Nach Hattrick für Spanien Isco kritisiert seinen Trainer: «Weiss nicht, wie ich Zidanes Vertrauen bekommen kann»

jar

28.3.2018

Isco wünscht sich bei Real Madrid mehr Einsatzzeit.
Isco wünscht sich bei Real Madrid mehr Einsatzzeit.
Getty Images

Bei Spaniens 6:1-Kantersieg gegen Argentinien ist Isco mit drei Toren der überragende Mann. Nach der Partie übt der 25-Jährige überraschende Kritik an seinem Vereinstrainer Zinedine Zidane.

Irgendetwas Magisches scheint zu passieren, wenn sich Isco das spanische Nationaltrikot überstreift. Der Offensivspieler vermag für «La Furia Roja» Spiel für Spiel zu glänzen, während er bei Real Madrid in dieser Saison nicht immer auf Touren kommt. Seit Saisonbeginn im Sommer erzielte Isco in sieben Einsätzen für Spanien sieben Treffer, für Real schoss er genau gleich viele Tore, brauchte dafür aber 40 Spiele. 

Warum fühlt sich der 25-Jährige, der seinen Vertrag in Madrid vor der Saison bis 2022 verlängerte, neben Spielern wie Iniesta (Barcelona), Thiago (Bayern) oder Silva (ManCity) wohler als neben seinen Real-Kollegen Modric, Kroos und Ronaldo? «Ich fühle mich hier sehr wohl, weil ich eine wichtige Rolle spiele», sagt Isco, der unter Nationalcoach Julen Lopetegui grosses Vertrauen geniesst, nach seinem ersten Karriere-Hattrick beim 6:1 gegen Argentinien. 

Nicht ganz so wichtig scheint sich der Spielmacher beim Verein zu fühlen. «Bei Madrid bekomme ich nicht das Vertrauen, das ein Spieler braucht», sagt er und äussert damit leise Kritik an Real-Coach Zinedine Zidane. «Beim Klub fehlt mir die Konstanz. Die Spiele mit der Nationalmannschaft geben mir Leben und Selbstbewusstsein.»

Bei Real steht Isco meistens in der Startelf

Diese Aussagen sind etwas verwirrend, wenn man einen Blick auf die Statistiken wirft: Isco ist bei Real nach Weltfussballer Cristiano Ronaldo nämlich der Offensivspieler mit den meisten Einsatzminuten (2439). In den 29 Ligaspielen kam er 25 Mal zum Einsatz, 18 Mal stand er in der Startelf. Und auch in der Champions League gehörte Isco bisher stets zu den Fixstartern.

Dennoch ist der Ballkünstler mit seiner Situation bei den Königlichen nicht wunschlos glücklich: «Vielleicht bin ich das Problem. Ich weiss nicht, wie ich Zidanes Vertrauen bekommen kann. Ich muss weiter hart arbeiten, um ihn zu überzeugen».

Mit Real liegt «nur» noch die Titelverteidigung in der Champions League im Bereich des Möglichen, mit Spanien will sich der Offensivmann im Sommer den Traum vom Weltmeistertitel erfüllen. «La Furia Roja» gehört zu den absoluten Top-Favoriten, das weiss auch Isco: «Wenn wir in Russland so spielen wie gegen Argentinien, können wir viel erreichen».

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