabu
Edimilson Fernandes
Zu kurz für eine Benotung.
Telegramm
Irland – Schweiz 1:1 (0:0)
Dublin. – 40'000 Zuschauer. – SR Del Cerro Grande (ESP). – Tore: 74. Schär (Embolo) 0:1. 85. McGoldrick (McClean) 1:1.
Irland: Randolph; Coleman, Duffy, Keogh, Stevens; Whelan, Hourihane (82. Hogan); Robinson (58. Judge), Hendrick, McClean; McGoldrick (92. Browne).
Schweiz: Sommer; Elvedi, Schär, Akanji; Xhaka; Mbabu (94. Fernandes), Zakaria, Freuler (90. Mehmedi), Rodriguez; Embolo (86. Ajeti), Seferovic.
Bemerkungen: Irland ohne Doherty, Maguire und Westwood (verletzt), Schweiz ohne Drmic, Lang, Lichtsteiner, Shaqiri (nicht im Aufgebot), Klose, Sow und Zuber (verletzt). 85. Lattenschuss Whelan. Verwarnungen: 15. Stevens (Foul). 76. Mbabu (Foul). 91. Judge (Foul). 97. Schär (Unsportlichkeit). 97. Browne (Unsportlichkeit).