Startrainer José Mourinho hat nur einmal wegen einer Niederlage geheult - und schuld war der FC Bayern München.
Nach dem Aus im Halbfinale der Champions League 2012 gegen den deutschen Rekordmeister habe er damals als Trainer von Real Madrid vor lauter Wut geweint, verriet der Portugiese im Interview der spanischen Fachzeitung «Marca».
«Jene Nacht, als uns die Bayern im Elfmeterschiessen aus der Champions League warfen, war das einzige Mal in meiner Karriere, dass ich nach einer Niederlage geweint habe», sagte der 57-Jährige, der seit November 2019 in der Premier League Cheftrainer von Tottenham Hotspur ist.
«The Special One», wie Mourinho genannt wird, enthüllte auch Details: «Ich erinnere mich: Ich und Aitor (Karanka, Mourinhos Assistent) sassen vor meinem Haus im geparkten Auto und heulten.» Das Aus damals sei besonders schwer zu ertragen gewesen. Der Grund? «In der Saison 2011/12 waren wir das beste Team Europas.»
«Sie sind Fussball-Monster – aber auch nur Menschen»
Nach einem 2:1-Erfolg im Hinspiel hatten die Münchner damals in Madrid mit dem gleichen Ergebnis verloren. Nach 120 Minuten fiel die Entscheidung in einem Elfmeter-Krimi, bei dem Superstars wie Cristiano Ronaldo, Sergio Ramos und Kaká die Nerven versagten. «Mou» dazu: «Das ist Fussball. Cristiano, Kaká, Sergio Ramos – sie sind zweifellos Fussball-Monster. Aber sie sind auch nur Menschen.»
Die Münchner waren im Estadio Bernabéu treffsicherer. Im Finale «dahoam» gegen Chelsea verpassten sie dann aber die Chance, als erster Klub die Königsklasse im eigenen Stadion zu gewinnen. Nach der Verlängerung (1:1) gab es damals ein 3:4 im Elfmeterschiessen.
Mourinho hatte vor seiner Zeit in Madrid (2010-2013) zweimal die Champions League geholt: 2004 mit dem FC Porto und 2010 mit Inter Mailand. Aber erst nach seinem Weggang holte Real die «Décima» (2014) und dann auch die Königsklassen-Titel Nummer 11 bis 13.