Aberkanntes Tor «Muss wieder geändert werden» – Neue Handspiel-Regel sorgt für Kopfschütteln

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19.8.2019

«No Goal» – Das vermeintliche 3:2 durch Gabriel Jesus zählt nicht.
«No Goal» – Das vermeintliche 3:2 durch Gabriel Jesus zählt nicht.
Bild: Getty

Manchester City wird im Spiel gegen Tottenham das vermeintliche Siegtor aberkannt, weil ein Spieler den Ball unabsichtlich mit dem Arm berührt hat. Der VAR-Entscheid ist korrekt – und dennoch umstritten.

Samstagabend, Manchester City gegen Tottenham, es läuft die Nachspielzeit, der Spielstand ist 2:2. Das Heimteam, drückend überlegend während des ganzen Spiels, hat durch einen Eckball noch einmal die Chance aufs Siegtor. Und dann, tatsächlich – nach einem Wirrwarr im Strafraum trifft Gabriel Jesus doch noch zum 3:2. Aber zu früh gefreut: Der Videoassistent schaltet sich ein und meldet dem Schiedsrichter, dass das Tor aberkannt werden muss, da City-Spieler Aymeric Laporte vor Jesus' Schuss mit dem Arm am Ball war.

Auch wenn der Arm angelegt war, keine Absicht bestand und sogar ein Tottenham-Spieler den Ball ebenfalls mit dem Arm berührte, ist der Entscheid nicht falsch. Denn die neu eingeführte Regel besagt, dass ein erzieltes Tor nicht zählen darf, wenn ein Spieler der angreifenden Mannschaft den Ball in irgendwelcher Form mit der Hand oder dem Arm berührt hat. 

Besonders bitter für City: Ausgerechnet gegen Tottenham schieden die «Sky Blues» im Frühjahr wegen eines ähnlichen Tores im Viertelfinal der Champions League aus. Damals schaltete sich der VAR nicht ein, weil es diese neue Handspiel-Regel noch nicht gab.

«Die neue Regel ist lächerlich»

Es besteht kein Zweifel, dass das Schiedsrichter-Team die Szene korrekt beurteilt hat. So bleibt auch City-Trainer Pep Guardiola nichts anderes übrig, als mit dem Entscheid zu leben. «Wir müssen es akzeptieren», bleibt Guardiola cool. Seine Spieler hingegen wollen es nicht so richtig wahrhaben. «Für Laporte ist es unmöglich, seinen Arm wegzunehmen. Was soll er denn tun? Soll er sich den Arm abhacken?», sagt etwa Kevin de Bruyne und fügt. «Er kann ja gar nicht mehr reagieren, weil Otamendi vor ihm versucht, an den Ball zu kommen. Also sollte es klar geregelt sein: Handspiel von beiden Spielern.»

Ilkay Gündogan meint: «Der VAR-Entscheid ist wirklich hart zu akzeptieren. Wird jetzt, wenn ein Angreifer den Ball mit der Hand berührt, ob absichtlich oder nicht, immer auf Freistoss für den Gegner entschieden? Und wenn du der Verteidiger bist, ist alles korrekt? Das gibt dem attackierenden Team nur einen Nachteil. Meiner Meinung nach muss diese Regel geändert werden.»

Gündogan ist mit seiner Meinung nicht alleine. «Die neue Handspiel-Regel ist lächerlich. Dieses Tor hätte in keinem Land dieser Welt aberkannt werden dürfen», sagt BBC-Experte Danny Murphy in der Sendung «Match of the day». «Wir reden beim VAR über klare und offensichtliche Fehlentscheide – das war es nicht.» Auch auf Twitter sorgt die neue Regel für Kopfschütteln – nicht nur bei City-Fans.

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