Super League Kann Lugano dem FC Basel zusetzen?

SDA

10.11.2019 - 09:43

Auf Maurizio Jacobacci ruhen die Hoffnungen im Tessin
Auf Maurizio Jacobacci ruhen die Hoffnungen im Tessin
Source: KEYSTONE/Ti-Press/ALESSANDRO CRINARI

Maurizio Jacobacci ist ein Trainer, der eine Mannschaft in kurzer Zeit aufrichten und sie auf die Erfolgsspur bringen kann. Der FC Lugano, am Sonntag daheim gegen Basel spielend, könnte es brauchen.


Der FC Sion war mit sechs Punkten Rückstand auf den Vorletzten Luzern das Schlusslicht der Super League, als Maurizio Jacobacci Anfang Februar 2018 den erfolglosen Spanier Gabri als Sittener Trainer ablöste. Sion holte aus den 16 verbleibenden Spielen 25 Punkte und kletterte in den 6. Schlussrang. Trotz des Erfolgs bekam der Italo-Berner schon im Mai Probleme mit Präsident Christian Constantin, und nach den ersten paar Runden der neuen Saison musste er gehen.

Ähnlich wie Constantin ist auch Angelo Renzetti kein geduldiger Präsident. Man könnte ihn den Christian Constantin des Sottoceneri nennen. Tatsächlich war die Fluktuation auf dem Cheftrainerposten beim FC Lugano in den letzten Jahren fast ebenso hoch wie die beim FC Sion.



Aber auch im Tessin hat Jacobacci auf seine Mission vorerst Erfolg. Im ersten Spiel unter seiner Führung holte die Mannschaft in Luzern drei Punkte, und für den zweiten Einsatz, am Donnerstag beim 0:0 gegen Malmö in der Europa League, erhielt sie durchwegs gute Kritiken. Jacobacci weiss freilich und erwähnt es auch, dass das 2:1 in Luzern nicht zuletzt dank schweren Fehlern in der Luzerner Defensive möglich geworden war. Und zum Match gegen Malmö merkt er bei allem Lob nach der guten Mannschaftsleistung an, dass die Chancenverwertung ein offensichtlicher Schwachpunkt war – obwohl der Trainer vier gelernte Stürmer in die Startformation gestellt hatte. Viel besser gefiel ihm die Tatsache, dass Luganos Defensive dem Gegner im ganzen Spiel keine grosse Torchancen zugestanden hatte und dass Goalie Noam Baumann keinen einzigen Schuss hatte abwehren müssen.

Auch für den Match gegen Basel wird Maurizio Jacobacci die defensive Stärke ausspielen wollen, wie er ankündigt. Oliver Custodio und Balint Vecsei sicherten im Match gegen Malmö, vor der Viererabwehr spielend, hervorragend ab. Die verletzungsbedingte Absenz von Captain Jonathan Sabbatini, der auch im Spiel gegen Basel fehlen wird, machte sich nicht offensichtlich bemerkbar. Wenn Lugano so auftritt wie gegen die Schweden, wird der FCB im Cornaredo kein leichtes Spiel haben – auch wenn die Differenz zwischen den beiden Mannschaften 14 Punkte beträgt.

Die Super-League-Spiele vom Sonntag im Überblick:

Lugano – Basel (erstes Duell dieser Saison: 1:2). – Sonntag, 16.00 Uhr. – SR Tschudi. – Absenzen: Bottani (gesperrt), Sabbatini, Rodriguez und Covilo (alle verletzt); Okafor, Van Wolfswinkel, Ramires und Kuzmanovic (alle verletzt). – Fraglich: Sulmoni und Crnigoj; Xhaka. – Statistik: Einen viel besseren Einstand als mit dem Sieg in Luzern und der guten Leistung beim 0:0 in der Europa League gegen Malmö hätte Maurizio Jacobacci als Trainer des FC Lugano nicht geben können. Aber im Match vom Sonntag wird vieles auf den Gegner ankommen: Tritt Basel in der Verfassung der Europa League an (zwei Siege gegen Getafe) oder in der Verfassung der Meisterschaft (nur ein Punkt aus den Spielen beim FCZ und gegen Xamax)? Von den letzten sechs Duellen gingen drei mit einem Basler Sieg und drei unentschieden aus.

Young Boys – St. Gallen (3:2). – Sonntag, 16.00 Uhr. – SR Schnyder. – Absenzen: Hoarau, Sulejmani, Lauper, Camara, Sierro, Gaudino und Martins (alle verletzt); Nuhu, Lüchinger, Strübi (alle verletzt). – Statistik: Die blutjunge St. Galler Mannschaft schreitet von einer harten Prüfung zur andern, und seit sieben Runden hat sie immer bestanden. Das Auswärtsspiel gegen den Meister wird für das Team von Trainer Peter Zeidler buchstäblich zur Meisterprüfung werden, auch wenn die Berner weiterhin längst nicht in der besten Besetzung antreten können. Die Young Boys ihrerseits haben auf die Niederlage in Genf mit einer guten Leistung in der Europa League in Rotterdam geantwortet. Ein Sieg des FCSG bekäme eine historische Dimension. Letztmals gewannen die Ostschweizer im März 2005 in Bern, als YB noch im Neufeld spielte. Im Stade de Suisse siegten die Berner in 18 Duellen. Sechs weitere gingen unentschieden aus.

Zürich – Sion (1:3). – Sonntag, 16.00 Uhr. – SR Klossner. – Absenzen: Sohm (gesperrt), Mahi, Mirlind Kryeziu, Hekuran Kryeziu und Charabadse (alle verletzt); Khasa, Raphael und Fickentscher (alle verletzt). – Fraglich: -; Doumbia, Zock und Ndoye. – Statistik: Zürichs Trainer Ludovic Magnin ist von den letzten Leistungen seiner Mannschaft angetan, nicht nur vom prestigeträchtigen Heimsieg im Klassiker gegen Basel. Mit fünf Siegen sind die Zürcher die beste Mannschaft hinter dem Spitzentrio YB/Basel/St. Gallen. Sion dagegen holte aus den letzten sechs Partien nur einen Punkt. Die Walliser müssen auf einen Effekt nach der Absetzung von Trainer Stéphane Henchoz hoffen.

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