Champions-League-Quali Fünf Gründe, warum der FCB Eindhoven ausschalten kann

Von Jan Arnet

23.7.2019

Valentin Stocker will den FCB als Captain in die Champions League führen.
Valentin Stocker will den FCB als Captain in die Champions League führen.
Bild: Keystone

Um den Traum Champions League zu wahren, muss der FC Basel bereits in der zweiten Qualirunde eine grosse Hürde überwinden: PSV Eindhoven. Der FCB ist Aussenseiter, hat aber dennoch gute Chancen aufs Weiterkommen. 

Der FC Basel schaut immer wieder gerne auf die vergangenen Jahre im Europacup zurück. Es ist noch nicht lange her, da feierten die Bebbi Siege gegen Grössen wie Manchester United, Manchester City und Liverpool. In der Champions League war der FCB bis vor zwei Jahren sowas wie ein Stammgast, doch jetzt braucht es bereits eine grosse Leistung, um überhaupt am prestigeträchtigsten Wettbewerb Europas, der darüber hinaus viele Millionen in die Kasse spült, teilnehmen zu können. 

Letztes Jahr ist Basel grandios gescheitert: Gegen PAOK Saloniki hatten die Bebbi in der zweiten Qualirunde nicht den Hauch einer Chance, sowohl das Hin- als auch das Rückspiel wurde verloren. Und dann scheiterte Basel auch noch in den Europa-League-Playoffs an Apollon Limassol und verpasste erstmals seit 14 Jahren den Europacup.

Dass sich das wiederholt, will der FCB nun mit aller Kraft verhindern. Schaltet er Eindhoven aus, ist ihm zumindest schon ein Platz in der Europa-League-Gruppenphase sicher. Und im Duell in der nächsten Qualirunde für die Champions League wäre er gegen Linz Favorit.



Mit PSV muss nun aber ein grosser Brocken aus dem Weg geräumt werden (Hinspiel am Dienstagabend um 20 Uhr in Eindhoven). Der letztjährige Zweite der Eredivisie, gespickt mit holländischen Top-Talenten, ist Favorit. Doch die Basler müssen sich nicht verstecken. Hier sind fünf Gründe, warum der FCB Eindhoven schlagen kann:

1. FCB ist voller Selbstvertrauen

Basel ist mit einem überzeugenden 4:1-Sieg in Sion in die neue Saison gestartet. Das gibt nicht nur Selbstvertrauen, sondern auch Sicherheit – speziell für Trainer Marcel Koller. Letztes Jahr ging der Saisonauftakt mit einer Heimpleite gegen St. Gallen in die Hose. Trainer Raphael Wicky wurde noch vor dem zweiten Spieltag entlassen. 



2. Eindhoven ist noch nicht in Fahrt

Während die Bebbi den ersten Härtetest bestanden haben, kann sich PSV bislang nur in Testspielen messen. Und diese verprechen nicht viel Positives: 0:0 gegen Sion, Niederlagen gegen Nizza (2:3) und Wolfsburg (0:2). Einen 3:0-Sieg gab es nur gegen Aris Thessaloniki. Die Ligasaison startet in Holland Anfang August – also erst nach dem Rückspiel in Basel.

3. Goalgetter De Jong ist weg

Während der FCB mit Marek Suchy nur einen gewichtigen Abgang zu beklagen hat, musste PSV schon drei Stammspieler abgeben: Torjäger Luuk de Jong, letzte Saison mit 28 Ligatoren Torschützenkönig in Holland, ist zu Sevilla gewechselt, Linksverteidiger Angelino versucht sein Glück bei Manchester City und auch Innenverteidiger Daniel Schwaab hat den Klub verlassen.

Die Testspiele haben gezeigt, dass der 20-jährige Donyell Malen – eigentlich ein Flügelspieler – De Jongs Platz im Sturmzentrum einnehmen soll. Leih-Rückkehrer Derrick Luckassen, der letzte Saison bei Hertha Berlin kaum zum Einsatz kam, wird gegen Basel wohl in der Innenverteidigung spielen. Und als Linksverteidiger womöglich Neuzugang Toni Lato. PSV wird vermutlich ein paar Spiele brauchen bis die Automatismen greifen, zumal Trainer Mark van Bommel letzte Saison kaum rotiert hat.



4. Unruhen um Top-Stars Lozano und Bergwijn

Ein mittelgrosser Umbruch ist es schon, er könnte sich aber noch zu einem gewaltigen entwickeln, sollten auch noch die Flügelspieler Hirving Lozano und Steven Bergwijn wechseln. Beide haben bereits angedeutet, dass sie gerne eine neue Herausforderung annehmen würden. Angebote von Top-Klubs gibt es einige. Das dürfte sich nicht gerade gut auf die Stimmung im Team von Van Bommel übertragen. Die beiden (möglichen) Ersatzmänner für Lozano und Bergwijn wurden bereits verpflichtet: Bruma (von Leipzig) und der zuletzt vereinslose Ibrahim Afellay (ehemals Barcelona). 

5. Aussenseiterrolle kann dem FCB helfen

Letztes Jahr war der FCB sowohl gegen PAOK als auch gegen Limassol der Favorit und hatte grossen Druck. Nun ist die Erwartungshaltung etwas kleiner, was den Baslern in die Karte spielen könnte. Marcel Koller muss bei einem Aus gegen Eindhoven auch nicht um seinen Job zittern wie im Vorjahr Wicky. Der FCB kann zumindest im Hinspiel frei und ohne Druck aufspielen. Die Aussenseiterrolle, die eigentlich gar keine ist, könnte am Ende zum entscheidenden Vorteil werden.



Zurück zur StartseiteZurück zum Sport