Super League Live-Ticker: Entschuldigung von Liverpools Eigentümer ++ Chelsea springt als letzter englischer Klub ab ++ Agnelli glaubt nach wie vor an Projekt

lbe

21.4.2021

Am Montag verkünden 12 Schwergewichte des europäischen Fussballs die Gründung der Super League, bevor sich am Dienstagabend sämtliche sechs englische Klubs wieder vom Vorhaben abwenden. Hier halten wir dich über die jüngsten Entwicklungen auf dem Laufenden.   

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21.4.2021

Das Wichtigste in Kürze

  • 12 europäische Spitzenvereine aus England, Italien und Spanien verkünden am Montag die Pläne für eine eigene «Super League», bei der nur die 15 Gründungsmitglieder sowie fünf weitere Vereine zur Teilnahme berechtigt sein werden.
  • Der Wettbewerb soll jeweils im August mit zwei Zehner-Gruppen starten, nach der Gruppenphase geht es mit den Viertelfinals in die K.o.-Phase. Die «Super League» ist deshalb wohl als Konkurrenz zur Champions League zu sehen.
  • Die Reaktionen in Fussball-Europa sind heftig, sowohl die UEFA als auch die FIFA kündigen an, gegen die Pläne vorzugehen. 
  • Am späten Dienstagabend folgt bei den englischen Vereinen allerdings eine Kehrtwende. Nachdem sich Manchester City in einem öffentlichen Statement vom Vorhaben zurückzieht, ziehen auch alle anderen fünf Premier-League-Klubs nach.  
  • Am Mittwoch geben auch die drei italienischen Vereine sowie Atlético Madrid bekannt, sich von der Super League zurückzuziehen. Juve-Boss und Mitinitiator Andrea Agnelli teilt schliesslich mit, dass die Super League nach den neuesten Entwicklungen nicht mehr umsetzbar ist.

Die Entwicklungen im Live-Ticker

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  • 13 Uhr

    Auch Milan und Juve ausgestiegen

    Mit Milan und Juve sind auch die italienischen Klubs allesamt ausgestiegen. «Die Stimmen und Sorgen der Fans auf der ganzen Welt waren mit Blick auf die Super League stark und klar», teilt Milan mit. Man werde dennoch weiter daran arbeiten, ein nachhaltiges Modell für die Welt des Fussballs zu bestimmen.

    Man habe Kenntnis von den Vorhaben anderer Klubs, sich aus dem Projekt zurückzuziehen, obwohl die nötigen Verfahren für eine Übereinkunft noch gar nicht abgeschlossen seien, teilte Juve mit. Man sei weiterhin von der Super League überzeugt. Derzeit sei es jedoch kaum möglich, das Projekt wie ursprünglich geplant abzuschliessen.

    Damit haben nur der FC Barcelona und Real Madrid noch keinen  öffentlichen Rückzug verkündet. Wer holt sich in diesem Trauerspiel die rote Laterne?

  • 12 Uhr

    Agnelli: Super League nicht mehr umsetzbar

    Die Super League ist kollabiert. Nach dem Rückzug der meisten Mitgründer geben die Initiatoren der exklusiven Eliteliga ihre Pläne auf. Mitinitiator Andrea Agnelli, Präsident des italienischen Rekordmeisters Juventus Turin, räumte am Mittwoch ein, dass durch den Rückzug der sechs englischen Gründerklubs die Pläne nicht mehr umsetzbar seien. 

  • 12 Uhr

    Inter Mailand wendet sich von Super League ab

    Auch Inter Mailand hat sich von den Plänen der Super League abgewandt. Der Klub sei nicht mehr Teil des Projekts, teilte der aktuelle Tabellenführer der Serie A mit. Man wolle den Fans stets das beste Fussballerlebnis bieten. Inter sei der Ansicht, dass der Fussball ein Interesse daran haben müsse, seine Wettbewerbe ständig zu verbessern, um Fans aller Altersgruppen auf der ganzen Welt im Rahmen zu begeistern, hiess es weiter.

