Das 20-jährige Eigengewächs der AC Milan brilliert gestern als Djoker mit zwei Treffern innert zehn Minuten und hat damit massgeblichen Anteil am Heimsieg gegen Olympiakos. Der «neue Inzaghi» dürfte den Rossoneri in Zukunft noch viel Freude bereiten.
Die AC Milan liegt am Donnerstag gegen Olympiakos Piräus mit 0:1 zurück als Patrick Cutrone in der 54. Minute ins Spielgeschehen eingreift. Der Stürmer aus dem eigenen Nachwuchs braucht anschliessend bloss 26 Minuten, um mit zwei Djoker-Toren für die italienische Wende zum 3:1 zu sorgen.
Mit der Art und Weise, wie er seinen zweiten Doppelpack in der Europa League bewerkstelligt, macht der 20-Jährige klar, weshalb man ihn in Italien auch den «neuen Inzaghi» nennt: Er hat diesen Torriecher, der einen Topstürmer auszeichnet. Bei seinem zweiten Tor antizipiert er früh, wo der Ball hinkommen könnte, läuft in Position und muss dann nur noch einschieben. Zwei Chancen – zwei Tore. «Er ist ein eiskalter Torjäger, der mich in gewisser Weise an Pippo Inzaghi erinnert» beschrieb der ehemalige Chefscout der Mailänder den Vollblutstürmer einst.
Dass er aber auch als wertvoller Vorbereiter in Erscheinung treten kann, beweist Cutrone in der Nachspielzeit. Mit einer perfekten Ballberührung legt er den Ball direkt für den schussstarken Calhanoglu ab, der anschliessend am Pfosten scheitert. Und genau das unterscheidet ihn wohl vom «alten Inzaghi», von dem er übrigens schon in der Jugendmannschaft von Milan trainiert wurde.
Teleclub-Experte Calla zieht seinen Hut und ist von der Torquote des Youngsters beeindruckt: «Er zeigt einmal mehr, dass auf ihn Verlass ist. Auch wenn er sehr jung ist, er ist immer da, wenn man ihn braucht und hat schon jetzt eine unglaubliche Quote.»
Eigengewächs der AC Milan
Cutrone weist trotz seines jungen Alters bereits eine lange Mailänder Vergangenheit auf. Als 8-Jähriger erfolgt der Wechsel zu den «Rossoneri» und mit 16 schafft er den Sprung ins Profikader und kam unter Gattuso letzte Saison regelmässig zum Zug. Mit 18 Toren in insgesamt 46 Einsätzen sorgt er in der abgelaufenen Saison vor allem nach dem Siegtreffer im Derby gegen Inter in der Coppa Italia für ein regelrechtes «Cutrone-Fieber». Auch für Italiens Nationalmannschaft brachte er es in acht Länderspielen bereits auf vier Tore und gehört zu den Zukunftshoffnungen der gebeutelten Fussballnation.
Vor dem eindrücklichen Comeback in der Europa League wurde Cutrone zwar von einer Knöchelverletzung ausgebremst und kam zuletzt nur zu Teileinsätzen. Zuvor sorgte der Torjäger aber auch in dieser Saison bereits für Begeisterung und erzielte am dritten Spieltag erneut den Siegtreffer in der Nachspielzeit gegen die AS Roma, worauf das «Cutrone-Fieber» danach auch bei einem italienische TV-Reporter auszubrechen schien. Und wenn nicht, dann wohl spätestens nach dem starken Auftritt gegen Olympiakos Piräus.
Mit diesem hat sich Cutrone für weitere Aufgaben und vor allem für die Startelf am Sonntag im Heimspiel gegen Chievo empfohlen. Ob Trainer Gennaro Gattuso den Torjäger von Beginn weg aufstellt, können Sie auf Teleclub ab 14:50 Uhr live mitverfolgen.
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