Kingsley Coman erzielt gegen Tottenham in der 14. Minute das 1:0. Zehn Minuten später verletzt er sich ohne Fremdeinwirkung. Nach den ärztlichen Untersuchungen ist klar: Bayern München muss im Jahresendspurt ohne ihn auskommen.
Es ist eine kuriose Szene, die sich in der 24. Minute abspielt. Coman jagt einem Ball hinterher, der ins Seitenaus zu rollen droht. Der 23-jährige Franzose hält die Kugel im Spiel, doch da geschieht das Unheil. Was zunächst fast schon lustig aussieht – Coman stürzt spektakulär, obschon weit und breit kein Gegenspieler zu sehen ist – ist in Tat und Wahrheit alles, nur nicht lustig. Sofort signalisiert Coman, dass er ausgewechselt werden muss. An der Seitenlinie wird er dann am linken Knie behandelt.
Diagnose steht fest
Die ärztlichen Untersuchungen ergaben einen Kapseleinriss am linken Knie. Zudem hat sich der französische Nationalspieler die Bizepssehne gezerrt und das Gelenk gestaucht. Damit wird Coman die letzten drei Bundesligapartien vor Weihnachten gegen Werder Bremen, Freiburg und Wolfsburg verpassen.
Besonders bitter ist das Ganze, weil Coman bereits in jüngerer Zeit ein Pechvogel war. Ziemlich genau vor einem Jahr sprach er in einem Interview über die schwere Zeit, die hinter ihm lag – zweimal hatte er sich das Syndesmoseband gerissen und verpasste deshalb auch die WM in Russland – und gestand, dass er sich Gedanken über den Rücktritt gemacht habe: «Als ich mich verletzt hatte, war es für mich das Ende der Welt. Ich hatte wirklich alles in meinem Leben in Ordnung gebracht. Ich hoffe, ich muss das, was ich durchgemacht habe, nicht noch einmal erleben. Genug ist genug. Vielleicht ist mein Fuss dafür nicht gemacht. Ich werde dann ein anderes, anonymes Leben führen.»