José Mourinho ist nach dem Spiel zwischen ManUtd gegen Juventus begeistert. Dafür verantwortlich sind aber nicht die eigenen, sondern die gegnerischen Spieler.
Manchester United kassiert am dritten Spieltag der diesjährigen Champions League die erste Niederlage und unterliegt dem italienischen Meister Juventus Turin mit 0:1. So knapp wie das Resultat vermuten lässt, war die Partie für den Trainer der Engländer allerdings nicht. «Juve ist uns weit, weit voraus. Seit der Auslosung wussten wir, dass wir mit Valencia um Platz 2 kämpfen würden», anerkennt Mourinho. In der Tat schlagen sich die beiden Teams bisher unterschiedlich. Während Juve in zwölf Partien elf Siege feiern konnte, strauchelten die «Reds» gegen vermeintlich schlagbare Gegener wie Derby County im Carabao Cup oder Wolves in der Meisterschaft.
Die «Alte Dame» sei hinsichtlich Qualität, Stabilität und Erfahrung auf einem anderen Niveau, sagt der Portugiese weiter und sieht dabei im starken Innenverteidiger-Duo den Schlüssel zum jüngsten Erfolg der Turiner. «Sie haben Bonucci und Chiellini. Das ist die Basis. Das erlaubt ihnen, in der Offensive frei zu agieren. Dybala oder Cristiano Ronaldo verlieren den Ball? Kein Problem, wir sind hier.»
Mourinho glaubt, dass vor allem Giorgio Chiellini und Leonardo Bonucci einen anderen Ausgang der Partie verhindert haben. «Mr. Bonucci und Mr. Chiellini könnten an der Harvard Universität einige Lektionen unterrichten, wie ein zentraler Verteidiger spielen muss. Absolut fantastisch!»
Zu Fuss ins Stadion
Um mit Manchester United wieder auf das gleiche Level wie Juve, Barcelona oder Real Madrid zu kommen, sieht der Portugiese nur eine Lösung: sinnvolle Investments in die allerbesten Spieler. Nur sei das nicht so simpel: «Es ist nicht so einfach, weil viele dieser Spieler bereits bei Topmannschaften spielen. Also müssen wir mit dem arbeiten, was wir haben. Und das verbessern.»
Dabei hat Mourinho erst gestern bewiesen, dass er durchaus kreative Lösungsansätze findet. Als der Mannschaftsbus bei der Anreise ins Stadion im Verkehrschaos von Manchester stecken blieb und ganze 45 Minuten bis zum Ziel brauchte, machte er sich eigens auf den Weg ins Old Trafford. «Ich lief mit meinem Kapuzenpullover inmitten der Fans zum Stadion. Keiner hat mich erkannt und ich brauchte zwei Minuten.»