Es geht um seine Tochter Gavranovic verrät den wahren Grund für seinen Rücktritt

Von Michael Wegmann

20.3.2024

Mario Gavranovic spricht erstmals über die Gründe für sein Karriereende.
Mario Gavranovic spricht erstmals über die Gründe für sein Karriereende.
Bild: Keystone

Rund fünf Monate nach seinem Rücktritt aus dem Profifussball bricht Ex-Nati-Star Mario Gavranovic sein Schweigen. Er habe sich von seiner Frau getrennt, sagt er und: «Der Hauptgrund für meinen Rücktritt ist meine Tochter Leonie.»

Von Michael Wegmann

Keine Zeit? blue Sport fasst für dich zusammen

  • Fünf Monate nach seinem Rücktritt aus dem Profifussball erklärt Ex-Nati-Star Mario Gavranovic den Grund. «Der Hauptgrund für meinen Rücktritt ist meine Tochter Leonie», sagt er.
  • Er und seine Frau Anita hätten sich gegen Ende des letzten Sommers entschieden, sich zu trennen. Seine Tochter wollte er nicht verlassen. «Leonie wurde im Tessin eingeschult, ich will in ihrer Nähe sein», erklärt Gavranovic.
  • Und weil der Wechsel zum FC Lugano nicht zustande kam, hat er mit dem Profifussball aufgehört. «Ich bin stolz, was ich erreicht habe», sagt er und bedankt sich bei all seinen Weggefährten.

Letzten Herbst hat sich Mario Gavranovic (34) entschieden, seine Karriere zu beenden. So überraschend wie der Entschluss, so überraschend auch die Art und Weise: Er ging still und leise durch die Hintertüre.

Über die Gründe für seinen Rücktritt hat der 41-fache Nati-Stürmer (16 Tore!) geschwiegen. Bis jetzt. Am Mittwochmittag stellt er sich rund fünf Monate nach seinem Karriereende in Mendrisio TI den Medien.  «Der Hauptgrund für meinen Rücktritt ist meine Tochter Leonie», sagt Gavranovic und erklärt: «Anita und ich haben uns gegen Ende des letzten Sommers entschieden, dass wir uns scheiden lassen.»

«Es passieren Dinge, die man nicht vorhersehen kann»

Auf die Gründe, die zur Trennung geführt haben, wolle er nicht näher eingehen, sagt er. «Das ist Privatsache. Nur soviel: Es passieren Dinge im Leben, die man nicht vorhersehen kann. Und ich bin meiner Familie dankbar, dass ich Werte wie Respekt mit auf den Weg bekommen habe...»

Obwohl er und Anita sich getrennt haben, seine Tochter will er nicht verlassen. «Leonie wurde im Tessin eingeschult, ich will in ihrer Nähe sein», sagt Gavranovic. Deshalb wäre er, nachdem sein Vertrag bei Kayserispor in der Türkei im letzten Sommer ausgelaufen sei, gerne zum FC Lugano zurückgekehrt. Doch der Klub sah von einer Verpflichtung des Stürmers ab. Groll hegt Gavranovic deshalb nicht. «Natürlich habe ich gehofft, dass es mit Lugano klappt, aber der Klub hat sich anders entschieden. Ich kann das nachvollziehen.»

Es habe zwar Kontakte zu anderen Klubs gegeben, so Gavranovic, «aber konkret war nichts. Und wie gesagt, wollte ich in der Nähe von Leonie bleiben.» Der Grund, weshalb er jetzt vor die Medien tritt, ist, dass er sich mittlerweile gut fühle, obwohl der Scheidungsprozess noch nicht abgeschlossen sei.

«Ich bin stolz auf das, was ich erreicht habe»

Gavranovic ist es ein Anliegen, sich bei all seinen Wegbegleitern zu bedanken, die es ihm ermöglicht hätten, ein solcher Mensch und Fussballer geworden zu sein. «Bei meiner Familie, bei meinen Freunden, bei meinen Beratern, erst war's Otto Lutrop, dann Milos Malenovic, bei meinem Physio Roberto, bei all meinen Mitspielern und Trainern in meiner Karriere. Bei allen Klubs und Fans. Und bei allen Journalisten, die mich begleitet haben. Sie alle haben mich geprägt. Ich bin stolz auf das, was ich erreicht habe.»

Darf er auch. Gavranovic war einer der effizientesten und erfolgreichsten Schweizer Stürmer der Neuzeit. Seine Titelsammlung: Deutscher Pokalsieger mit Schalke, zweimal Cupsieger mit dem FCZ, sechsfacher kroatischer Meister, dreifacher kroatischer Cupsieger mit Zagreb und Rijeka. 

Nun ist also Schluss. Wobei eigentlich noch nicht so ganz: Der Mann mit der eingebauten Torgarantie stürmt bis im Sommer noch für den FC Mendrisio in der  1. Liga classic. So richtig zum Stürmen ist er zwar noch nicht gekommen. Bereits im ersten Spiel hat er sich eine Muskelverletzung zugezogen. «Ich habe gemerkt, dass ich über Monate keine Spiele mehr bestritten habe», so Gavranovic.

Er hofft, dass er bald auf den Platz zurückkehrt, um noch ein paar Spiele zu absolvieren. «Es werden definitiv meine letzten sein», sagt er.