Zweimal die Bestnote, drei Spieler ungenügend Hier sind die Saison-Zeugnisse der Nati-Stars

Die Liga-Saison ist zu Ende, doch schon stehen die ersten Nations-League-Spiele vor der Tür. Höchste Zeit, die Saison unserer Nati-Spieler zu analysieren und zu bewerten.

Bewertungsschlüssel
6 Sackstark
5 Gut
4 Genügend
3 Schwach
2 Sehr schwach
1 Unterirdisch

Bewertet werden alle Spieler, welche im aktuellen Nati-Aufgebot stehen oder mindestens ein Spiel unter Murat Yakin absolviert haben.

Ø  6

Torhüter

Yann Sommer

Er war an der EM der Held für die Nati und knüpfte danach nahtlos an seine hervorragenden Leistungen an. Viele seiner Teamkollegen bei Gladbach spielten dagegen eine schwache Saison, weshalb die Fohlen am Ende auf dem enttäuschenden 10. Platz landeten. Ohne seine Nummer 1 wäre Gladbach aber ganz bestimmt noch weiter in den Tabellenkeller abgerutscht. Das Fachmagazin «Kicker» setzt Sommer in seiner Topspieler-Liste der abgelaufenen Saison auf Platz 7. Damit ist der Goalie der beste Bundesliga-Schweizer im Ranking. Nach seinen zahlreichen Glanztaten erhält er von uns die Bestnote.

Ø  5.5

Torhüter

Gregor Kobel

Auch Kobel hat ein gutes Jahr hinter sich. Gleich in seiner ersten Saison beim BVB wurde der 24-Jährige zum Stammgoalie und stieg in der Nati zur Nummer 2 auf. Im «Kicker»-Ranking landet er als bester BVB-Profi, vor Haaland, Bellingham und Co., auf dem 13. Rang – sackstark! Und trotz Kobels starker Leistungen kassierte Dortmund in dieser Saison viel zu viele Gegentore (52) – mehr als alle anderen Teams auf den Plätzen 1 bis 8.

Ø  4

Torhüter

Yvon Mvogo

Für Mvogo startete das Jahr mit einer dicken Enttäuschung: Er verlor seinen Stammplatz an Joël Drommel und kam während Monaten nicht mehr zum Einsatz. Zwischenzeitlich verlor der 27-Jährige auch seinen Platz im Nati-Kader. Doch zum Ende der Saison konnte sich der Westschweizer doch wieder ins PSV-Tor spielen und wusste auch zu überzeugen. So auch im holländischen Pokalfinale, das Eindhoven mit 2:1 gegen Ajax für sich entschied.

Ø  5.5

Torhüter

Jonas Omlin

Kein Torhüter in der Ligue 1 hat mehr Torschüsse abgewehrt als Omlin mit seinen 120 Saves. Und das, obwohl Omlin neun Spiele verletzungsbedingt verpasste. Auch mit seiner Rate von 4,14 abgewehrten Schüssen pro Partie liegt der 28-Jährige an der Statistik-Spitze in Frankreichs höchster Liga. Und mit einer Fangquote von 75,2 Prozent gehört Omlin ebenfalls zu den besten Goalies der Ligue 1. Wer weiss, wo Montpellier ohne den Schweizer Keeper stehen würde. Wohl weiter hinten als auf Rang 13.

Ø  5

Rechter Aussenverteidiger

Silvan Widmer

Nach seinem Wechsel von Basel in die Bundesliga konnte sich Widmer gleich auf Anhieb einen Stammplatz krallen und behielt diesen auch bis zum Saisonende. 4 Tore und 5 Assists in 33 Bundesligaspielen sind ein starker Wert für einen Flügelläufer. Den Europacup verpasste Mainz als Achter nur ganz knapp.

Ø  3.5

Rechter Aussenverteidiger

Kevin Mbabu

Unter Mark van Bommel war er zu Saisonbeginn noch Stammspieler. Doch mit der Ankunft von Florian Kohfeldt verlor Mbabu seinen Platz in der ersten Wolfsburg-Elf. Zwar erhielt er immer mal wieder eine Chance, doch öfters konnte der Rechtsverteidiger insbesondere defensiv nicht überzeugen. Nur Platz 13 in der Liga, das Aus in der ersten Pokalrunde und in der Champions League bedeutete die Gruppenphase trotz vermeintlich leichter Gruppe Endstation. Die Saison der Wölfe verlief wie jene von Kevin Mbabu – ungenügend.

