Tod vorgetäuscht? Totgeglaubter Ex-Schalke-Kicker wieder aufgetaucht

jar

4.5.2020

Eine Todesanzeige «bestätigt» im Januar 2016 den Tod von Hiannick Kamba (l.) – obwohl sich beim Vornamen offenbar ein kleiner Schreibfehler eingeschlichen hat.
Eine Todesanzeige «bestätigt» im Januar 2016 den Tod von Hiannick Kamba (l.) – obwohl sich beim Vornamen offenbar ein kleiner Schreibfehler eingeschlichen hat.
Bilder: Getty/bild.de

Der frühere Schalke-Junior Hiannick Kamba ist vor vier Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen – das glaubten zumindest viele seiner Freunde und Ex-Mitspieler. Nun ist der Ex-Kollege von Manuel Neuer offenbar wieder aufgetaucht. 

Wurde tatsächlich der Tod von Hiannick Kamba vorgetäuscht? Das behauptet die «Bild»-Zeitung, die am Montag berichtet, dass der frühere Mitspieler von Deutschlands Nationalmannschaftsgoalie Manuel Neuer wieder aufgetaucht sei. 

Am 9. Januar 2016 soll der frühere Verteidiger mit kongolesischen Wurzeln bei einem Autounfall in seiner Heimat ums Leben gekommen sein. Sein damaliger Arbeitgeber Evonik schaltete sogar eine Todesanzeige auf (siehe Bild oben) und auch sein damaliger Verein VfB Hüls vermeldete den Tod. Beim Fussballer-Netzwerk «Transfermarkt» wird Kamba ebenfalls als verstorben geführt. Nun schreibt die «Bild»: «Kamba lebt – und ist zurück im Ruhrgebiet.»

Laut dem deutschen Boulevardblatt hat die Staatsanwaltschaft Essen Ermittlungen aufgenommen wegen Versicherungsbetrug. Nicht gegen Kamba selbst, sondern gegen dessen Ex-Frau. «Der Beschuldigten wird Betrug vorgeworfen. Sie bestreitet die Tat aber. Das Verfahren dauert noch an», wird Oberstaatsanwältin Anette Milk zitiert.

Hiannick Kamba (rot umkreist) spielte in der A-Jugend mit Manuel Neuer (untere Reihe, 4. von rechts).
Hiannick Kamba (rot umkreist) spielte in der A-Jugend mit Manuel Neuer (untere Reihe, 4. von rechts).
Bild: Getty

Offenbar soll sich der heute 33-Jährige bereits Anfang 2018 bei der Deutschen Botschaft in Kinshasa gemeldet und berichtet haben, dass die Nachrichten um seinen Tod nicht der Wahrheit entsprechen. «Er gab an, im Januar 2016 bei einer Reise im Landesinneren des Kongos von seinen Begleitern nachts verlassen und ohne Papiere, Geld, Telefon etc. zurückgelassen worden zu sein», sagt Oberstaatsanwältin Milk. 

Vor knapp zwei Jahren habe Kamba beantragt, wieder nach Deutschland einreisen zu dürfen. Nach langen Ermittlungen und Formalitäten soll er dann vor kurzem endlich wieder in seine alte Heimat in der Nähe von Gelsenkirchen gezogen sein – und sogar seinen alten Job zurückhaben. 

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