Bundesliga Hummels: «Sind keine Top-Truppe» – Flick soll Cheftrainer bleiben

dpa/SB10

10.11.2019

Viel Gesprächsbedarf bei den BVB-Stars um Mats Hummels, Julian Brandt und Axel Witsel (v.l.n.r.), Daumen hoch dagegen bei Hansi Flick von den Bayern-Bossen.
Viel Gesprächsbedarf bei den BVB-Stars um Mats Hummels, Julian Brandt und Axel Witsel (v.l.n.r.), Daumen hoch dagegen bei Hansi Flick von den Bayern-Bossen.
Bild: Keystone

Was für ein Klassiker, was für ein Sieg. Der wiederbelebte FC Bayern fertigt Borussia Dortmund mit 4:0 ab. Hansi Flick bleibt «bis auf Weiteres» Cheftrainer. Uli Hoeness ist erleichtert. Der scheidende Präsident hätte bei Rummenigge fast für ein Malheur gesorgt.

Uli Hoeness schwärmte nach diesem Klassiker-Abend von einem «traumhaften» letzten Spiel als Präsident des FC Bayern. «Die Mannschaft hat von der ersten bis zur letzten Sekunde überragend Fussball gespielt. So habe ich mir etwa meinen Abschied als Präsident vorgestellt. Die Mannschaft hat mir ein Geschenk gemacht, wie man es besser nicht haben kann», frohlockte der 67-Jährige nach dem 4:0 des deutschen Meisters im Bundesliga-Topspiel gegen Borussia Dortmund.

Eine Woche nach dem 1:5 gegen Eintracht Frankfurt war die Machtdemonstration im deutschen Clásico auch ein besonderer Sieg für Hansi Flick, der die schwächelnden Münchner im Eiltempo wieder auf Kurs gebracht hat. Der 54-Jährige empfahl sich für eine Verlängerung seines Engagements als Aushilfschef, das Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge auch direkt nach der Partie am Samstagabend ankündigte. «Wir machen bis auf Weiteres mit Hansi weiter. Er hat das jetzt gut gemacht und er hat unser Vertrauen», sagte Rummenigge.

Was das mühsame 2:0 in der Champions League gegen Olympiakos Piräus und der Klasse-Auftritt gegen den BVB für die weitere Trainersuche des deutschen Meisters bedeuten, verriet Rummenigge nicht. Nach der Länderspielpause in zwei Wochen bei Fortuna Düsseldorf sitzt jedenfalls der langjährige Joachim-Löw-Assistent Flick wieder auf der Münchner Bank. Wie lange er als Nachfolger von Niko Kovac nach dieser Steigerung von null auf hundert Chefcoach bleibt, ist offen.



Hummels mit Teamkritik

Flick gab sich «vollkommen relaxed». Der 54-Jährige genoss diesen zweiten Abend als Chef, freute sich auf eine «schöne Flasche Rotwein» mit Frau und Familie. «Es gibt keine Absprache. Man hat mich gebeten, die beiden Spiele zu machen. Ich habe einen Arbeitsvertrag als Assistenztrainer beim FC Bayern München, der geht bis 2021. Was soll ich mir Gedanken machen», sagte Flick nach dem 1100. Bayern-Sieg in der Bundesliga.

Die Worte aus der Chefetage dürften ihn aber gefreut haben. «Ich denke, dass der erste Gesprächspartner für die nächsten Wochen erstmal Hansi Flick sein wird», stellte Noch-Präsident Hoeness eine Woche vor dem Ende seiner Ära am kommenden Freitag klar.

Dass Hoeness auf seinem Ehrenplatz wiederholt jubelnd hochspringen durfte, verdankte er einer grandiosen Mannschaftsleistung und den Toren von Robert Lewandowski (2), Serge Gnabry und Mats Hummels per Eigentor. «Beim ersten Tor hat er mich fast die Treppe runtergestossen», berichtete Rummenigge lachend nach einem emotionalen Abend. «Er war natürlich happy, wir waren alle happy.»

Das war bei Borussia Dortmund keiner. «Wir waren klar nicht da, eine sehr schwache Leistung. Es war viel zu wenig», sagte Trainer Lucien Favre. Kapitän Hummels sprach Klartext. «Es ist ein Zeichen für uns, dass wir selber keine Top-Truppe sind», sagte der 30-Jährige. «Ab der 15. Minute war es nix mehr, da waren wir die klar unterlegene Mannschaft. Bayern war besser in allen Belangen.»

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