Form-Check Start in EM-Qualifikation: Wer ersetzt Shaqiri und Seferovic?

Jan Arnet

19.3.2019

So sah die Nati im letzten Spiel – bei der 5:2-Gala gegen Belgien – aus. Gegen Georgien wird sich die Mannschaft definitiv anders aufstellen. Die grau eingefärbten Spieler stehen nicht im Aufgebot oder sind verletzt.
So sah die Nati im letzten Spiel – bei der 5:2-Gala gegen Belgien – aus. Gegen Georgien wird sich die Mannschaft definitiv anders aufstellen. Die grau eingefärbten Spieler stehen nicht im Aufgebot oder sind verletzt.
Bild: Keystone

Die Schweizer Nati startet am Wochenende gegen Georgien in die EM-Qualifikation. Welche Spieler haben die besten Chancen auf die Startelf? «Bluewin» nimmt das aufgebotene Kader unter die Lupe.

In einer Gruppe mit Dänemark, Irland, Georgien und Gibraltar gibt es für die Nati nur ein Ziel: Die direkte Qualifikation für die EM 2020. Diese erreicht das Petkovic-Team, wenn es den ersten oder zweiten Platz in der Gruppe belegt. Entscheidend dürfte ein guter Start in die Kampagne sein. Die Schweiz trifft am Samstag zum Auftakt auswärts auf Georgien und empfängt nächste Woche am Dienstag Dänemark, den Mitfavoriten auf den Gruppensieg.

Das letzte Nati-Spiel (5:2-Sieg gegen Belgien) liegt schon vier Monate zurück. Vladimir Petkovic hat sich in den vergangenen Wochen intensiv Gedanken über seine Mannschaft gemacht. Nach einigen kurzfristigen Absagen gibt es aber noch einige Fragezeichen. «Bluewin» macht den Form-Check und zeigt, wer am Sonntag in die Startelf gehört:


Nr.  1

Goalie

Yann Sommer

Unsere Nummer 1 zeigt auch in dieser Saison konstant starke Leistungen, weshalb es keinen Zweifel gibt, dass auf der Goalie-Position nichts verändert werden muss.


Nr.  6

Rechtsverteidiger

Michael Lang

Nach Formstand müsste hier eigentlich Kevin Mbabu gesetzt sein. Doch der YB-Profi gab der Nati schon vor dem Wochenende «wegen muskulärer Probleme» eine Absage – obwohl er dann am Sonntag im Spitzenspiel gegen Basel 90 Minuten auf dem Platz stand. Für ihn wurde Captain Stephan Lichtsteiner aufgeboten. Dieser hat allerdings bei Arsenal seit dem 24. Februar kein Spiel mehr bestritten, weshalb gegen Georgien Michael Lang zum Handkuss kommen dürfte. Allerdings hat auch Lang seinen Stammplatz bei Gladbach zuletzt verloren.

UPDATE: Nach der kurzfristigen Absage vno Xherdan Shaqiri wird Kevin Mbabu von Vladimir Petkovic nachnominiert. Gut möglich also, dass nun doch Mbabu als Rechtsverteidiger zum Einsatz kommt.



Nr.  5

Innenverteidiger

Manuel Akanji

In der Innenverteidigung hat Petkovic ein Luxus-Problem: Manuel Akanji, Nico Elvedi und Fabian Schär befinden sich allesamt in herausragender Form. BVB-Abwehrboss Akanji dürfte aber gesetzt sein. Nach überstandener Hüftverletzung ist der 23-Jährige wieder nicht mehr aus der Dortmunder Startelf wegzudenken. Auch in der Nati gibt es an Akanji kaum ein Vorbeikommen.


Nr.  22

Innenverteidiger

Fabian Schär

Nico Elvedi spielt bei Gladbach eine bärenstarke Saison, aktuell befinden sich die «Fohlen» aber im Tief mit nur einem Sieg aus den letzten sechs Spielen. Das ist aber nicht der Grund, weshalb Petkovic gegen Georgien wahrscheinlich auf Fabian Schär statt auf Elvedi setzen wird. Die Schweiz wird in Georgien das Spiel machen wollen und müssen – mit dem Ball am Fuss ist Schär dem 22-jährigen Elvedi noch einen Schritt voraus. Ausserdem hat Petkovic dem Newcastle-Söldner eigentlich immer vertraut – selbst als Schär zu Hoffenheim-Zeiten fast eine ganze Saison lang auf der Tribüne sass.