Ø  4.5

Rechter Aussenverteidiger

Jordan Lotomba

Er gehört bei Nizza nicht zum unumstrittenen Stamm, stand bei knapp der Hälfte der Saisonspiele aber in der Startelf und hatte damit seinen Anteil an der starken Saison der Südfranzosen (Rang 5 und Cupfinal). Seine Skorerwerte sind allerdings ausbaufähig.

Ø  5

Innenverteidiger

Manuel Akanji

Kein Titel mit Borussia Dortmund – also ist es insgesamt eine enttäuschende Saison für Akanji. Nichtsdestotrotz zeigte der Innenverteidiger konstant gute Leistungen – auch nach seiner Knie-OP im Dezember und seinem Muskelfaserriss im Frühjahr. Gemäss dem «Kicker» war er der viertbeste BVB-Profi nach Kobel, Haaland und Bellingham. Seine Zeit in Dortmund ist womöglich zu Ende, Akanji hat bereits angekündigt, seinen 2023 auslaufenden Vertrag nicht verlängern zu wollen. Zieht es ihn schon in diesem Sommer zu Manchester United oder Juventus Turin?

Ø  5

Innenverteidiger

Fabian Schär

Vom Bankdrücker zum Leistungsträger. Die Saison von Fabian Schär begann alles andere als vielversprechend. Der 30-Jährige war Ersatzspieler und Newcastle lief es überhaupt nicht. Doch dann kamen die Saudis und mit Eddie Howe ein neuer Trainer, der auf Schär setzte. Und auf einmal waren auch die Resultate da. Der Lohn für den Schweizer: Sein auslaufender Vertrag wurde bis 2024 verlängert. Schär wird damit hautnah miterleben können, wie sich das neureiche Newcastle zu einem Top-Klub formen will.

Ø  4

Innenverteidiger

Nico Elvedi

Nur acht Spieler in der Bundesliga hatten eine bessere Zweikampfquote als Elvedi (64,10 Prozent). Ansonsten war es aber eine gebrauchte Spielzeit für den Innenverteidiger. Nur Schlusslicht Fürth und Hertha BSC kassierten mehr Gegentreffer als Gladbach. Und auch der als souverän und abgeklärt bekannte Elvedi sah nicht immer ganz gut aus. 

Ø  3

Innenverteidiger

Eray Cömert

Seinen Stammplatz in Basel verlor er in der Hinrunde. Trotzdem wagte Cömert im Winter den langersehnten Schritt ins Ausland und wechselte zu Valencia. Da konnte sich der 24-Jährige aber nicht wirklich durchsetzen und sass meistens auf der Bank. Trotzdem geniesst er durchaus das Vertrauen von Murat Yakin, der Cömert zum wiederholten Mal aufbietet.

Ø  4.5

Linker Aussenverteidiger

Ricardo Rodriguez

Nach einer schwierigen letzten Saison mit sehr wenig Spielzeit konnte Rodriguez seinen Stammplatz zurückerobern und war in diesem Jahr eine wichtige Säule bei Torino. Der Linksfuss kam dabei als Innenverteidiger in einer Dreierkette zum Einsatz und machte seine Sache gut, ohne grossartig aufzufallen.

Ø  5

Zentraler Mittelfeldspieler

Fabian Frei

Was für ein Jahr für Fabian Frei! Im September wurde er nach dreieinhalb Jahren endlich wieder einmal für die Nati aufgeboten – und wusste als Ersatzmann des verletzten Granit Xhaka sofort zu überzeugen. Aus Yakins Kader ist Frei nun schon fast nicht mehr wegzudenken, auch wenn er wahrscheinlich nicht über die Rolle als Backup hinauskommen wird. Anfangs Mai wurde der 33-Jährige ausserdem zum Rekordspieler des FC Basel, mittlerweile hat der Mittelfeldspieler 456 Partien für die Bebbi absolviert. Das grosse Ziel, mit dem FCB Meister zu werden, hat Frei allerdings verpasst.

Ø  4

Rechter Flügel

Renato Steffen

Ähnlich wie Klubkollege Mbabu konnte Steffen die starke Vorsaison nicht wirklich bestätigen und musste oft auf der Bank Platz nehmen. Nur 13 Mal stand der Flügelspieler in der Bundesliga in der Startelf – die magere Ausbeute: 0 Tore, 2 Assists. Dank zweier Treffer in der Champions League und durchaus guten Auftritten in der Nati ist Steffen dennoch knapp genügend.

