Trainer Jürgen Klopp reagiert an einer Pressekonferenz auf die Gerüchte, wonach Liverpool möglicherweise nicht zum Meister gekrönt wird, wenn aufgrund des Coronavirus die Premier League frühzeitig beendet würde.
Die Hoffnungen von Liverpool, ungeschlagen durch die Meisterschaft zu kommen – und damit mit den legendären «Invincibles» von Arsenal gleichzuziehen – wurden am letzten Wochenende durch eine überraschende 0:3-Pleite in Watford jäh gestoppt. Und in der Champions League darf der Titelverteidiger bald einen 0:1-Rückstand gegen das unbequeme Atlético Madrid aufholen, um nicht bereits im Achtelfinal auszuscheiden.
Viel schlimmer sind nun aber für die Anhänger der «Reds» die aufkommenden Gerüchte, dass durch eine rasche Ausbreitung des Coronavirus in England der Meisterschaftsbetrieb der Premier League nicht nur gestört, sondern im schlimmsten Fall sogar abgebrochen werden könnte. Bei einem frühzeitigen Saisonabbruch droht Liverpool der Super-GAU: Weil ein solches Szenario offenbar nicht geregelt ist, sei unklar, ob reglementskonform ein Meister gekrönt werden könne, ist in einigen Zeitungen zu lesen.
«Liverpool-Fans sind nicht so dumm»
Es wäre in der Tat ein harter Schlag für die Stadt, in der man seit 1990 sehnsüchtig auf einen Ligagewinn wartet und mehrmals den Titel nur haarscharf verpasste. Zumal die Meisterschaft eigentlich nur noch Formsache wäre: 22 Punkte liegt der Leader bei einem Spiel mehr und zehn ausstehende Runden vor Verfolger Manchester City.
Heilsbringer Jürgen Klopp versucht an der Pressekonferenz vor dem Achtelfinalspiel am Dienstag im FA-Cup beim FC Chelsea, die Befürchtungen seiner Glaubensgemeinschaft zu zerstreuen: «Ich kann nicht glauben, dass die Liverpool-Fans tatsächlich darüber nachdenken. Und ich spreche wirklich mit unseren Fans. Wie viel Sinn würde es machen, alle Ergebnisse dieser Saison zu annullieren? Oder kann mir jemand erklären, gegen wen wir nächstes Jahr in der Champions League spielen sollen? Dann wären solche Storys wirklich interessant.»
Er fügt hinzu: «Es ist eine schöne Geschichte für die Presse. Einige Zeitungen müssen offensichtlich immer etwas schreiben. Aber als ich das zum ersten Mal mitbekam, dachte ich wirklich: ‹Wow, das ist wirklich krass. Jemand denkt wirklich so›.»
Der charismatische Trainer stellt klar: «Ich glaube nicht, dass unsere Fans paranoid sind. Liverpool-Fans sind nicht so dumm, solche Dinge zu glauben.»
Top-Elf im FA-Cup gegen Chelsea
Noch relaxter gab Klopp sich danach bei den sportlichen Themen. Die Niederlage gegen Watford habe keinen Einfluss auf seine Aufstellung gegen die «Blues», betont er. Er will die stärkste Formation aufbieten, um ins Viertelfinale zu kommen. «Das wird immer so sein, das letzte Spiel gegen Shrewsbury war eine Ausnahme», so der 52-Jährige. Im Wiederholungsspiel gegen den drittklassigen Aussenseiter war wegen der Winterpause in der Premier League das Nachwuchsteam des Champions-League-Siegers aufgelaufen.