  • 12 Uhr

    Auch Atlético Madrid zieht sich zurück

    Nach den sechs englischen Vereinen hat auch Atlético Madrid seinen Rückzug aus dem umstrittenen Projekt zur Gründung einer europäischen Super League bekannt gegeben. Der Verwaltungsrat des Clubs sei am Mittwoch zusammengekommen und habe diese Entscheidung getroffen, teilte Atlético mit.

    Für den Verein sei die «Eintracht zwischen allen Angehörigen der rotweissen Familie das Wichtigste», hiess es. Es gehe vor allem aber um die Wünsche der Fans. Die Spieler und der Trainerstab um Chefcoach Diego Simeone seien mit der Entscheidung zufrieden, wurde betont. Sie seien der Überzeugung, dass «die sportlichen Verdienste Vorrang vor allen anderen Kriterien haben müssen».

  • 10 Uhr

    Liverpool-Eigentümer entschuldigt sich

    Der US-Geschäftsmann und Eigentümer des FC Liverpool, John W. Henry, hat sich für die Teilnahme an Plänen zu einer Super League entschuldigt. «Ich möchte mich bei allen Fans des FC Liverpool für die entstandenen Brüche in den vergangenen 48 Stunden entschuldigen», sagte er in einem am Mittwoch auf Twitter verbreiteten zweieinhalb Minuten langen Video. Es sei klar gewesen, dass das Projekt nie ohne die Unterstützung der Fans überlebensfähig sein werde. «Ihr habt in diesen 48 Stunden klargemacht, dass es keinen Bestand haben wird. Wir haben euch gehört. Ich habe euch gehört», so Henry.

    Auch bei Trainer Jürgen Klopp, den Spielern und «jedem, der so hart daran arbeitet, unsere Fans stolz zu machen» wolle er sich entschuldigen, fuhr der Investmentmanager fort.

  • 9.45 Uhr

    Agnelli: «Die Jüngsten wollen die grossen Events sehen»

    Der Präsident des italienischen Rekordmeisters Juventus Turin glaubt weiter an das Projekt der Super League. «Zwischen unseren Klubs gibt es eine Blutsbrüderschaft, wir machen weiter», sagte Andrea Agnelli im Interview der Zeitung «La Repubblica». Die Möglichkeit auf einen Erfolg des Projekts bestehe zu 100 Prozent. Das Vorhaben ist nach Ansicht Agnellis rechtens und man sei zum Dialog mit den Verbänden UEFA und FIFA bereit.

    Agnelli verteidigte die Super League zudem gegen den Vorwurf, ein elitäres Projekt zu sein. Man wolle den schönsten Wettbewerb der Welt damit erschaffen, die Verteilung von Mitteln an die Clubs erhöhen und jedes Jahr fünf Plätze für andere offen lassen, die im Austausch mit den Fussballinstitutionen festgelegt werden.

    Mit Blick auf die Fans argumentiert der 45-Jährige, dass die Anziehungskraft des Fussballs derzeit eine Krise bei den jungen Generationen durchlebe. «Die Jüngsten wollen die grossen Events sehen und sind weniger mit den Elementen des Lokalpatriotismus verbunden, die die vorangegangenen Generationen, meiner eingeschlossen, geprägt haben.»

  • 9 Uhr

    Ceferin begrüsst Umdenken bei Manchester City

    Als erster der sechs englischen Klubs verkündet Manchester City am Dienstagabend, der Super League den Rücken zu kehren. Dafür gibt es Lob von UEFA-Präsident Aleksander Ceferin : «Es benötigt Courage, einen Fehler zuzugeben. Aber ich hatte nie einen Zweifel daran, dass sie Fähigkeit und den gesunden Verstand haben, diese Entscheidung zu treffen. City ist ein echter Gewinn für das Spiel.»

