Israel muss bei der EM-Quali-Partie gegen die Schweiz auf seinen besten Torschützen Eran Zahavi verzichten. Grund dafür ist ein Knatsch zwischen Spieler und Verband.
Mit seinen 33 Toren ist Eran Zahavi der beste Knipser der Geschichte der Nationalmannschaft Israels. Auch auf Klub-Ebene überzeugt der 35-Jährige mit seinem Tor-Instinkt. Über 300 Tore gehen auf das Konto des einstigen Stürmers von Palermo und PSV Eindhoven.
Zurzeit ist Zahavi bei Israels Rekordmeister Maccabi Tel Aviv unter Vertrag, für seine Nationalmannschaft läuft er – wohl ganz zur Freude der Schweizer Abwehrreihen für die EM-Quali-Partie gegen Israel am Dienstagabend – aber nicht mehr auf. Der Grund: Er bekommt vor den Länderspielen kein Einzelzimmer.
Knatsch zwischen Rekord-Nationalspieler und Rekord-Torschütze
Ein solches wollte Zahavi aber unbedingt. Diesem Bedürfnis schob der israelische Fussballverband mit Rekord-Nationalspieler und Teammanager Yossi Benayoun im vergangenen Herbst aber einen Riegel vor – selbst nachdem Zahavi anbot, die Unterkunft aus eigener Tasche zu bezahlen.
Auf einen Stürmer des Formats Eran Zahavi zu verzichten, kann Israel teuer zu stehen kommen. So verleiteten Teammanager Benayoun die 20 Saisontreffer Zahavis anfangs März dazu, sich für Dienste des Top-Stürmers für die Länderspiele im Rahmen der EM-Qualifkation noch einmal zu bemühen und das gemeinsame Gespräch zu suchen.
«Meine einzige Bitte war, alleine zu schlafen»
Das Resultat: Uneinigkeit. Sowohl der Verband als auch Zahavi geben nicht nach. «Meine einzige Bitte war, in der Nacht vor dem Spiel alleine zu schlafen», lässt Zahavi in einem Instagram-Post verlauten. Er wolle sich in seiner gewohnten Professionalität auf die Spiele vorbereiten. Doch Benayoun ging nicht auf seine Bitte ein.
Einige israelische Fans scheinen Zahavi jetzt aber doch zu vermissen. Unter den Social-Media-Beiträgen des israelischen Fussballverbands machen Kommentare wie «Gebt ihm ein Einzelzimmer» oder «Ich würde ihm ein ganzes Haus geben» die Runde.
So weit kommt es aber nicht. Israel tritt am Dienstagabend die Partie gegen die Schweiz ohne ihren Rekord-Torschützen an. Beim Auftakt in die EM-Qualifikation erspielten sich die Israeli ein Unentschieden gegen den Kosovo, ein Punkt gegen die Schweiz ist ohne ihren Unterschiedsspieler eine grössere Aufgabe.
