Transfer-Saga Medien widersprechen Liga: Darf Messi Barça doch ablösefrei verlassen?

Von Jan Arnet

31.8.2020

Steht bei Barcelona vor dem Abgang: Lionel Messi.
Steht bei Barcelona vor dem Abgang: Lionel Messi.
Bild: Getty

Lionel Messi will Barça verlassen, doch die Katalanen beharren auf die Ablösesumme von 700 Millionen Euro. Während Argentiniens Präsident den Weltfussballer zur Rückkehr in die Heimat auffordert, bastelt ManCity an einem Mega-Angebot. Die neuesten Entwicklungen im Messi-Poker.

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Liga gibt Barça recht – Ablöseklausel gültig

Die spanische Profiliga gab dem FC Barcelona im Disput mit Messi recht. Der Weltfussballer dürfe den spanischen Vizemeister nicht wie gewünscht ablösefrei verlassen, teilte La Liga am Sonntag mit. In dem Vertrag des Argentiniers, der bis Juni 2021 läuft, sei eine Ablöseklausel verankert, die weiterhin Gültigkeit habe, hiess es. 

Die Liga werde dem Profi deshalb keine Freigabe für einen Vereinswechsel erteilen, wenn der festgeschriebene Betrag nicht vorher bezahlt werde. Die Summe wird zwar nicht genannt, nach übereinstimmenden Medienberichten beläuft sich diese aber auf 700 Millionen Euro.

Messi hatte sich bisher auf eine andere Klausel berufen, die ihm den ablösefreien Weggang bis kurz vor Ende einer Saison gestattet. Barça hatte allerdings entgegnet, die Frist dafür sei bereits am 10. Juni abgelaufen – was die Liga nun «nach Analyse des Vertrags», wie sie schreibt, bestätigt. Der Profi hätte demnach seinen Willen spätestens 20 Tage vor Saisonende mitteilen müssen.

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Medien widersprechen der Liga

Verschiedene Medien widersprechen der Liga aber übereinstimmend. Unter anderen die «L'Équipe» und «TyC Sports» berichten, dass der 2021 auslaufende Vertrag von Messi eine Passage besitzt, welche die 700-Mio.-Klausel ausser Kraft setzt. «Diese Entschädigung gilt nicht, wenn die Kündigung des Vertrags durch einseitige Entscheidung des Spielers zum Ende der Saison 2019/20 wirksam wird», zitieren die Medien den Wortlaut aus dem 2017 unterschriebenen Kontrakt.

So könnte Messi den Vertrag mit Barça einseitig kündigen. Auch weil die Saison wegen der Coronapause erst am 23. August endete und nicht wie geplant am 10. Juni. 

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City mit Mega-Angebot

Sollte Messi tatsächlich ablösefrei wechseln können, dürfte sein Weg nach England führen. Gemäss «Sport» hat Manchester City dem 33-Jährigen einen hoch dotierten Fünfjahresvertrag angeboten. Messi würde die ersten drei Jahre für City spielen und anschliessend zum Partner-Klub New York City in die MLS weiterziehen.

Insgesamt würde die City Football Group laut dem Bericht für Messi 750 Millionen Euro in die Hand nehmen. Rund 100 Mio. würde der Stürmer jährlich verdienen, wobei Messi nach Abzug der Steuern knapp die Hälfte bleiben würde. Für die Unterschrift gäbe es zudem ein Handgeld in Höhe von 250 Millionen. Aufgrund möglicher Probleme mit dem Financial Fairplay würde Messi das Handgeld aber erst 2023 beim Wechsel in die USA erhalten.

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Argentiniens Staatsoberhaupt mischt sich ein

Wird die Transfer-Saga des Sommers jetzt sogar politisch? Nun hat sich auch der argentinische Präsident Alberto Ángel Fernández zu Messi geäussert und gefordert, dass der 33-Jährige zu seinem Heimatklub Newell’s Old Boys zurückkehren solle. «Du bist in unseren Herzen, aber du hast noch nie in unserer Liga gespielt. Ermögliche uns das Vergnügen und beende deine Karriere bei den Newell’s», soll Fernández dem Zauberfloh laut dem argentinischen TV-Sender C5N mitgeteilt haben. 

Und Cristian D'Amico, der Vizepräsident der Newell’s, sagt: «Bei Maradona dachten auch alle, dass es unmöglich sei. Warum dürfen die Newells-Fans nicht auch vom grössten Fussballer der Welt träumen?»

In Rosario träumt man schon von Lionel Messi.
In Rosario träumt man schon von Lionel Messi.
Bild: Getty
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Messi schwänzt Coronatest

Den obligatorischen Coronatests vor dem Trainingsauftakt ist Messi am Sonntag ferngeblieben. Damit dürfte er auch am Montag beim ersten Training der Katalanen zur Vorbereitung auf die neue Saison fehlen.

Anders als Messi erschienen am Sonntag auch Profis zu den Tests, die der Klub nach ersten Gesprächen mit dem neuen Trainer Ronald Koeman auf die Verkaufsliste gesetzt hat. Dazu gehören unter anderem Stürmer Luis Suárez, der mit Juventus in Verbindung gebracht wird, Arturo Vidal und der ehemalige FCB-Profi Ivan Rakitic, der offenbar kurz vor einer Rückkehr zu seinem Ex-Verein und Europa-League-Sieger FC Sevilla steht.

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