Olympique Lyon muss der Isländerin Sara Björk Gunnarsdottir über 80'000 Euro Lohn nachzahlen, der während ihrer Schwangerschaft nicht überwiesen worden war. Das entschied das FIFA-Tribunal.
«Diese Geschichte ist grösser als ich», schrieb Gunnarsdottir, die isländischen Rekord-Nationalspielerin, nach Bekanntgabe des Entscheids auf Twitter. «Dies ist ein Weckruf für alle Vereine und eine Botschaft an alle Spielerinnen, dass sie Rechte und Garantien haben, wenn sie schwanger sind oder schwanger werden wollen während ihrer Karriere.»
Gunnarsdottir stand ab 2020 für zwei Jahre bei Lyon unter Vertrag, inzwischen spielt sie bei Juventus Turin. Lyon könnte binnen 21 Tagen vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS noch gegen das Urteil vorgehen.
Auf 35 Seiten gibt die FIFA Aufschluss über die Vorgänge und auch über Inhalte des Vertrags der Isländerin. Betroffen sind Zahlungen, die vor ihrem Mutterschaftsurlaub nach Bekanntwerden der Schwangerschaft im März 2021 ausgeblieben waren.
«Es geht hier um meine Rechte als Angestellte, als Frau, als Mensch», schrieb Gunnarsdóttir auch noch bei Twitter. Es sei extrem wichtig für Fussballerinnen und den Frauen-Fussballer, dass die im Januar 2021 von der FIFA eingeführten obligatorischen Mutterschutzregeln auch eingehalten würden, kommentierte die Spielergewerkschaft Fifpro bei Twitter.