Ø  4.5

Zentraler Mittelfeldspieler

Granit Xhaka

Zwei Monate lang fiel Xhaka mit einer Knieverletzung aus und verpasste damit die komplette zweite Phase der WM-Qualifikation. Unter Yakin wird der Nati-Captain dennoch gesetzt sein, so wie auch bei Arsenal, wo er nach dem Comeback wieder der Chef im Mittelfeld ist. Das grosse Ziel, die Qualifikation für die Champions League, haben die Gunners aber verpasst. Einen Meilenstein in seiner Karriere hat Xhaka mit seinem 100. Länderspiel für die Schweiz dennoch erreicht.

Ø  4.5

Zentraler Mittelfeldspieler

Remo Freuler

Auch für Freuler endete die Saison eher enttäuschend. Erstmals seit 2016 verpasste Atalanta die Europacup-Plätze. Auch in der Champions League kam Bergamo nicht über die Gruppenphase hinaus, in der Europa League war dann im Viertelfinal Endstation. Persönlich war es aber keine schlechte Saison von Freuler, der im zentralen Mittelfeld gesetzt war und seine Mannschaft oft auch als Captain auf den Platz führen durfte.

«Ich habe mittlerweile ein hohes Standing»Freuler blickt auf die Nations-League-Kampagne voraus

Ø  5.5

Zentraler Mittelfeldspieler

Djibril Sow

Die Bundesligasaison verlief für die Eintracht mit Schlussrang 11 nicht nach Wunsch. Aber das interessiert am Ende des Tages keinen mehr, wenn du die Europa League gewinnst und dich so für die Champions League qualifizierst. Djibril Sow hatte dabei als unumstrittener Stammspieler im zentralen Mittelfeld grossen Anteil am Triumphzug der Frankfurter.

Überragende Saison gespieltIst Djibril Sow jetzt mehr als ein verlässlicher Backup?

Ø  4.5

Zentraler Mittelfeldspieler

Michel Aebischer

Nach vier Meistertiteln mit YB war der 25-Jährige bereit für den Schritt ins Ausland und wechselte im Winter zu Serie-A-Klub Bologna, wo er künftig eine wichtige Rolle einnehmen soll. Eine Übergangssaison für Aebischer, der nun in der kommenden Spielzeit beweisen will, dass er der neuen Aufgabe gewachsen ist.

Ø  4

Linker Flügel

Ruben Vargas

Vier Skorerpunkte (1 Tor und 3 Assists) in 28 Bundesligaspielen – da kann sich der Flügelstürmer noch steigern. Sein drittes Jahr in Augsburg war sicher nicht schlecht, aber auf die grosse Durchbruchssaison muss Vargas weiter warten. Das Potenzial ist da, man hat das Gefühl, dass nicht mehr viel fehlt. Das deutet der 23-Jährige auch immer wieder in der Nati an, im entscheidenden WM-Quali-Spiel gegen Bulgarien (4:0) schoss er das wichtige 2:0.

Ø  5

Linker Flügel

Mattia Bottani

Er war einer der grössten Leistungsträger beim FC Lugano auf dem Weg zu Platz 4 in der Liga und zum Cupsieg. Belohnt wurde Bottani nun mit seinem ersten Nati-Aufgebot. Ob der 31-Jährige auch künftig eine Rolle in Yakins Plänen spielt, wird sich weisen. Kann sich Bottani in der nächsten Saison sogar noch steigern, dürfte eine weitere Chance aber durchaus in Reichweite sein.

Ø  4.5

Linker Flügel

Steven Zuber

Sein Wechsel von Deutschland nach Griechenland klingt im ersten Moment nach einem Rückschritt. Doch nach einem schwierigen letzten Jahr ohne viel Spielzeit konnte sich Zuber in Athen sein Selbstvertrauen zurückholen. Schon jetzt ist klar, dass der Flügelspieler auch in der nächsten Saison bei AEK spielen wird.

Ø  4

Hängende Spitze

Xherdan Shaqiri

Gross war die Vorfreude im Sommer nach seinem Wechsel zu Lyon. Nach drei Jahren ohne viel Spielpraxis beim FC Liverpool sollte Shaqiri in der Ligue 1 seinen zweiten Frühling erleben – so zumindest die Hoffnung vieler Nati-Fans und wohl auch bei Shaqiri selber. Doch der Offensivmann geriet bei Trainer Peter Bosz rasch ausser Rang und Traktanden, und im Winter folgte gleich der nächste Wechsel zu Chicago Fire in die MLS. 

Da war der Start durchaus vielversprechend mit drei Toren und zwei Assists in bislang elf Spielen. Und endlich kommt Shaqiri auch Woche für Woche zum Einsatz. Dem Team wirklich weiterhelfen konnte der 30-Jährige aber noch nicht. Ganz anders als in der Nati, wo Shaqiri insbesondere beim wichtigen 4:0-Sieg gegen die Bulgaren mit zwei Assists brillierte.

