Die Teleclub-Experten Urs Meier und Pascal Zuberbühler sind mit der strittigen VAR-Szene rund um Messis vermeintliches 3:0 im Champions-League-Achtelfinale gegen Napoli nicht einverstanden. Im Studio lassen die beiden deshalb ordentlich Dampf ab.
Nachdem es bereits am Freitagabend zu zwei strittigen Schiedsrichter-Entscheiden in der Partie zwischen Juventus Turin und Olympique Lyon kam, sorgte auch am Samstag eine Intervention des Videoschiedsrichters (VAR) für rote Köpfe.
Im Achtelfinale zwischen dem FC Barcelona und dem SSC Neapel steht es nach 30 Minuten 2:0 für die Katalanen, als Messi einen hohen Ball im Sechzehner elegant mit der Brust verarbeitet und anschliessend eiskalt abschliesst. 3:0 – die Partie ist gelaufen. Würde man meinen. Jedoch meldet sich kurz darauf der VAR bei Schiedsrichter Cuneyt Cakir.
Der Video-Assistent will ein Handspiel Messis gesehen haben. Nach etlichen Wiederholungen ist aber nicht eindeutig erkennbar, ob der Ball Messis Arm bei dessen Brustannahme tatsächlich touchiert. Für den VAR aber offenbar eine klare Sache: kein Tor.
Meier hinterfragt neue Handspiel-Regel
Auch im Teleclub-Studio sorgt die Szene für viel Diskussionsstoff. Für Urs Meier ein höchst fragwürdiger Entscheid. «Vermutlich ist er mit dem Arm ganz leicht am Ball. Ich sehe keine Absicht, ich sehe keine Bewegung zum Ball. Für mich ist das ein Tor», so der ehemalige Top-Schiedsrichter.
«Aber wie gesagt, die Spielregeln sagen etwas anderes. Wenn vor einem Tor die Hand eines angreifenden Spielers im Spiel war, soll es nicht zählen. Da muss man sich bei der FIFA vielleicht mal überlegen, ob diese Spielregel so toll ist», so Meier weiter.
Auch Pascal Zuberbühler ist genervt. Der ehemalige Schweizer Nati-Torhüter kann vor allem nicht verstehen, wieso sich Cakir die Szene am Monitor an der Seitenlinie nicht noch einmal ansieht. «Das ist etwas, das ich nicht verstehe. Der Schiedsrichter soll entscheiden. Der VAR ist eine Technologie, die unterstützend sein sollte. Er sollte mein Kollege sein und mir sagen: ‹Schau es dir nochmals an.› Entscheide du.»
Messi liess sich vom Schiedsrichter aber nicht aufhalten und führte Barcelona zu einem 3:1-Erfolg und ins Viertelfinale der Champions League. Sehenswert war vor allem dieses Traumtor des Argentiniers in der 23. Minute.