Pressestimmen zu Beckenbauer «Der Kaiser ist tot – es lebe … ja, wer eigentlich?!»

dpa/pat

9.1.2024 - 12:00

Die deutsche Fussball-Legende Franz Beckenbauer starb am Sonntag im Alter von 78 Jahren.
Die deutsche Fussball-Legende Franz Beckenbauer starb am Sonntag im Alter von 78 Jahren.
dpa

Die Trauer um die verstorbene Fussball-Legende Franz Beckenbauer ist gross. Die internationale Presse verneigt sich vor dem Kaiser.

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Marcel Reif über den Tod von Franz Beckenbauer: «Das Schicksal hat ihn zu einem Sonnengott gemacht»

Marcel Reif über den Tod von Franz Beckenbauer: «Das Schicksal hat ihn zu einem Sonnengott gemacht»

Franz Beckenbauer ist tot. Die wohl prägendste Persönlichkeit im deutschen Fussball starb am Sonntag im Alter von 78 Jahren. Ein Wegbegleiter des Kaisers war auch Marcel Reif. Der blue Sport Experte spricht über die gemeinsame Zeit mit Beckenbauer.

08.01.2024

Deutschland

«Augsburger Allgemeine»: «Künstler und Werk sind im Falle Beckenbauers nicht voneinander zu trennen. Dass derart viel Schatten den Blick verdunkeln und doch die positiven Erinnerungen überwiegen, ist Indiz für ein aussergewöhnliches Leben. Eines, das auch Menschen berührte, die niemals einem Ball mit dem Fuss nahegekommen sind. (...) Die härtesten Urteile über ihn fällten aber ohnehin nicht Richter, sondern Spätgeborene, denen es das Schicksal nicht gönnte, Beckenbauers Erhabenheit auf dem Feld zu bewundern. Mögen sie Neymars Zirkusnummern für Kunst halten, dem gockeligen Ronaldo mit dem neumodischen Prädikat GOAT (Greatest of all time) in den Social-Media-Kommentaren huldigen oder Messis irrwitzige Läufe auf YouTube verfolgen: Sie hatten keine Chance, den besten deutschen Fussballer aller Zeiten zu sehen. Wer zu spät geboren ist, den bestraft der Fussballgott. Die Armen, sie kennen Beckenbauer vielleicht noch als Bundestrainer. Möglicherweise aber auch nur als seine parodistischen Wiedergänger.»

«Sportbuzzer»: «Die vielleicht prägendste Figur des Sports, die dieses Land je gesehen hat, ist nach langer Krankheit von uns gegangen. Damit verliert Fussball-Deutschland seinen Kaiser, Weltmeister als Spieler (1974) und Trainer (1990), Meister und Europapokalsieger mit dem FC Bayern, Schöpfer des Sommermärchens 2006. Jeder, der mal die Ehre hatte, diesen Mann persönlich zu treffen, weiss, dass der Begriff ‹Lichtgestalt› für ihn erfunden wurde. (...) Der Kaiser ist tot – es lebe … ja, wer eigentlich?! Einen wie Beckenbauer wird es jedenfalls nie wieder geben. Weder auf dem Fussballplatz noch daneben.»

Grossbritannien

«The Telegraph»: «Franz Beckenbauer: Ein bahnbrechender Innenverteidiger und der beste Denker des Fussballs. Mit dem Tod des grossen westdeutschen Kapitäns verliert der Fussball den letzten Vertreter einer Generation von Spielern, die zu weltweiten TV-Superstars wurden.»

«The Guardian»: «Franz Beckenbauer war der vollkommene Fussballer und ein siegreicher Trainer (...) Er hatte einen der besten und unverwechselbarsten Spitznamen aller Zeiten, und wie bei seinem Zeitgenossen, Eddy «The Cannibal» Merckx im Radsport, passte sein Spitzname «Der Kaiser» perfekt zu ihm und diente dazu, ihn im Voraus vorzustellen.»

Franz Beckenbauer (links) und Pelé: Zwei der grössten Fussballer überhaupt weilen nicht mehr unter uns.
Franz Beckenbauer (links) und Pelé: Zwei der grössten Fussballer überhaupt weilen nicht mehr unter uns.
Keystone

«The Sun»: «DER KAISER Franz Beckenbauer war eine deutsche Fussballmaschine, deren Schandfleck abseits des Platzes seine Grösse auf dem Spielfeld nicht überschatten konnte.»

«Daily Mail»: «Die meisten, die ihn gut kannten, werden sich an seine Exzellenz auf dem Spielfeld erinnern, an die überragende fussballerische Intelligenz, an die Eleganz, mit der er sich bewegte, die Freuden seiner Gesellschaft und das unschätzbare Wissen, das wir aus Gesprächen mit ihm schöpften.»

