Kritik am Startrainer«Guardiola hat seinen besten Torjäger verraten»
pat
6.4.2018
An der Anfield Road hat Manchester City am Mittwoch nichts zu melden und verliert 0:3 gegen Liverpool. Der Sündenbock ist schnell gefunden: City-Coach Pep Guardiola.
Die «Marca» etwa schreibt: «Guardiola hat seinen besten verfügbaren Torjäger verraten und liess ihn auf der Ersatzbank.» Gemeint ist Raheem Sterling. Der Engländer hat in dieser Saison bereits 21 Tore erzielt – nur der verletzte Sergio Agüero hat mehr getroffen.
Allerdings geht dabei vergessen, dass Guardiola reagierte und Sterling für die letzte halbe Stunde aufs Feld schickte. Doch brachte der Flügelflitzer auch nicht wirklich Schwung in die Partie. So gesehen, ist das Urteil der «Marca» ziemlich hart.
In der Startelf übernahm Kevin de Bruyne Sterlings Position am Flügel und Ilkay Gündogan besetzte an dessen Stelle das Zentrum. Guardiola erklärte seine taktische Massnahme so: «Ich wollte etwas mehr Passsicherheit. Ausserdem rückt Gündogan gut von der zweiten Linie in die Abschlussposition.»
Am Ende muss man festhalten, dass dieser Plan nicht aufging, City hatte nicht einen einzigen Schuss auf das Tor der «Reds» abgefeuert. Auch für das «Wall Street Journal» ist der City-Coach der Hauptschuldige: «Liverpool profitierte von einem der wenigen taktischen Fehler des Fussball-Genies.»
Aber mal ehrlich: Es darf ja eigentlich nicht sein, dass das Spiel von ManCity komplett auseinanderbricht, sobald ein einziger Spieler fehlt und erst noch durch einen anderen Topstar ersetzt wird. Da müsste man auch mal die Spieler in die Pflicht nehmen und nicht alles auf den Trainer abschieben.
Aber im Nachhinein wissen es halt immer alle besser. Wäre Guardiolas Plan aufgegangen, so wäre er überall als Taktik-Fuchs abgefeiert worden. Dass Pep ein grosser Trainer ist, hat er schon zur Genüge bewiesen. Mit einem Heimsieg im Derby gegen Manchester United könnte City am Samstag übrigens bereits sechs Runden vor Schluss den Meistertitel gewinnen.