Ø  6

Stürmer

Noah Okafor

Er war der Senkrechtstarter der Saison aus Schweizer Sicht. 27 Skorerpunkte in 36 Pflichtspielen sind überragend – insbesondere wenn man bedenkt, dass Okafor gerade erst seinen 22. Geburtstag gefeiert hat. Nach seinen sensationellen Auftritten gegen Italien und Bulgarien ist Okafor auch nicht mehr aus der Nati wegzudenken. Obendrauf gab es den Double-Gewinn mit Salzburg und den SFL-Award als Youngster des Jahres. Schlicht eine perfekte Saison für Okafor, der jetzt auch schon mit diversen Bundesligisten in Verbindung gebracht wird. Seinen Marktwert konnte er gemäss «Transfermarkt» innert eines Jahres von 6,5 Millionen Euro auf 18 Millionen steigern.

Ø  5

Stürmer

Breel Embolo

Er war einer der wenigen Lichtblicke in der schwierigen Saison der Gladbacher. Insbesondere in der Rückrunde präsentierte sich der Stürmer in Topform, sieben seiner neun Ligatreffer schoss er in den letzten elf Spielen. Unvergessen auch seine zwei Tore und zwei Assists beim 5:0-Sieg im Pokal gegen die Bayern. Und in seinen vier Nati-Einsätzen lieferte Embolo drei Tore und zwei Assists. Wäre der 25-Jährige in der ersten Saisonhälfte etwas konstanter unterwegs gewesen, hätte er sich eine noch bessere Note verdient.

Ø  4.5

Stürmer

Haris Seferovic

Fünf Treffer und drei Torvorlagen für Benfica Lissabon sind für den Stürmer Nummer 1 der Schweizer Nati eigentlich zu wenig. Aber: Seferovic schaffte das in 528 Einsatzminuten. Heisst: Alle 66 Minuten war der 30-Jährige an einem Tor direkt beteiligt, wenn er auf dem Platz stand. Eine hartnäckige Wadenverletzung hinderte ihn lange am Spielen. 

Ø  4.5

Stürmer

Mario Gavranovic

Sein Wechsel zu Kayserispor überraschte, doch seine 10 Treffer in 26 Ligaspielen für die Türken können sich sehen lassen. Ausserdem erreichte Gavranovic mit Kayserispor den Cupfinal, unterlag da aber Sivasspor.

Ø  5

Innenverteidiger

Leonidas Stergiou

Stergiou wird zunächst mit der U21-Nati die wichtigen EM-Quali-Spiele gegen Bulgarien und Moldau absolvieren. Geplant ist aber, dass sich der St.Gallen-Verteidiger für das vierte Nations-League-Spiel gegen Portugal am 12. Juni der A-Nati anschliesst. Yakin will den Abwehrspieler, der auch für Griechenland auflaufen könnte, endgültig an die Schweiz binden. Der 20-Jährige hat eine weitere Saison als Stammspieler beim FCSG hinter sich. Wie wichtig er für St.Gallen ist, hat die Hinrunde gezeigt, in der Stergiou zwei Monate lang verletzungsbedingt fehlte. In der Rückrunde war er dann ein Leistungsträger bei der grossen Aufholjagd und dem Cupfinaleinzug.

Ø  5

Stürmer

Zeki Amdouni

Für ihn ist es die gleiche Situation wie bei Stergiou. Amdouni, der im Herbst bei der U21 mit sechs Toren in acht EM-Quali-Spielen für Furore sorgte, wird in den kommenden Tagen zunächst wieder mit der U21 unterwegs sein. Yakin hat bereits angekündigt, dass er Amdouni, der auch für die Türkei und Tunesien spielen könnte, einsetzen wird. Trotz Abstieg mit Lausanne verlief die Saison für den Stürmer, der letztes Jahr noch bei Lausanne-Ouchy in der Challenge League spielte, persönlich hervorragend. 15 Tore erzielte der erst 21-Jährige in 38 Spielen für die Waadtländer, dazu kommen die sechs Treffer für die U21 – ganz stark.

Ø  4

Innenverteidiger

Cédric Zesiger

An die starken Leistungen der Vorsaison konnte Zesiger auch wegen einer Mittelfussprellung, welche ihn drei Monate ausser Gefecht setzte, nicht ganz anknüpfen. Im September durfte er erstmals Nati-Luft schnuppern. Ob es in naher Zukunft weitere Aufgebote für den 23-Jährigen geben wird, ist fraglich. Die Konkurrenz in der Innenverteidigung ist riesig.

