«Leute aus den Bergen» Shaqiri hat offenbar nichts aus seinem Fehler gelernt

Patrick Lämmle

5.9.2018

Granit Xhaka, Stephan Lichtsteiner und Xherdan Shaqiri entschuldigen sich am Dienstag vor versammelter Presse für den Doppeladler-Jubel. Shaqs Wortwahl ist allerdings, nett formuliert, mehr als unglücklich.

Die Schweizer Nati demonstrierte am Dienstag Geschlossenheit, indem alle Spieler und der gesamte Staff an der Pressekonferenz teilnahmen. Natürlich kommt auch das Thema Doppeladler auf den Tisch. Die Nati-Spieler waren nach dem Sieg gegen Serbien offenbar alle überrascht, dass der provokante Jubel die Schlagzeilen dominierte und nicht das Spiel an sich.


Die wichtigsten Aussagen:

Granit Xhaka: «Ich wäre blöd, wenn ich es nochmals machen würde.»

Stephan Lichtsteiner: «Wir wollten niemandem auf die Füsse treten. Für das, was wir ausgelöst haben, entschuldigen wir uns.»

Xherdan Shaqiri: «Klar entschuldige ich mich, falls sich Leute angegriffen fühlten, die das Spiel in den Bergen schauten.»


Shaqiri provoziert mit seiner Entschuldigung

Echt jetzt? Hat Shaqiri wirklich gesagt, dass er sich bei den Leuten in den Bergen entschuldige? Ja, das hat er. Und dieser Zusatz war völlig unnötig und kann als neuerliche Provokation interpretiert werden. Vor allem aber wird man den Eindruck nicht los, dass Shaqiri dazu verdonnert wurde, sich zu entschuldigen. Ansonsten hätte er sich kaum so ungeschickt ausgedrückt. 

Der Liverpool-Spieler sieht ganz offensichtlich immer noch nicht ein, dass der Doppeladler in der Nati nichts verloren hat. Nicht, weil er seine Wurzeln verbergen soll, sondern weil es Unruhe ins Team bringt, wenn solche Themen die Berichterstattung dominieren. Und im Mannschaftssport sollte man immer das tun, was der Mannschaft am meisten bringt. In diesem Fall wäre das eine Entschuldigung à la Lichtsteiner oder Xhaka gewesen oder eben einfach: «Klar entschuldige ich mich, falls sich Leute angegriffen fühlten» Den Teil mit den Bergen hätte er sich sparen sollen.

Allerdings sollten wir das Ganze jetzt nicht weiter aufbauschen. Lieber erfüllen wir Yann Sommers Wunsch. Der sagte nämlich, dass er sich freuen würde, wenn «wir uns darüber künftig nicht mehr unterhalten müssen».

Xhaka, Lichtsteiner und Shaqiri an der Pressekonferenz

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