Der FC Basel hat die vorzeitige Achtelfinal-Qualifikation im vierten Champions-League-Spiel verpasst. Nach einer Pausenführung und mit der Einwechslung von Alan Dsagojew auf der Gegenseite kam der Bruch, der in einem 1:2 gegen ZSKA Moskau gipfelte.
Es waren zwei komplett verschiedene Halbzeiten, die die gut 33'000 Zuschauer in Basel geboten bekamen. Nach den ersten 45 Minuten führte der FCB verdient 1:0, in der zweiten Hälfte geriet er gegen die schlagartig erstarkten Russen mehrfach in Nöte. Beiden Gegentoren gingen Fehler von Marek Suchy voran. In der 65. Minute glich der eingewechselte Dsagojew Luca Zuffis Führungstreffer aus. In der 79. drehte der Schwede Pontus Wernbloom das Spiel komplett.
Anstatt sich frühzeitig das Achtelfinalticket zu sichern, sind für den FCB nun wieder zwei Szenarien möglich. Das drittplatzierte ZSKA ist nun punktgleich und hat das gleiche Restprogramm mit unterschiedlichem Heimvorteil. Bei Punktgleichheit nach Abschluss hätte der FCB die Nase dank des 2:0-Sieges in Moskau vorne.
Zwei Gesichter
Der FCB zeigte zwei Gesichter. Das schlechtere, das er sich zuvor für die Liga aufgespart hatte, manifestierte sich insbesondere in Suchys Fehlern. Vor dem 1:1 flutschte ihm ein Steilpass durch, das 1:2 leitete er mit einem groben Schnitzer bei einem Klärungsversuch ein.
Zum einen lag der Umschwung zum Negativen am FCB selbst. Wesentlich zum Basler Unheil trug indes auch Alan Dsagojew bei. "Das Herzstück der Moskauer", so hatte ihn FCB-Coach Raphael Wicky am Vortag betitelt, wurde nach der Halbzeit nach längerer Verletzungspause eingewechselt, und mit ihm änderte sich die Physiognomie des Spiels um 180 Grad. Anlaufzeit benötige Dsagojew in seiner überaus offensiven Rolle nicht. Schon nach wenigen Minuten auf dem Feld legte er den Ausgleich Pontus Wernbloom auf, der aber zunächst an Vaclik scheiterte und den Nachschuss verzog. Es waren die ersten Anzeichen der Moskauer Dominanz, die erst nach zweiten Treffer nachliess.
Starke erste Halbzeit
Dabei schien der FCB das Geschehen zunächst komplett im Griff zu haben. Der Führungstreffer nach einer halben Stunde hatte sich angebahnt, und hinten wurde es in den 45 Minuten nie brenzlig. Obwohl der Gegner zum Sieg verpflichtet war, begann dieser eher defensiv, machte zwar das Spiel, aber ohne Bereitschaft zu grösseren Risiken. Dies aus gutem Grund, wie sich rasch zeigte. Denn auch so waren die Basler gefährlich und fanden vorne immer wieder Räume. Nach neun Minuten zog Dimitri Oberlin, der 2:0-Schütze in Moskau vor zwei Wochen, ein erstes Mal los, verzog aber aus spitzem Winkel. Später verhinderten die Moskauer einen gefährlichen Kopfball nach einer Flanke von Michael Lang und traf Taulant Xhaka, der Matchwinner in Russland, den Ball bei einer Volleyabnahme aus dem Rückraum nach einem Corner gut, wobei der Ball die Lücke durch die 38 Beine nicht fand.
Es war also nicht unlogisch, dass die Basler den ersten Treffer erzielten, und die Art und Weise, wie sie das taten, passte ins Bild, das sie in dieser Champions-League-Kampagne bisher abgegeben hatten. Es war ein schönes Tor nach einer schönen Kombination über Steffen, Oberlin und Elyounoussi, an dessen Ende Zuffi den Ball im Nachschuss gefühlvoll über den herausgerückten Igor Akinfejew hob. Aber ein Tor, das zu wenig blieb wegen der umgekehrten Verhältnisse nach der Pause.
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