Nationalmannschaft Nach Bayern-Knall – wer füllt die Lücke für Deutschland?

tbz

7.3.2019

Jonathan Tah, Thilo Kehrer, Kai Havertz und Matthias Ginter (v.L.n.R.) könnten eine grosse Zukunft in der deutschen Nationalmannschaft haben.
Jonathan Tah, Thilo Kehrer, Kai Havertz und Matthias Ginter (v.L.n.R.) könnten eine grosse Zukunft in der deutschen Nationalmannschaft haben.
Bild: Keystone

Am Dienstag informierte Jogi Löw die drei Bayern-Profis Hummels, Boateng und Müller, dass er nicht mehr mit ihnen plane. Nun stellt sich die Frage, welche Spieler die drei Weltmeister in der deutschen Nationalmannschaft ersetzen sollen.

Acht Monate nach dem frühen Ausscheiden an der Weltmeisterschaft in Russland macht Jogi Löw ernst. Wie der DFB gestern bekannt gab, verzichtet der deutsche Nationaltrainer künftig auf die Dienste von Mats Hummels, Jérôme Boateng und Thomas Müller. Die Frage, die sich für Deutschland nun stellt, ist: Wer ersetzt die drei Weltmeister von 2014?



Die Profiteure in der Verteidigung

Mit Hummels und Boateng fehlen der deutschen Nationalmannschaft in Zukunft zwei Leistungsträger. Trotzdem muss sich Deutschland in der Defensive vorerst überhaupt keine Sorgen machen, an Verteidigern mangelt es bei Schwarz-Rot-Gold wahrlich nicht. Neben dem schon fast gesetzten Niklas Süle hat Jogi Löw auf der zweiten Innenverteidigerposition auch ohne das Bayern-Duo Luxusprobleme.

Antonio Rüdiger
Der 26-Jährige hat bereits 29 Länderspiele in den Beinen. Hinter Hummels und Boateng spielte der Chelsea-Akteur aber lange Zeit nur die zweite Geige. Mit seiner Erfahrung könnte er einer jungen Abwehr noch etwas zusätzliche Stabilität verleihen.

Thilo Kehrer
Kehrer spielte erst vier Mal für die deutsche Nationalelf, dafür waren dies aber vier der letzten fünf Spiele. Sein Debüt gab der 22-Jährige vergangenen September im Freundschaftsspiel gegen Peru, danach lief er gegen Frankreich, Russland und die Niederlande auf. Es scheint, als würde der junge PSG-Verteidiger stark in Jogi Löws Pläne involviert sein. Ein grosser Vorteil des Defensivspielers ist seine Flexibilität. Der gelernte Innenverteidiger kann sowohl auf der Aussenbahn, als auch im defensiven Mittelfeld eingesetzt werden.

Jonathan Tah
Der 23-Jährige wird schon seit geraumer Zeit als eines der grössten Abwehrtalente Europas gehandelt. In der deutschen Nationalmannschaft kam er aber bisher nicht wirklich zum Zug. Sein Debüt gab er bereits vor fast drei Jahren gegen England, aufgrund mehrerer Verletzungen reichte es bis dato aber nur für vier Einsätze. Die Aussortierung von Hummels und Boateng könnte seine grosse Chance auf den Durchbruch in «Die Mannschaft» sein.

Matthias Ginter
Ginter ist ein weiterer Verteidiger, der lange im Schatten der abtretenden Bayern-Stars stand. Sein Debüt gab er vor fünf Jahren, fand sich dann aber oft nicht im Kader oder bei der U21 wieder. Seit der desaströsen WM-Kampagne hat er aber die volle Aufmerksamkeit Löws und fehlte einzig im letzten Nations-League-Spiel gegen Holland.

Die Profiteure im Sturm

Während Löw hinten keine grossen Denksportaufgaben zu lösen hat, wird ihm sein Entscheid, in Zukunft auf Kult-Stürmer Thomas Müller zu verzichten, wohl etwas mehr Kopfschmerzen bereiten. Nach Müller ist Leipzigs Timo Werner nämlich der einzige wirkliche Mittelstürmer, auf den der deutsche Nationaltrainer zurückgreifen kann. Und falls der 59-Jährige weder sein System umstürzen, noch einen seiner Flügelspieler umpositionieren möchte, bleibt ihm nur noch der Nachwuchs. Dort könnte sich aber durchaus das eine oder andere Juwel verstecken.

Kai Havertz
Der 19-Jährige von Bayer Leverkusen zählt zu den grössten Talenten im Weltfussball und kam bisher zweimal für die A-Nationalmannschaft zum Einsatz. Zwar ist der Shootingstar kein wirklicher Stürmer, da aber Müller oft auch nur als hängende Spitze agierte, liesse sich der Bayern-Akteur womöglich trotzdem fast 1:1 durch Havertz ersetzen.

Luca Waldschmidt
Waldschmidt kam bei der deutschen U21 bisher acht Mal zum Einsatz und erzielte dabei drei Treffer. Der 22-Jährige verdient sein Geld beim SC Freiburg in der Bundesliga. Für die Breisgauer war der Linksfuss in der bisherigen Saison schon sieben Mal erfolgreich. In 22 Ligaspielen legte er zudem drei Mal für seine Teamkollegen auf.

Janni Serra
Der 1,93m-Hühne aus Hannover kickt zurzeit bei Holstein Kiel in der 2. Bundesliga. In 26 Partien hat der aus dem Dortmunder Nachwuchs verpflichtete Mittelstürmer bereits elf Tore erzielt und fünf weitere vorbereitet. Mit seinen 20 Jahren wäre er einer der jüngsten im deutschen Nationalkader, aber als ehemaliger Spieler der U17, U18, U19 und aktuell U21 von ist er schon fast prädestiniert dafür, das Trikot des A-Kaders einmal überzuziehen.

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