Trainer im Fokus Gladbach-Krise setzt Rose zu: «Geht auch an mir nicht spurlos vorbei»

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3.3.2021

Edin Terzic (links) gewinnt mit Dortmund das Duell gegen seinen künftigen Vorgesetzten Marco Rose.
Edin Terzic (links) gewinnt mit Dortmund das Duell gegen seinen künftigen Vorgesetzten Marco Rose.
Bild: Keystone

So eine Rückendeckung wie von seinem Sportchef Max Eberl bei Borussia Mönchengladbach muss der scheidende Marco Rose woanders erst noch bekommen. Rose bleibt laut Eberl auch bei einer weiteren Niederlage gegen Leverkusen Trainer. Dabei nagt die Situation an ihm.

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3.3.2021

Nicht nur Borussia Mönchengladbach steckt in der Krise, sondern auch Trainer Marco Rose. Das hat der 44-Jährige nach dem unglücklichen Pokal-Aus im brisanten Viertelfinal-Duell gegen seinen zukünftigen Club Borussia Dortmund erstmals zugegeben. «Man kann mir glauben, dass die Situation mich auch fordert. Das geht auch an mir nicht spurlos vorbei», sagte Rose nach dem 0:1 (0:0) am Dienstagabend. Das DFB-Pokalspiel war das sechste sieglose Pflichtspiel am Stück für den Champions-League-Achtelfinalisten.



Seit Rose vor gut zwei Wochen verkündete, im Sommer von einer Ausstiegsklausel in seinem Vertrag Gebrauch machen zu wollen, um zum BVB zu wechseln, hat sich die Stimmung in Gladbach deutlich eingetrübt. Alle vier Pflichtspiele seitdem verlor die Borussia vom Niederrhein. In der kommenden Spielzeit droht eine Saison ohne Europapokal. «Heute haben wir schon sehr viel auf den Platz gebracht. Ich kann der Mannschaft heute nur ein Kompliment machen», sagte Rose trotzdem zur ansprechenden, aber glücklosen Leistung seines Teams.

Die Spieler beharrten trotz der Negativserie darauf, dass weiter kein Problem zwischen Mannschaft und Trainer bestehe. «Genauso wie bislang auch» gehe die Arbeit mit Rose weiter, sagte Nationalspieler Jonas Hofmann. «Natürlich mit dem Punkt, dass wir wieder Ergebnisse brauchen, dass wir wieder gewinnen müssen. Ansonsten geht das genauso weiter», sagte der Offensivspieler.

Eberl hält zu Rose: «Ich sehe den Grund nicht, warum es nicht funktionieren soll»

Sportchef Max Eberl hatte zuletzt immer wieder betont, die Saison mit Rose zu Ende bringen zu wollen. Daran werde auch eine weitere Niederlage am Samstag gegen den direkten Konkurrenten Bayer Leverkusen nichts ändern. «Ich sehe den Grund nicht, warum es nicht funktionieren soll», sagte Eberl.

«Das zeigt, was er für Qualitäten hat als Sportdirektor und als Mensch», sagte Rose zur Unterstützung Eberls, der nicht zum ersten Mal in seiner Zeit in Gladbach bewusst nicht den Forderungen der Fans nachgibt. Viele Anhänger fordern seit zwei Wochen die sofortige Trennung von Rose. Nun kommt die Niederlagenserie noch hinzu. Die erneute Champions-League-Qualifikation – eigentlich Roses Saisonziel – ist realistisch betrachtet kaum mehr zu schaffen. «Das ist eine schwierige Phase für uns. Wegreden können wir das nicht», bekannte Rechtsverteidiger Stefan Lainer: «Das ist extrem bitter.»

Terzic: Es geht darum, dass ich in egal welcher Rolle meinem Team helfe, Erfolge zu holen»

Ganz anders sieht die Stimmungslage beim BVB aus, der zuletzt den Tritt wieder gefunden hat. Der aktuelle Coach Edin Terzic, kommende Saison Roses Assistent, bleibt nach dem Spiel allerdings bescheiden. Im Interview mit der «ARD» sagt er: «Dortmund hat Mönchengladbach geschlagen. Es geht darum, dass ich in egal welcher Rolle meinem Team helfe, Erfolge zu holen. Welchen Jobtitel ich dabei habe, ist mir völlig egal.» Einer harmonischen Zusammenarbeit mit Rose sollte also nichts im Weg stehen.

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