Bayern München hat vor der Sommerpause noch drei Spiele und intakte Chancen, die Saison als Double-Gewinner zu beenden. Dennoch bemängelt Coach Niko Kovac vor dem Saisonfinale die Einstellung seiner Spieler.
Nach der Vorrunde hatte Bayern München noch sechs Punkte weniger auf dem Konto als Dortmund. Zwei Runden vor Schluss sind es vier Punkte Vorsprung. Bayern spielt resultatmässig gerade eine seiner besten Rückrunden der Bundesliga-Geschichte. Und am 25. Mai steht auch noch der Cupfinal gegen Leipzig an. Einzig das Champions-League-Aus im Achtelfinal gegen Liverpool trübt die Bilanz.
Die europäischen Wettbewerbe, in denen am Ende mit Sicherheit Teams aus der Premier League triumphieren werden, sind denn auch Thema an der Pressekonferenz vor dem Bundesliga-Spiel gegen Leipzig. Wo sieht Niko Kovac die Unterschiede zum FC Bayern?
Kovac meint, dass neben dem Faktor Geld vor allem eines entscheidend sei: «Alles, aber auch wirklich alles im Leben ist Leidenschaft», wird er von der «Sport Bild» zitiert. Und weiter: «Egal, ob Sie Ihren Job machen oder die Spieler ihren Job. Sie bekommen Vorgaben von Ihrem Chef, Sie können sie 08/15 erfüllen, oder Sie stecken richtig was rein. Das ist der springende Punkt.»
Und dieser absolute Wille, immer alles zu geben, hat der Kroate des öfteren vermisst: «Wenn wir die Leidenschaft an den Tag bringen, was wir in dieser Saison auch schon getan haben, dann kann man weit kommen. Aber man muss es häufiger bringen.»
Und obschon er im Bayern-Lager selbst nicht unumstritten ist, nimmt er sich selbst aus der Schusslinie. Jeder Trainer gebe seinen Spielern genaue Vorgaben. Aber: «Der Spieler muss das selbst mit Leben füllen, was man an Impulsen vom Trainer kriegt.»
Kovac' Lob für Timo Werner und Leipzig
Lobende Worte findet er an der Pressekonferenz dagegen für einen Spieler von Gegner RB Leipzig, Timo Werner, den die Bayern schon länger auf dem Wunschzettel haben. «Ein wirklich toller Spieler, er hat das in Leipzig und der Nationalmannschaft sehr gut gemacht, ist gut drauf.» Aber Leipzig ist viel mehr als nur Werner, wie der 47-Jährige deutlich macht: «Da steckt absolut Struktur dahinter. Es gibt viele Klubs, die Geld haben, und nichts auf die Reihe bekommen.»
Mit einem Sieg gegen Leipzig könnte Bayern München am Samstag die Meisterschale gewinnen. Das wird aber nur klappen, wenn die Kovac-Elf die nötige Leidenschaft an den Tag legen wird – oder Dortmund zuhause gegen Düsseldorf verliert.