  • 8.45 Uhr

    Statement der verbleibenden Super-League-Teilnehmer

    In einer Stellungnahme reagieren die verbleibenden Mitglieder der geplanten neuen Liga auf die jüngsten Rückschläge in England. «Trotz des angekündigten Ausstiegs der englischen Klubs, die aufgrund des Drucks, der auf sie ausgeübt wird, zu solchen Entscheidungen gezwungen sind, sind wir überzeugt, dass unser Vorschlag vollständig mit dem europäischen Recht und den europäischen Vorschriften übereinstimmt, wie heute durch eine Gerichtsentscheidung zum Schutz der Super League vor Klagen Dritter bewiesen wurde», heisst es in einer Mitteilung, über die unter anderem die US-Nachrichtenagentur AP berichtete.

    Die Teilnehmer machen klar, am Projekt festzuhalten. Allerdings wolle man das Ganze noch einmal überdenken: «Angesichts der aktuellen Umstände werden wir die am besten geeigneten Schritte zur Neugestaltung des Projekts überdenken und dabei stets unser Ziel im Sinn haben, den Fans die bestmögliche Erfahrung zu ermöglichen und dabei die Solidaritätszahlungen für die gesamte Fussballgemeinschaft zu erhöhen.»

  • 8 Uhr

    Schlammschlacht abgewendet?

    Dem europäischen Klub-Fussball drohte eine Schlammschlacht vor Gericht, möglicherweise schon vor den Halbfinals der aktuellen Champions-League-Saison Ende April/Anfang Mai. Diesen Freitag wollte die UEFA darüber entscheiden, ob Manchester City, Chelsea und Real Madrid aus den Halbfinals der Champions League ausgeschlossen werden sollten. Nur Paris Saint-Germain wäre übrig geblieben. Diese Gefahr scheint nun gebannt zu sein.

  • 7 Uhr

    Prinz William und Boris Johnson mischten sich ein

    In England, der Heimat der Hälfte der zwölf Gründerklubs, drohte Premierminister Boris Johnson mit scharfen Sanktionen. Er kündigte in der «Sun» an, dem «lächerlichen» Milliardenprojekt die Rote Karte zu zeigen. Sein Sportminister Oliver Dowden stellte im Parlament drastische Ideen vor, um die «Big Six», die englischen Spitzenvereine, von einer Teilnahme abzuhalten. Sogar Prinz William, Präsident des nationalen Verbandes FA, mischte sich ein.

  • 6.15 Uhr

    Auch Barcelona und Atlético vor dem Rückzug?

    Die spanischen Klubs FC Barcelona und Atlético Madrid sollen ebenfalls vor dem Rückzug stehen, berichteten Medien. Damit dürfte das höchst umstrittene Projekt, das den europäischen Klub-Fussball zu spalten drohte, schon wieder vom Tisch sein.

  • 6 Uhr

    Protestierende Fans jubeln über Chelsea-Rückzug

  • 6 Uhr

    Chelsea zieht sich als letzter englische Klub zurück

    Die Pläne für eine Super League stellten Europas Klub-Fussball vor eine Zerreissprobe. Doch nach heftigen Drohungen der Gegner wenden sich alle sechs beteiligten englischen Klubs vom Vorhaben ab.

    Nachdem Manchester City den Anfang gemacht hatte und auch Liverpool, Manchester United, Tottenham Hotspur und Arsenal gefolgt waren, gab der FC Chelsea in der Nacht zum Mittwoch als letzter der sechs Topklubs den Rückzug in einer Mitteilung auf der Klub-Homepage bekannt. Berichte darüber hatte es schon zuvor gegeben.

    Auf Twitter schreibt Chelsea: «Nachdem wir uns der Gruppe Ende letzter Woche angeschlossen haben, hatten wir jetzt Zeit, uns eingehend mit der Angelegenheit zu befassen und wir haben entschieden, dass unsere fortgesetzte Teilnahme an diesen Plänen nicht im besten Interesse des Clubs, unserer Fans und der breiteren Fussballgemeinschaft ist.»





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