Trainer schon unter Druck?Hoeness: «Am Ende muss Kovac den Kopf hinhalten»
jar
4.10.2018
Drei Spiele ohne Sieg, schon brennt bei Bayern München der Baum. Klub-Präsident Uli Hoeness spricht über Reaktionen der Zuschauer und nimmt den neuen Trainer Niko Kovac in die Pflicht.
Unentschieden gegen Augsburg, 0:2-Pleite bei Hertha BSC und nun in der Champions League ein enttäuschendes 1:1 zuhause gegen Ajax Amsterdam. Resultate, die keinem Bayern-Fan gefallen – und der Chefetage sowieso nicht. Von einer Krise zu sprechen wäre übertrieben, aber die erfolgsverwöhnten Münchner sind sich definitiv andere Zeiten gewohnt – vor allem in der Wiesnzeit.
Trainer Niko Kovac liess zuletzt stark rotieren, was innerhalb der Mannschaft für Ärger und Unverständnis gesorgt haben soll. Klub-Präsident Uli Hoeness wird am Mittwoch am Rande eines Spiels der Bayern-Basketballer von Medienvertretern gefragt, ob es Kovac mit seinen Rotationen zu gut meine. «Nein, das ist die Sache des Trainers. Am Ende muss er auch dafür den Kopf hinhalten», so Hoeness' klare Meinung.
Noch will der 66-Jährige aber die Kirche im Dorf lassen. «Durch die grosse Rotation war ein wenig der Wurm drin. Ich finde das aber nicht dramatisch», sagt er und erklärt den «fehlenden Rhythmus» auch mit dem Verhalten der ungeduldigen Zuschauer. Hoeness: «Gestern (Spiel gegen Ajax, d. Red.) ging es in den ersten zwanzig Minuten mit den Zuschauern los. Das hat sicher auch einen Beitrag dazu geleistet, dass wir nicht ins Spiel gekommen sind.»
Auch wenn die Bayern nach langer Zeit mal wieder nicht als Tabellenführer in einen Spieltag gehen, bezeichnet Hoeness die aktuelle Situation als ganz normal. «Ich verstehe die öffentliche Wahrnehmung nicht. Vor zehn Tagen hiess es, die Bundesliga spiele ab Platz zwei und auf einmal soll bei uns alles kaputt sein. Die goldene Mitte wäre ganz gut.»
Nach dem dritten Spiel ohne Sieg wäre ein Erfolg am Wochenende aber natürlich Balsam für jede Bayern-Seele. Die Münchner empfangen am Samstag Borussia Mönchengladbach.