Liverpool-Coach Jürgen Klopp versteht nicht, warum er Fragen zum Coronavirus beantworten sollte. Man solle das den Experten überlassen.
Jürgen Klopp ist nicht nur ein grosser Fussballtrainer, er ist auch bekannt als Sprücheklopfer. Beim Coronavirus hört der Spass aber auf. An einer Pressekonferenz darauf angesprochen, reagiert er mit einer Moralpredigt.
«Das ist eine sehr ernste Sache und die Meinung eines Fussballtrainers dazu ist wichtig?» Dann richtet sich Klopp direkt an den Fragenden: «Ich verstehe das wirklich nicht. Ich könnte Sie das Gleiche fragen, Sie sind in der genau gleichen Rolle wie ich.» Es spiele überhaupt keine Rolle, was berühmte Personen zum Coronavirus zu sagen hätten.
«Wir müssen in der richtigen Weise darüber sprechen. Experten, die eine Ahnung davon haben, sollten darüber sprechen. Und Anweisungen geben, wie man sich zu verhalten hat.» Dann komme alles gut, vielleicht auch nicht. Aber es sei der einzig richtige Weg.
«Ich trage ein Basecap und bin schlecht rasiert»
Klopp hat noch nicht ganz fertig: «Politik, Coronavirus … Warum ich? Ich trage ein Basecap und bin schlecht rasiert.» Natürlich sei auch er besorgt, aber seine Meinung zum Coronavirus sei wirklich nicht wichtig. «Ich lebe auf diesem Planeten und ich möchte, dass der Planet sicher und gesund ist. Ich wünsche allen das Beste, absolut», so Klopp.
Und weiter: «Wenn mir jemand sagt, dass wir Fussball spielen können, spielen wir Fussball.» Denn dieser Entscheid werde von Leuten getroffen, die eine Ahnung davon hätten, was gut sei und was nicht. «Ich werde die Entscheidung nicht treffen.»
Auch wenn man die Frage des Journalisten verstehen kann, die Botschaft von Klopp ist erstklassig. Denn es spielt in der Tat keine Rolle, was der Liverpool-Coach zum Thema Coronavirus zu sagen – oder eben nicht zu sagen – hat. Zumindest solange sein Team und der Spielbetrieb als solches davon nicht direkt betroffen sind. Den Experten das Wort zu überlassen und ihnen eine Plattform zu bieten, macht definitiv mehr Sinn.