Es ist das Trainer-Comeback des Jahres: Zinédine Zidane ist neun Monate nach seinem Abgang bei Real Madrid wieder zurück. Für seine Rückkehr hat der Franzose dem Klub aber offenbar einige Forderungen gestellt.
«Der Präsident hat mich angerufen, und jetzt bin ich hier. Ich konnte ihm gar nicht absagen», sagt Zidane am Montagabend bei seiner Vorstellung. Eine Vorstellung, die der Franzose ja eigentlich gar nicht nötig gehabt hätte. Er verliess den Klub erst Ende Mai 2018 – nachdem die Fussballlegende Real gerade zum dritten Mal in Folge zum Champions-League-Titel geführt hatte. «Ich liebe diesen Klub. Ich bin total aufgeregt und will dem Team helfen», so der 46-Jährige.
Titel wird es in dieser Saison für Real kaum mehr zu gewinnen geben. In der Champions League und in der Copa del Rey ist das Team unter Zidanes Vorgänger Santiago Solari gescheitert. Auch in der Liga haben die Königlichen schon zwölf Punke Rückstand auf Leader Barcelona. Dennoch will Zidane das Beste aus der Situation machen: «Wir haben noch elf Saison-Spiele und wollen diese so gut wie nur möglich bestreiten.»
Über seinen Abgang vor neun Monaten sagt der Weltmeister von 1998: «Es war die beste Entscheidung für alle. Das Team brauchte eine Veränderung.» Neben Trainer Zidane verliess damals auch Superstar Cristiano Ronaldo den Klub. Kommt im Sommer auch der Real-Rekordtorschütze zurück? «Das ist kein Thema», sagt Zidane, «Ronaldo gehört zur Geschichte dieses Vereins, er ist einer der besten Spieler. Aber momentan denken wir nur an die nächsten elf Spiele.»
Zidane fordert: Nein zu Neymar und James, Ja zu Mbappé
Wie romantisch Zidanes Rückkehr-Worte auch klingen mögen, der Coach hat für seine Rückkehr offenbar einige Forderungen an Real-Präsident Florentino Perez gestellt. Dies berichtet die spanische Sportzeitung «Marca», die Real nahesteht und stets gut über den Klub informiert ist.
Demnach will Zidane ab sofort die totale Kontrolle über das Team und die Transferaktivitäten der Madrilenen besitzen. Spieler, der er nicht benötigt, sollen verkauft werden. Isco und Marcelo, die ihre Stammplätze unter Solari verloren hatten, will Zidane aber offenbar behalten.
Ebenfalls verzichten will Zidane laut «Marca» auf die Dienste von James Rodriguez. Der Kolumbianer liebäugelt schon seit einiger Zeit mit einer Rückkehr nach Madrid, wo er unter Zidane in Ungnade gefallen war. Nach der Rückkehr des Franzosen wird Bayern-Star aber voraussichtlich im Sommer bleiben, wo er ist.
Auch an Neymar hat Zidane offenbar kein Interesse, viel lieber würde der Franzose seinen Landsmann Kylian Mbappé bei Real Madrid sehen. Zidane soll von Perez gefordert haben, im Sommer zumindest einen Abwerbungsversuch für den PSG-Star zu starten. Darauf angesprochen sagt Perez nach der Zidane-Vorstellung am Montag mit einem Lächeln: «Sie sind beide Franzosen, vielleicht kann Zidane ja etwas regeln.»