Nationalhelden Maradona: «Hören wir auf, aus Messi einen Gott zu machen»

Sinneswandel bei Diego Maradona: Nahm er Lionel Messi nach der verpatzten Weltmeisterschaft in Russland noch in Schutz, kritisiert er seinen Landsmann nun scharf.

Es war ein unruhiger Sommer für die argentinische Nationalmannschaft. Nach der missglückten Weltmeisterschaft in Russland und den Unruhen um den inzwischen entlassenen Trainer Jorge Sampaoli hagelte es Kritik von allen Seiten. Auch Lionel Messi bekam dabei sein Fett ab, konnte aber stets auf die prominente Unterstützung von Diego Maradona zählen. «Messi trägt nicht die Schuld daran, dass wir nicht Weltmeister geworden sind», sagte der 57-Jährige nach dem WM-Aus.

Umso überraschender kommen nun seine Äusserungen bei einem Auftritt in der TV-Sendung «The Last World Mexico», bei welchem er auch kritische Worte für den fünffachen Weltfussballer übrig hat. Zwar sei Messi aus seiner Sicht zusammen mit Cristiano Ronaldo nach wie vor der Beste der Welt, aber kein Anführer. «Hören wir auf, einen Gott aus Messi zu machen. Es ist sinnlos, zu versuchen, aus jemandem einen Anführer zu machen, der vor einem Spiel 20 Mal aufs WC geht», so die Fussballer-Legende.

«Er spielt lieber Playstation»

Maradona bezieht sich dabei auf das Verhalten des Barcelona-Stars neben dem Platz. Messi sei kein Führungsspieler in der Garderobe: «Bevor er in der Kabine mit seinen Teamkollegen spricht, spielt er doch lieber Playstation.» Der Weltmeister von 1986 geht gar noch einen Schritt weiter und schlägt vor, den fünfmaligen Weltfussballer gar nicht mehr für das Nationalteam aufzubieten. «Verehrt Messi nicht mehr! Messi bei Barcelona ist eine Sache, aber Messi bei Argentinien ist eine andere.»

Weil Maradona aktuell allerdings nicht argentinischer Nationaltrainer ist, sondern in Mexiko ein Team der zweithöchsten Liga trainiert, wird Messi wohl schon bald erneut für die Nati aufgeboten. In diesem Jahr wird der Zauberzwerg so oder so nicht mehr für sein Heimatland auflaufen. Genau wie Cristiano Ronaldo legt er eine Pause in der Nationalmannschaft ein.