Kommentar Jetzt oder nie: Was die ManCity-Einwechslung für Shaqiri bedeutet

Von Tobias Benz

9.11.2020

Xherdan Shaqiri geniesst seit Neuestem deutlich mehr Vertrauen von Trainer Jürgen Klopp.
Xherdan Shaqiri geniesst seit Neuestem deutlich mehr Vertrauen von Trainer Jürgen Klopp.
Bild: Getty

Xherdan Shaqiri wird beim 1:1-Remis am Sonntag gegen Manchester Ciy in der 59. Minute eingewechselt. Obwohl der Schweizer dem Spiel keinen Stempel aufdrücken kann, erhalten seine Einsätze eine Regelmässigkeit – eine Chance, die es nun zu nutzen gilt.

Unablässig kletterte Xherdan Shaqiri in Jürgen Klopps Rangordnung zuletzt höher und höher. Mit wichtigen Torvorlagen mauserte sich der Schweizer Nati-Spieler bei Liverpool vom Abgangskandidaten zum Schlüssel-Joker. Wie weit es der 28-Jährige in so kurzer Zeit gebracht hat, zeigt sich am Sonntag im Giganten-Duell zwischen Liverpool und Manchester City.

Nach Toren von Mohamed Salah und Gabriel Jesus ist das Score in einem der bedeutungsvollsten Spiele Europas zu Beginn der zweiten Hälfte ausgeglichen. Ein Blick auf die Liverpooler Bank hätte so manchem Trainer Kopfzerbrechen bereitet, nicht aber Jürgen Klopp. Für den Erfolgstrainer der «Reds» scheint klar, wer das Spiel zugunsten des englischen Meisters entscheiden könnte, und bereits in der 59. Minute schickt er nicht etwa Naby Keita oder Divock Origi, sondern Xherdan Shaqiri aufs Feld.

Auch wenn es der Schweizer im Anschluss verpasst, dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken, ist es ein klares Zeichen für den Nati-Star: Er steht nicht mehr auf dem Abstellgleis. Das weiss auch Teamkollege und unbestrittener Stammspieler Andy Robertson. «Er spielte in den letzten Wochen phänomenalen Fussball», lobt der Schotte den Schweizer nach der Partie auf der vereinsinternen Website. «Er befindet sich gerade in einem so guten Moment. Das trägt auch dazu bei, dass wir als Team adaptieren und verschiedene Formationen spielen können. Und das gegen eine der besten Mannschaften der Liga.»

Shaqiri als Hoffnungsträger: Am Sonntag hätte der Schweizer das Spiel gegen ManCity entscheiden sollen.
Shaqiri als Hoffnungsträger: Am Sonntag hätte der Schweizer das Spiel gegen ManCity entscheiden sollen.
Bild: Getty

Ausfälle kein Grund für Shaqiris Einsatzzeit

Die lange Verletztenliste beim FC Liverpool ist derweil kein Grund für Shaqiris neu gewonnenes Vertrauen unter Klopp. Die Ausfälle von Stammspielern wie Virgil van Dijk, Fabinho oder Neuzugang Thiago betreffen den Schweizer nicht direkt. Sein einziger echter Rivale, der aktuell verletzt ist: Alex Oxlade-Chamberlain.

Vielmehr sind es Shaqiris gute Leistungen, die ihn während der letzten Wochen vor seine direkte Konkurrenz katapultierten. Naby Keita, Curtis Jones und Divock Origi kamen am Sonntag allesamt nicht zum Einsatz, Takumi Minamino stand nicht einmal im Aufgebot. Abgesehen von Diogo Jota, der schon beinahe als Stammspieler gezählt werden kann, erhielt von den Reservisten bei Liverpool nur Curtis Jones seit Anfang Oktober mehr Spielzeit als Xherdan Shaqiri.

Das Liverpooler Reservisten-Roulette seit Oktober 2020

  • 1. Diogo Jota (471 Spielminuten)
  • 2. Curtis Jones (234 Spielminuten)
  • 3. Xherdan Shaqiri (171 Spielminuten)
  • 4. Takumi Minamino (142 Spielminuten)
  • 5. Naby Keita (70 Spielminuten)
  • 6. Divock Origi (60 Spielminuten)

Nur etwas mehr als einen Monat ist es her, da galt Shaqiris Abgang beim FC Liverpool noch als unausweichlich. Seither stand der Schweizer in vier von acht Partien auf dem Platz, spielte unter anderem in der Champions League gegen Midtjylland über die volle Distanz und erhielt nun sogar im Spitzenspiel gegen Manchester City das Vertrauen seines Trainers.

In der aktuellen Saison stand Shaqiri bereits jetzt schon fast gleich lange auf dem Feld wie noch in der gesamten letzten Spielzeit. Es sieht ganz danach aus, als erhielte der Ex-Basler endlich seine richtige Chance beim englischen Meister. Jetzt gilt es diese zu nutzen. 

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