Alternativ könnte Elvedi als Rechtsverteidiger zum Einsatz kommen, diese Position bekleidete er letzte Saison bei Gladbach. In der Nati hat er da allerdings noch nie gespielt. Kaum vorstellbar, dass Petkovic in einem derart wichtigen Spiel etwas ausprobieren will. Die zweite Alternative wäre, dass Petkovic mit drei Innenverteidigern spielt, wie er dies im letzten Herbst mehrmals getestet hat. Georgien ist dafür aber der falsche Gegner.


Nr.  13

Linksverteidiger

Ricardo Rodriguez

Bei Rodriguez braucht es nicht viele Worte. Gab es überhaupt schon einmal eine Phase, in welcher der Milan-Söldner konstant schwach spielte? 


Nr.  10

Zentrales Mittelfeld

Granit Xhaka

Der Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Schweizer. Xhaka ist auch in dieser Spielzeit bei Arsenal Stammspieler und in der Nati der Chef. 


Nr.  8

Zentrales Mittelfeld

Remo Freuler

Wer darf neben Xhaka auflaufen? Petkovic hat drei Optionen: Remo Freuler, Denis Zakaria und Djibril Sow. Die besten Karten hat wohl Atalanta-Söldner Freuler, der beim Serie-A-Klub unumstrittener Stammspieler ist und mit Bergamo sogar Chancen auf die Champions-League-Plätze hat (aktuell auf Rang 6). Seit der WM genoss Freuler auch in der Nati immer häufiger das Vertrauen des Trainers. Aber auch Zakaria darf sich berechtigte Hoffnungen auf einen Startelf-Einsatz machen.


Nr.  7

Rechtes Mittelfeld

Breel Embolo

Wenn Xherdan Shaqiri fit gewesen wäre, hätte es für Embolo in der Startelf wohl keinen Platz gegeben – zumindest nicht im Mittelfeld. Der bullige Sturmtank von Schalke 04 fiel fast vier Monate lang mit einem Fussbruch aus, ehe er Anfang Monat auf den Platz zurückkehrte. Wo das Tor steht, hat Embolo nicht vergessen: Vorletzte Woche glänzte er beim Startelf-Comeback mit einem Doppelpack. In der Nati kam Embolo in Vergangenheit häufig über die Aussenpositionen zum Einsatz. Auch gegen Georgien?



Nr.  14

Linkes Mittelfeld

Steven Zuber

Der Wechsel im Winter von Hoffenheim zu Stuttgart hat ihm sehr gut getan, Zuber befindet sich in Top-Form. In den letzten fünf Bundesligaspielen traf der 27-Jährige fünf Mal. Bei Stuttgart kam der gelernte Flügelspieler zuletzt immer wieder im zentralen offensiven Mittelfeld zum Einsatz. Durchaus möglich, dass Petkovic Zuber auch mal auf dieser Position sehen möchte. 


Nr.  18

Hängende Spitze

Admir Mehmedi

Bis zur WM war Mehmedi einer der Lieblingsspieler Petkovics, in der Quali war er im linken Mittelfeld gesetzt. Dann zog er sich einen Bänderriss zu, verpasste die WM und kam dann auch in der Nations League nur zu einem einzigen Kurzeinsatz. Dank guter Leistungen in Wolfsburg ist der 60-fache Nati-Spieler erstmals seit September wieder in Petkovics Aufgebot. Steht Mehmedi auch gleich wieder in der Startelf? Eigentlich spricht nichts dagegen. 

UPDATE: Nach Shaqiri und Seferovic fehlt auch Mehmedi in Georgien. Der Wolfsburg-Söldner ist krank. Für ihn könnten Renato Steffen oder Christian Fassnacht zum Einsatz kommen.



Nr.  16

Sturmspitze

Albian Ajeti

Das grösste Fragezeichen: Wer ersetzt Haris Seferovic im Sturm? Der Benfica-Angreifer befindet sich eigentlich in der Form seines Lebens, fällt aber ausgerechnet jetzt verletzt aus. Ajeti und Gavranovic sind die Kandidaten. Ajeti durfte unter Petkovic zwar noch nie von Beginn weg ran, hat in dieser Saison aber deutlich mehr Spielpraxis und Tore auf dem Konto als Gavranovic, weshalb die Form ganz klar für den FCB-Stürmer spricht.

Denkbar ist allerdings auch, dass Petkovic nicht auf die bewährte 4-2-3-1-Formation setzt, sondern auf 4-3-3 umstellt. Dies hätte dann wohl zur Folge, dass Ajeti/Gavranovic einem weiteren zentralen Mittelfeldspieler Platz machen muss, Embolo, Zuber und Mehmedi in die Spitze vorrücken und das Mittelfeld aus Xhaka, Freuler und Zakaria besteht.

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