Final-Countdown Schlägt Tottenham wieder am Schluss zu oder endet Klopps Fluch?

SB10

30.5.2019

Wer wird am Ende jubeln: Tottenhams Lucas Moura oder Liverpool-Coach Jürgen Klopp?
Wer wird am Ende jubeln: Tottenhams Lucas Moura oder Liverpool-Coach Jürgen Klopp?
Bild: Keystone/Teleclub

Am 1. Juni 2019 steigt zwischen Tottenham Hotspur und dem FC Liverpool im Wanda Metropolitano in Madrid das 64. Endspiel um den Henkelpott Die interessantesten Statistiken zum Saisonhöhepunkt.



Was für Tottenham spricht ...

▶ Tottenham Hotspur ist das Team der späten Tore in dieser Champions-League-Saison. Ohne den langen Atem hätten die Spurs nicht einmal die Gruppenphase überstanden. 17 der 20 Tore erzielten die Lilywhites nach dem Seitenwechsel, davon acht in der Schlussviertelstunde.

▶ Harry Kane verpasste die vergangenen drei Champions-League-Partien aufgrund einer Bänderverletzung, Lucas Moura bekam dafür seine Chance im Sturmzentrum – und schoss die Spurs mit seinem Dreierpack gegen Ajax im Alleingang ins Finale. Der Brasilianer ist der erste Rechtsfuss, der in einem Spiel dreifach mit links traf.

... und was gegen Tottenham spricht

▶ Die Spurs gewannen nur eines der vergangenen vierzehn Duelle mit Liverpool: im Oktober 2017 zu Hause mit 4:1. Daneben gab es satte neun Niederlagen und vier Remis.

▶ Finaldebütant Tottenham könnte sich zum 23. unterschiedlichen Sieger küren. Die Chance hierbei ist jedoch gering, wenn man einen Blick auf die jüngere Vergangenheit wirft, denn die vergangenen fünf Finaldebütanten verloren allesamt: (Chelsea 2008, Arsenal 2006, Monaco 2004, Leverkusen 2002, Valencia 2000). Der letzte Finaldebütant, der gewinnen konnte, war  1997 Dortmund.

▶ Bei den Spurs sind Toby Alderweireld und Fernando Llorente die einzigen Akteure, die schon in einem Champions-League-Finale zum Einsatz kamen, beide kassierten mit ihren Teams Niederlagen (Alderweireld 2014 mit Atlético, Llorente 2015 mit Juve).

▶ Mauricio Pochettino gewann weder mit Espanyol Barcelona (2009 bis 2012) noch mit Southampton (2013 bis 2014) einen Titel. Sein zuvor einziges Final mit den Spurs war das 0:2 gegen Chelsea 2015 im League Cup. Keine guten Aussichten für den Argentinier: Erst ein nicht-europäischer Trainer gewann die Königsklasse (Luis Carniglia 1958 und 1959).

Die Vorzeichen für den  argentinischen Trainer Mauricio Pochettino könnten besser sein.
Die Vorzeichen für den  argentinischen Trainer Mauricio Pochettino könnten besser sein.
Bild: Keystone

Was für Liverpool spricht ...

▶ Liverpool gewann beide Saisonduelle mit den Spurs mit 2:1 – in beiden Partien traf Roberto Firmino.

▶ Die einzigen beiden Spieler im Kader der beiden Teams, die die Champions League schon gewinnen konnten, sind Xherdan Shaqiri (2013 mit Bayern, ohne Finaleinsatz) und Daniel Sturridge (2012 mit dem FC Chelsea, ohne Finaleinsatz). Shaqiri könnte nun als erster Schweizer zum zweiten Mal den Henkelpott gewinnen.

▶ Sadio Mané schoss 10 seiner 14 Champions-League-Tore in K.o.-Runden, dieser Anteil von 71 Prozent ist der höchste aller Spieler mit mindestens zehn Treffern in der Champions League. Der Senegalese könnte nach seinem Tor im Finale 2018 der erste Spieler seit Bayerns Franz Roth (1975 und 1976) werden, der in zwei aufeinanderfolgenden Finals um den Henkelpott trifft. 

... und was gegen Liverpool spricht

▶ Jürgen Klopp hat nun erneut die Gelegenheit, seinen ersten Europapokal zu gewinnen – 2013 hatten seine Dortmunder das Nachsehen gegen den FC Bayern, 2016 im Europa-League-Finale seine Reds gegen den FC Sevilla und 2018 war Real Madrid eine Nummer zu gross. Im Finale schien ihn das Glück überhaupt verlassen zu haben. Nach dem Sieg über Bayern im DFB-Pokalfinale 2012 hat er die letzten sechs Endspiele allesamt verloren. Sollte Jürgen Klopp nun erneut verlieren, wäre er nach Marcello Lippi erst der zweite Trainer, der drei Endspiele um den Henkelpott verliert. Lippi unterlag drei Mal mit Juventus Turin (1997, 1998, 2003).

▶ Xherdan Shaqiri hat alle seine drei Spiele gegen Tottenham verloren (jeweils mit Stoke).

Tottenham ist bisher kein Lieblingsgegner für Xherdan Shaqiri.
Tottenham ist bisher kein Lieblingsgegner für Xherdan Shaqiri.
Bild: Getty

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