Glückloses Miami-Debüt Higuain verschiesst Penalty und geht auf Gegner los

SB10

28.9.2020

Gonzalo Higuain erlebte bei Inter Miami ein Debüt zum Vergessen. Der Argentinier vergab einen Elfmeter und legte sich daraufhin noch mit den Gegenspielern an.

Es war ein grosser Coup, als Inter Miami verkündete, man habe sich von Juventus Turin Gonzalo Higuain geangelt. Der 32-Jährige bekam beim Verein von Mitbesitzer David Beckham gleich die Nummer 9.

«Es ist genau das, wonach ich gesucht habe –  eine neue Erfahrung, eine neue Liga und eine wunderschöne Stadt», so Higuain bei seiner Präsentation. «Es ist mein Ziel, all die Erfahrungen, die ich in Europa gemacht habe, weiterzugeben, und dem Team bei seiner Entwicklung zu helfen.»



Seine Hilfe sah dann bei seinem Debüt folgendermassen aus: Im Auswärtsspiel gegen Philadelphia geriet man 0:2 in Rücklage, als man in der 77. Minute einen Penalty bekam. Der perfekte Zeitpunkt, um nochmals Hoffnung zu schöpfen.

Die Nerven spielten dem Routinier aber einen Streich. Sein Versuch ging (weit) am Tor vorbei. Zu allem Übel provozierten ihn noch die Gegenspieler, der heissblütige Higuain legte sich daraufhin gleich mit mehreren Kontrahenten an. 

Dabei sollte der Stürmer, der mit Argentinien 2014 Vizeweltmeister geworden war (unter anderem auch wegen seiner fehlenden Kaltblütigkeit, wie viele Fans ihm vorwerfen), so was wie der neue Heilsbringer sein.  

Erst seit einem halben Jahr spielt Inter Miami als 26. Team in der Major Soccer League mit. Bisher hat der ambitionierte Verein, der vor Higuain beispielsweise auch Blaise Matuidi verpflichtete, sportlich enttäuscht. Mit der 0:3-Niederlage liegt man in der Eastern Conference nur auf dem vorletzten Platz. Von bisher 14 Partien konnte man gerade mal drei gewinnen.



Dabei hätte es fast ein Happy End à la Ibrahimovic – der Schwede feierte 2018 seinen MLS-Einstand gleich mit einem spektakulären Traumtor – für Higuain gegeben. Mit einem Fallrückzieher trifft er in der Startphase nur den Pfosten. Irgendwie sinnbildlich für den trotz seiner vielen Tore oft glücklosen «Pipita», der schon für viele grosse Klubs auflief (Real Madrid, Napoli, Juventus, Milan, Chelsea). Immerhin kann ihn nun sein Bruder trösten: Federico Higuain spielt in Washington für D.C. United.


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