Bundesliga-Neustart Favre: «Ohne Zuschauer wird es etwas ganz Besonderes sein»

SB10

16.5.2020

Lucien Favre hat bei Borussia Dortmund noch einen Vertrag bis im Sommer 2021.
Lucien Favre hat bei Borussia Dortmund noch einen Vertrag bis im Sommer 2021.
Bild: Getty

BVB-Trainer Lucien Favre ist froh darüber, dass sein Klub einen Mentaltrainer eingestellt hat. Die Geisterspiele in der Bundesliga werden für den erfahrenen Romand etwas ganz Neues werden.


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Am Samstag empfangen die Borussen hinter verschlossenen Türen ihren Erzrivalen Schalke zum Revierderby. «Wir müssen das wie Profis machen», sagte der 62-Jährige im offiziellen BVB-Podcast. «In Dortmund, wenn du vor 81.000 Zuschauern spielst, die pushen ohne Ende die Mannschaft. Wir müssen uns an Geisterspiele gewöhnen.» Die Mannschaft müsse «sehr, sehr gut» vorbereitet werden. Lucien Favre liess sein Team vor dem Derby deshalb mehrfach im Stadion trainieren, um die Geisterkulisse zu simulieren.

Vor der Saison hat Boss Hans-Joachim Watzke den Titel-Angriff auf Bayern ausgerufen. Der BVB liegt derzeit vier Punkte hinter Bayern München auf dem zweiten Platz. In der Corona-Pause hat der Klub mit Philipp Laux einen renommierten Sport-Psychologen engagiert, der bei der schwierigen Mission «Meisterschaft» mithelfen soll.

Für Favre ist der Mental-Trainer, welcher früher selbst als Spieler bei Dortmund aktiv war, keine Entmachtung, sondern ein sinnvoller Zuzug:
«Schon in Nizza hatten wir bereits einen Mentaltrainer. Ich bin also daran gewöhnt. Dazu finde ich ihn sehr gut und in der aktuellen Situation ist er noch notwendiger. Wir haben zwei Monate lang nicht gespielt, zu Beginn trainierten wir ohne Ziele», so der 62-Jährige gegenüber «le matin».

Favre: «Das ist eine sehr gute Idee»

«Ohne Zuschauer wird es etwas ganz Besonderes sein: Es ist eine mentale Angelegenheit. Man macht einen Pass, einen Schuss, niemand reagiert. Darauf muss man vorbereitet sein, das ist sehr wichtig. Es ist eine grosse Herausforderung für die Trainer und die Mannschaften, aber wir wissen das, es ist unser Job», so Favre.



Der gewiefte Taktiker ist froh über die Regeländerung, welche neu erlaubt fünf statt drei Spieler einzuwechseln: «Das ist eine sehr gute Idee. Denn kein Team wird zu hundert Prozent für den Neustart bereit sein. Es wird schnell kommen, aber erst nach und nach. Wir haben keine Freundschaftsspiele bestritten. Deshalb denke ich, dass fünf Wechsel notwendig sind und auch genutzt werden.»

Für ihn persönlich sei die Zeit während der Coronavirus-Pandemie kein Problem gewesen, vor allem auf privater Ebene, wie er lachend erläutert: «Mit meiner Frau in Quarantäne, perfekt!» 


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