Schwere Vorwürfe häuslicher Gewalt Manchester United verfasst Statement bezüglich Antony

tbz / dpa

6.9.2023

Antony steht für die beiden Nationalspiele Brasiliens gegen Peru und Bolivien nicht im Kader.
Antony steht für die beiden Nationalspiele Brasiliens gegen Peru und Bolivien nicht im Kader.
Bild: KEYSTONE

Der brasilianische Fussball Antony wurde wegen Vorwürfen häuslicher Gewalt aus dem Kader der Nationalmannschaft geworfen. Sein Verein Manchester United zögert die Entscheidung hinaus.

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  • Der brasilianische Fussballer Antony sieht sich mit Vorwürfen der häuslichen Gewalt konfrontiert und wird vorläufig aus der Nationalmannschaft ausgeschlossen.
  • Der Druck steigt auch bei Manchester United. Der Stammverein des 23-Jährigen will den Stürmer aber vorerst nicht suspendieren. 
  • Antony dementiert die Vorwürfe. Gegen ihn laufen polizeiliche Ermittlungen.

Angesichts schwerer Vorwürfe von häuslicher Gewalt ist der Brasilianer Antony am Dienstag aus dem Kader der brasilianischen Nationalmannschaft verbannt worden. «Infolge der am Montag bekannt gewordenen Fakten, die untersucht werden müssen, ist der Athlet aus der Selecao gestrichen worden», teilte der Verband mit.

Brasilianische Medien hatten zuvor detailliert über die mutmasslichen Aggressionen des 23-Jährigen gegen seine Ex-Freundin Gabriela Cavallin berichtet. Antony soll die Frau nach einem Premier-League-Spiel gegen Manchester City im Januar in einem Hotel körperlich verletzt haben. Der Spieler wies die Anschuldigungen am Montag via Instagram erneut zurück. Er sei fälschlicherweise der Körperverletzung beschuldigt, so der Brasilianer.

Nun hat auch sein Stammverein Manchester United ein Statement veröffentlicht. «Manchester United nimmt die gegen Antony erhobenen Vorwürfe zur Kenntnis und stellt fest, dass die Polizei Ermittlungen durchführt», schreiben die Engländer. «Bis weitere Informationen vorliegen, wird der Verein keine weiteren Kommentare abgeben. Als Verein nehmen wir diese Angelegenheit ernst und bedenken die Auswirkungen, die diese Anschuldigungen und die anschliessende Berichterstattung auf andere Opfer von Missbrauch haben werden.»

Die nächste «Causa Greenwood»

Auch die britische Polizei ermittelt. In einem Medienschreiben heisst es: «Der Polizei von Greater Manchester sind die Vorwürfe bekannt, und die Ermittlungen zur Klärung der Umstände dieses Berichts dauern an. Wir werden uns zu diesem Zeitpunkt nicht weiter dazu äussern.»

Vorläufig bleibt der Brasilianer damit im Kader des Premier Ligisten und könnte im nächsten Ligaspiel am 16. September gegen Brighton and Hove Albion auf dem Platz stehen. Nach aktuellen Informationen ist dies aber äusserst unwahrscheinlich. Für Manchester United ähnelt die Situation der Causa Mason Greenwood. Der 21-Jährige, gegen den ebenfalls aufgrund häuslicher Gewalt ermittelt wurde, verliess den Verein kürzlich. Nachdem die Ermittlungen gegen ihn eingestellt worden waren, brach in den sozialen Medien ein Shitstorm gegen den Verein aus, weil öffentlich überlegt wurde, den Spieler wieder in den Kader zu integrieren.