Brasilien

«ESPN Brasil»: «Beckenbauer: Einer der Grössten der Geschichte ist tot»

Die Eckdaten zu Franz Beckenbauer

  • Er wurde am 11. September 1945 in München geboren.
  • 1958 wurde er Spieler beim FC Bayern München.
  • Deutscher Meister mit dem Verein 1969, 1972, 1973 und 1974.
  • Mit ihm als Captain gewann Deutschland zwei Jahre nach dem Europameistertitel auch die Weltmeisterschaft 1974.
  • 1977 wechselte er zu Cosmos New York.
  • Vor dem Ende seiner aktiven Spielerkarriere errang er 1982 den fünften deutschen Meistertitel mit dem Hamburger SV.
  • Als Teamchef führte er die deutsche Nationalmannschaft 1986 in den WM-Final und 1990 zur Weltmeisterschaft.
  • 1994 bis 2009 war er Präsident des FC Bayern München sowie nach der Umwandlung des Vereins in eine Aktiengesellschaft 2002 auch Aufsichtsratsvorsitzender.
  • Als Chef des Bewerbungskomitees war er massgeblich daran beteiligt, die Fussball-Weltmeisterschaft 2006 nach Deutschland zu holen und leitete dann das Organisationskomitee.
  • Von 2007 bis 2011 war er Mitglied des Exekutivkomitees des Fussball-Weltverbandes FIFA.
  • Von 2011 bis 2012 war er Vorsitzender der FIFA Taskforce Football 2014, die sich mit der Entwicklung und Zukunft des Fussballs beschäftigte.

Spanien

«AS»: «Er war ein Fussballspieler, der den Ball mit Leichtigkeit kickte und fast aufreizend elegant aussah. Das Spiel von hinten begann mit ihm und er machte es salonfähig, mit Bayern und Deutschland, die in der ersten Hälfte der 1970er Jahre alle hinter sich liessen. Später feierte er als Trainer Triumphe. Er war Weltmeister nicht nur auf dem Rasen, sondern auch ausserhalb im Anzug so wie die Zagallo und der Franzose Deschamps.»

«Marca»: «Es hat nie einen anderen wie ihn gegeben, weder vorher noch nachher. Die Figur des ewigen Kaisers ist unvergleichlich.»

Screenshot: Marca

«Mundo Deportivo»: «Der Kaiser», ein grenzüberschreitendes Idol mehrerer Generationen und ein Fussballer, dem alle nacheifern wollten.»

Frankreich

«Le Parisien»: «Franz Beckenbauer wird für immer in die Kategorie der unsterblichen Persönlichkeiten des Sports gehören.»

L'Équipe: «Der Kaiser ist tot. Der grösste Spieler der Geschichte des deutschen Fußballs ist verstorben. Die Legende des FC Bayern, der auch in Hamburg und New York spielte, gewann zwei Mal den Ballon d’Or, 1972 und 1976.»

Italien

«La Repubblica»: «Abschied von Franz Beckenbauer, einer der wenigen Spieler aus der Vergangenheit, die im heutigen Fussball nicht fehl am Platz wären.»

«La Gazzetta dello Sport»: «Er war wahrscheinlich der beste Libero in der Geschichte des Fussballs, nachdem er seine Karriere als Mittelfeldspieler begonnen hatte.»

Österreich

«Kronen Zeitung»: «Seinen Spitznamen bekam die deutsche Fussball-Legende, die als Spieler und Trainer Weltmeister wurde, übrigens in Wien verpasst! Passiert ist es 1971: Im Rahmen eines Freundschaftsspiels der Bayern gegen die Austria war Beckenbauer neben der Büste von Kaiser Franz Joseph I. fotografiert worden.»

«Kurier»: «Franz Beckenbauer ist tot: Der Fussball hat seinen Kaiser verloren»

Schweiz

«Blick»: «Ein Schock für Freunde, Bekannte und Fans.»

«Tages-Anzeiger»: «Er brachte den Deutschen Erfolg und Eleganz. Bei jeder Heldengeschichte in der Hauptrolle: Franz Beckenbauer gelang spielend alles. In seiner Leichtigkeit war er der Deutsche, den es eigentlich nicht gibt.»

Der Kaiser ist tot: Franz Beckenbauer im Alter von 78 Jahren gestorben

Der Kaiser ist tot: Franz Beckenbauer im Alter von 78 Jahren gestorben

Weltmeister als Spieler und als Trainer, Deutscher Meister mit dem FC Bayern und dem Hamburger SV – Franz Beckenbauer war ein Ausnahme-Fussballer, national wie international.

08.01.2024