Bundesliga Neustart «Maximal ein Zwischenziel» – DFL-Boss Seifert warnt vor Euphorie

dpa

7.5.2020

Christian Seifert sieht die Fussball-Branche noch längst nicht gerettet.
Christian Seifert sieht die Fussball-Branche noch längst nicht gerettet.
Bild: Keytone

Die Bundesliga legt wieder los. Am 16. Mai wird die Saison an dem Punkt fortgesetzt, wo sie Mitte März unterbrochen wurde. Die Branche spielt jedoch auf Bewährung und muss strikte Vorgaben beachten.

DFL-Boss Christian Seifert wirkte sichtlich aufgeräumt, als er die ersehnte Fortsetzung der Saison in der 1. und 2. Bundesliga mit dem 26. Spieltag am 16. Mai verkündete.

«Das ermöglicht allen Clubs die Weiterführung ihrer betrieblichen Tätigkeit und bedeutet für manche Clubs das wirtschaftliche Überleben», betonte der Geschäftsführer der Deutschen Fussball Liga am Donnerstag nach der Mitgliederversammlung der 36 Profivereine.

Und auch für die Fans gab es eine gute Nachricht. Der Pay-TV-Sender Sky zeigt die Live-Konferenzen beider Ligen an den ersten zwei Spieltagen jeweils im Free-TV. «Das ist eine schöne Geschichte und in diesen Zeiten ein gutes Zeichen», lobte Seifert.

Ungeachtet der Aufbruchstimmung warnte er jedoch vor allzu grosser Euphorie in der Milliarden-Branche, die er längst noch nicht gerettet sieht. «Mit der Aufnahme des Spielbetriebes ist maximal ein Zwischenziel erreicht. Wir haben noch mal eine ordentliche Etappe vor uns. Es ist nicht die Zeit, sich zurückzulehnen», sagte der DFL-Geschäftsführer und appellierte: «Diesem Vertrauensvorschuss müssen wir gerecht werden. Ich gehe davon aus, dass die Umsetzung unseres Konzepts bei allen Vereinen Chefsache ist.»



UEFA freut sich über Wiederbeginn

UEFA-Präsident Aleksander Čeferin (52) lobte die DFL und die Behörden bereits in den höchsten Tönen und sieht im deutschen Modell ein Vorbild für andere Verbände. «Ich bin zuversichtlich, dass Deutschland uns allen ein leuchtendes Beispiel dafür geben wird, wie wir den Fussball – mit all seiner Aufregung, Emotion und Unberechenbarkeit – wieder in unser Leben zurückbringen können», sagte Čeferin in einer Verbands-Mitteilung.

Die duetsche Politik hatte am Mittwoch zugestimmt, dass die seit Mitte März wegen der Corona-Krise ausgesetzte Saison in beiden Ligen mit Spielen ohne Publikum ab der zweiten Mai-Hälfte zu Ende gespielt werden kann. «Diese Entscheidung sichert Arbeitsplätze, und zwar über die Spieler auf dem Platz hinaus in den Büros und auf den Fluren der Geschäftsstellen, aber auch bei Medienunternehmen und Dienstleistern», betonte Seifert. Dennoch sind laut einer Umfrage von infratest dimap für den «ARD-DeutschlandTrend» 50 Prozent der Deutschen gegen die Fortsetzung der Saison.

Bevor es losgeht, müssen sich alle Teams in eine einwöchige Quarantäne begeben. Die Politik hatte diese Massnahme und die Einhaltung von strikten Hygieneregeln, die auch Bestandteil des DFL-Konzepts sind, zur Bedingung für eine Saison-Fortsetzung gemacht. «Ein bisschen Bauchgrummeln hat jeder dabei. Die Liga steht auch schwer unter Bewährung, das einzuhalten. Die Öffentlichkeit wird genau hinschauen», sagte Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder im Radiosender Bayern1.

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