Im Teleclub-Fussball-Talk Heimspiel wird über das Meisterrennen in der Super League diskutiert. Können die Young Boys ihr Verlierer-Image loswerden und dem Druck standhalten?
Nachdem YB am Samstag Sion mit 1:0 bezwingen konnte und die Partie von Titelrivale Basel in Lausanne verschoben wurde, haben die Berner mit einem Spiel mehr auf dem Buckel schon elf Punkte Vorsprung auf den Serienmeister. Ein komfortables Polster. Doch jeder YB-Fan erinnert sich an die Saison 2009/10, als das damalige Team von Vladimir Petkovic einen zwischenzeitlichen 13-Punkte-Vorsprung noch verspielte und der Meister am Ende doch wieder Basel hiess.
Nun sind die Young Boys wieder in einer Situation, in der vom ersten Titel seit 1987 gesprochen werden darf – oder zwingendermassen muss. Können die Berner dem Druck dieses Mal standhalten? Oder füllt das Wort «veryoungboysen» Mitte Mai erneut die Schlagzeilen?
«Was in der Vergangenheit passiert ist, interessiert im Team niemanden», sagt YB-Verwaltungsrat Ernst Graf. «Adi Hüter sowieso nicht. Für ihn gibt es das gar nicht. Das Team will einfach Erfolg haben.» Gleicher Meinung ist Georges Bregy, der 1986 den letzten YB-Meistertitel als Spieler miterlebte: «Die Mannschaft hat den Charakter dazu, um ihr Ziel erreichen zu können».
Wer hat den psychologischen Vor-/Nachteil?
Auch Teleclub-Experte Rolf Fringer glaubt, dass YB heute so gefestigt ist, dass die Enttäuschungen der letzten Jahre beiseitegelegt werden können: «Es ist alles eine Frage der Sicherheit. YB hätte gegen Sion verlieren können und wäre gefestigt geblieben. Sie sind eine Top-Mannschaft, haben Mut und sind erfolgshungrig. Wegen der 13 Punkte vor ein paar Jahren bekommt dieses Team keine weiche Knie mehr.»
Fringer sieht deshalb nicht YB, sondern den FCB unter Druck. «Basel muss erstmal das Nachholspiel in Lausanne gewinnen, damit es wieder acht Punkte Rückstand sind. Wenn der FCB dann die zwei Direktduelle gegen dieses sattelfeste YB nicht gewinnt, glaube ich nicht, dass es in dieser Saison noch zum Titel reicht.»
Blick-Fussballreporter Michael Wegmann hingegen will den FCB noch lange nicht abschreiben. «Man stelle sich vor, Basel wirft YB am Dienstag aus dem Cup. Die erste Titelchance für die Berner wäre futsch. Dann will ich sehen, wie man das locker wegstecken und durchmarschieren kann», sagt er. «Dann könnte es plötzlich wieder ganz eng werden.»
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