Ø  4.5

Zentraler Mittelfeldspieler

Denis Zakaria

Er wäre natürlich gesetzt in Yakins Aufgebot und wahrscheinlich auch in der Startelf. Doch Zakaria verpasste die letzten Saisonspiele für Juventus mit Oberschenkelproblemen und soll erstmal wieder fit werden. Nach einer schwierigen Hinrunde mit Gladbach folgte für den zentralen Mittelfeldspieler der Schritt zu einem Top-Klub – und in Turin scheint Zakaria rasch Fuss gefasst zu haben. Wenn er fit war, stand der 25-Jährige eigentlich immer in der Startelf. Die Saisonziele verpassten allerdings sowohl Gladbach als auch Juve deutlich.

Ø  4

Rechter Flügel

Christian Fassnacht

Zuerst eine Gehirnerschütterung, dann eine Bänderverletzung und schliesslich auch noch eine Oberschenkelzerrung – Fassnachts Saison war geprägt von Verletzungen. Wie wichtig er für die Berner ist, wurde bei seiner Absenz ersichtlich. Von den 18 Ligaspielen ohne Fassnacht konnte YB nur sieben gewinnen, sechsmal gab es ein Remis und fünf Niederlagen. Mit dem Flügelspieler waren es neun Dreier, sechs Remis und drei Niederlagen. Bleibt Fassnacht in der nächsten Saison verletzungsfrei, wird er bestimmt auch wieder zum Thema bei Murat Yakin.

Ø  3.5

Stürmer

Andi Zeqiri

Zeqiri muss sich die Frage gefallen lassen, ob der Wechsel ins Ausland im Oktober 2020 nicht zu früh kam. In den Plänen von Brighton-Coach Graham Potter spielte er auch in der abgelaufenen Saison keine Rolle, weshalb eine Leihe zu Augsburg folgte. Das Bundesliga-Abenteuer startete dann vielversprechend mit zwei Toren und zwei Assists in den ersten zwölf Partien. Doch in der Rückrunde kam Zeqiri nur noch selten zum Zug und stand mehrmals nicht einmal im Kader. Der bald 23-Jährige braucht dringend Spielpraxis, um sich wieder für die Nati empfehlen zu können.

Ø  4

Stürmer

Cedric Itten

Für Itten war es eine Saison zum Vergessen. Nach dem Meistertitel im Vorjahr musste er sich bei den Glasgow Rangers zunächst mit der Reservistenrolle begnügen und floh dann leihweise zu Greuther Fürth. Beim späteren Absteiger kam er zwar oft zum Einsatz und schoss auch ein Tor gegen Bayern München, viel Selbstvertrauen konnte er bei all den Niederlagen aber nicht tanken. Im Winter holten die Rangers Itten dann wieder zurück, doch ein mysteriöser Infekt hinderte ihn lange an Einsätzen.

Jetzt folgt die Rückkehr in die Schweiz zu YB, wo der 25-Jährige wieder auf sich aufmerksam machen will. Dass er für die Nationalmannschaft enorm wichtig sein kann, hat Itten in seinen bislang 165 Minuten im Nati-Trikot mit vier Toren und zwei Assists eindrücklich bewiesen.

Ø  4

Linker Aussenverteidiger

Ulisses Garcia

Unter Yakin gab er im September sein Debüt für die Nati und erfreute sich dann auch in der WM-Qualifikation über den einen oder anderen Einsatz. Doch seine Saison mit YB war zu wenig gut für ein nächstes Aufgebot. Nichtsdestotrotz konnte Garcia auch in der Champions League wertvolle Erfahrungen auf internationalem Niveau sammeln und seinen Marktwert auf 3 Millionen Euro steigern.

Ø  5

Linker Flügel

Kastriot Imeri

Er gehörte zu den absoluten Leistungsträgern bei Servette – und das mit gerade einmal 21 Jahren. 11 Tore in 26 Super-League-Einsätzen können sich sehen lassen. So verdiente sich Imeri im November auch sein erstes A-Nati-Aufgebot und kam beim 1:1 gegen Italien in der WM-Quali auch zum Einsatz. Vorerst wird Imeri aber wieder für die U21 auflaufen. Wahrscheinlich wird der Flügelspieler im Sommer den Schritt ins Ausland wagen. Die AC Fiorentina soll an Imeri dran sein, Interesse gibt es offenbar auch aus Frankfurt.