Im ersten Liga-Spiel nach dem Tod von Davide Astori vor einer Woche gewinnt Fiorentina gegen Schlusslicht Benevento 1:0. Fans und Spieler ehren den verstorbenen Captain schon vor der Partie.
Das baufällige Stadion von Florenz war mit 35'000 Zuschauern nahezu ausverkauft. Alle waren sie gekommen, um dem vor einer Woche verstorbenen Davide Astori drei Tage nach der Beerdigung im Rahmen eines Serie-A-Spiels nochmals die Ehre zu erweisen. Die Mannschaft der Fiorentina lief mit der nun nicht mehr vergebenen Nummer 13 auf den Rasen.
Die Schweigeminute dauerte für einmal fast drei Minuten - in einem mucksmäuschenstillen Stadion. Nach 13 Minuten wurde das Spiel unterbrochen und nochmals eine Schweigeminute eingelegt. Hunderte Ballone in den Klubfarben weiss und violett stiegen in den Himmel. Die TV-Sender transportierten Bilder von hemmungslos weinenden Tifosi in die Welt.
Zur teilweise fast surrealen Atmosphäre passte, dass ausgerechnet der Verteidiger Vitor Hugo nach 25 Minuten das entscheidende Tor erzielte. Der Brasilianer stand in dieser Saison erst zum fünften Mal in der Startformation. Gegen Benevento spielte er mal wieder von Beginn weg – als Ersatz für Davide Astori.
Juve setzt sich an die Spitze
Titelverteidiger Juventus Turin ist in der Serie A erstmals seit der 4. Runde und dem 17. September 2017 Leader. Er gewinnt sein Heimspiel gegen Udinese 2:0, während Napoli gegen Inter Punkte abgibt
Die 28. Runde der italienischen Meisterschaft könnte die entscheidende Wende gebracht haben. Weil Napoli eine Woche nach der Niederlage gegen die AS Roma auch gegen Inter Mailand (0:0) nicht gewann, steht nun Juventus Turin wieder ganz vorne. Und weil der Meister am kommenden Mittwoch noch ein Nachtragsspiel gegen Atalanta Bergamo austragen kann, könnte der Vorsprung bald sogar auf vier Punkte anwachsen. So konstant, wie Juventus seine Spiele seit Mitte Dezember gewinnt, wäre dies dann bereits eine Vorentscheidung - zumal das Spitzenspiel am 22. April in Turin stattfindet.
Napoli dominierte das Spiel in Mailand zwar mehrheitlich und hatte auch viel mehr Abschlüsse als Inter, doch gefährlich wurde das Team von Maurizio Sarri nur selten. Die beste Chance für einen Treffer hatte sogar Inter, das spielerisch einmal mehr enttäuschte. Der Innenverteidiger Milan Skriniar traf kurz nach der Pause mit dem Kopf nach einem stehenden Ball nur den Pfosten.
Juventus Turin spulte sein Pflichtprogramm beim 2:0 im eigenen Stadion gegen Udinese gewohnt souverän, aber ohne Brillanz ab. Paulo Dybala, der unter der Woche schon das entscheidende Tor im Rückspiel der Champions-League-Achtelfinals gegen Tottenham Hotspur erzielte, traf in beiden Halbzeiten jeweils früh. Bei Juventus fehlte Stephan Lichtsteiner wegen einer Sperre, bei Udinese, das zum vierten Mal in Folge verlor, kamen Valon Behrami und Silvan Widmer von Beginn weg zum Einsatz.
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