Start in die Nations LeaguePetkovic zufrieden: «Die Antwort auf eine gute Woche»
SDA
8.9.2018 - 21:31
Vladimir Petkovic - ein zufriedener Nationalcoach.
Source:KEYSTONE/GEORGIOS KEFALAS
Vladimir Petkovic hatte Kritik auf allen Ebenen auszuhalten. Sein Konter findet nun auf dem Platz statt. Ein 6:0 gegen Island und eine Menge vielversprechender Eindrücke.
Nach dem WM-Frust die Nations-League-Lust - so in etwa liesse sich zusammenfassen, was die Schweizer im ersten Heimspiel seit dem Achtelfinal-Out in Russland boten. Vladimir Petkovic sah ein «sehr gutes und lustvolles Spiel über 90 Minuten». Der rauschende Auftritt gegen die im Kollektiv abgestürzten Isländer sei ein Anfang, so der Coach nach dem 6:0. «Nun müssen Bestätigungen folgen.»
So schweigsam der Tessiner die Enttäuschung des WM-Sommers verarbeitete, so unaufgeregt blieb er nach dem grossen Comeback auf der internationalen Bühne. Zunächst ging es in seiner Analyse um technische und taktische Aspekte. «Man spielt, wie man trainiert. Es war die Antwort auf eine gute Woche mit einem hohen Rhythmus. Wir spielten schnell und mutig nach vorne.»
Einer setzte Petkovics Pläne nahezu perfekt um: Xherdan Shaqiri, der neu im offensiven Zentrum die Fäden ziehen soll und wird. Der Liverpooler Edel-Joker brillierte in seinem 75. Länderspiel nicht nur mit dem wunderbaren Freistoss zum 3:0, er bereicherte die Offensive permanent. Petkovics Lob fiel entsprechend generös aus: «Eine extrem gute Leistung – gegen hinten, zur Seite, gegen vorne.»
Verblüffend war nicht nur Shaqiri, sondern auch die unverkrampfte Art der Mannschaft, mit der massiven Kritik der letzten Wochen umzugehen. Als ginge sie die teilweise von Akteuren mit politischer Agenda geführte Debatte um ganze und halbe Schweizer nichts an - leichtfüssig, unbeschwert, beeindruckend. «Die Moral der Mannschaft war nie unten», bekräftigte Petkovic.
Die Sportler hätten sich weniger mit den Schlagzeilen um den Verband beschäftigt als andere Entscheidungsträger. «Sie haben das innerhalb von zwei Tagen aufgearbeitet. Vom dritten Tag an wurde kein Wort mehr über die Dinge geredet, die passiert sind.»
Isländische Auflösungserscheinungen
Dem isländischen Verlierer des ersten Spieltages in der Gruppe 2 der A-Kategorie der Nations League blieb hingegen nur eine simple Entschuldigung: «Wir waren in der zweiten Hälfte richtig schlecht, das tut mir leid für unsere Zuschauer», fasste der Schwede Erik Hamren seinen Einstand als Coach der Isländer zusammen. Der Gegner sei gut gewesen, «aber wir machten ihn auch richtig stark. Nach dem 0:3 verloren wir alles - die Organisation, den Glauben, einfach alles. Dafür trage ich als Coach die Verantwortung.»
Nach dem Debakel des Jahrzehnts bahnt sich ein Abstieg aus der höchsten Klasse Europas an. Von ihrer Verfassung der besten WM-Qualifikationstage - die Insulaner hatten sich vor dem nachmaligen Finalisten Kroatien eingereiht - waren die Isländer weit entfernt.
Hier sind die Nati-Noten vom Island-Spiel
Die Schweiz schlägt Island zum Auftakt der Nations League mit 6:0! Was für eine Antwort nach dem seit dem WM-Aus anhaltenden Nati-Bashing.
Bild: Getty Images
Yann Sommer: An der WM einer der herausragenden Figuren, wurde er im Spiel gegen Island nicht ein einziges Mal geprüft. Wir verzichten deshalb auf eine Bewertung.
Bild: Keystone
Kevin Mbabu (Note: 6): Unermüdlich und unerschrocken! Was Mbabu bei seinem Debüt zeigt, ist absolute Spitze. Immer und immer wieder schaltet er sich in die Offensive mit ein. Das 2:0 fällt nach einem Freistoss – Mbabu konnte nur mit einem Foul gestoppt werden. Defensiv wurde er kaum gefordert und so konnte er seine Stärken voll und ganz zur Schau stellen. Spannend wird zu sehen sein, wie er sich präsentiert, wenn er auch defensiv mehr gefordert wird.
Bild: Keystone
Fabian Schär (Note: 5): Zwei Assists, das ist für einen Innenverteidiger nicht alltäglich. Beim 2:0 legt er Zakaria den Ball vor die Füsse, der braucht nur noch einzuschieben. Und wie er Seferovic mit der Hacke das 3:0 serviert, sensationell! Dass er bereits in der 11. Minute nach einer Grätsche Gelb sieht und sich einige Fehlpässe einschleichen, ist nach dem Schlusspfiff nicht der Rede wert.
Bild: Keystone
Manuel Akanji (Note: 5): Der Pechvogel vom Schweden-Spiel (Eigentor) ist von der 1. Minute an hellwach. Ein gewonnener Zweikampf von Akanji – als hinterster Mann auf Höhe der Mittellinie – steht am Ursprung des ersten Schweizer Treffers. Er ist in der Nati-Verteidigung nicht mehr wegzudenken.
Bild: Keystone
Ricardo Rodriguez (Note: 5): Er darf sich den Assist zum 1:0 gutschreiben lassen. Auch sonst weiss Rodriguez zu gefallen, auch wenn er nicht ganz so auffällig spielt wie Mbabu.
Bild: Keystone
Denis Zakaria: (Note: 5): Der Behrami-Nachfolger, wenn man ihn so nennen darf, erzielt das 2:0. Ein klassischer Abstauber, doch wie sagt man so schön: man muss eben dort stehen. Kurz darauf versucht er sich als Distanzschütze, allerdings ohne Erfolg. Dafür glänzt Zakaria zum Schluss auch noch als Assistgeber.
Bild: Getty Images
Granit Xhaka (Note: 5.5): Er darf die Nati als Captain aufs Feld führen, was ihn mit Stolz erfüllt, wie er nach dem Spiel sagt. Die Antwort nach der Dauerkritik gibt er aber zuvor schon auf dem Platz. Er verteilt die Bälle, führt seine Mitspieler und fordert im Aufbau stets den Ball. Einzig die Gelbe Karte zehn Minuten vor Schluss war etwas unnötig.
Bild: Keystone
Breel Embolo (bis 65. Minute – Note: 4.5): Ihm fehlt an diesem Abend das gewisse Etwas. Kurz vor der Pause kann er beispielsweise ein klasse Zuspiel von Rodriguez nicht kontrollieren, sonst wäre er alleine auf den Goalie losgezogen. Den Freistoss, den Shaqiri (von einem Isländer leicht abgelenkt) in die Maschen zimmert, hat Embolo herausgeholt. In der ersten Halbzeit kassiert er eine streng gepfiffene Gelbe Karte.
Bild: Keystone
Xherdan Shaqiri (Note: 6): Er spielt in der Rolle als «Zehner» eine überragende Partie. Am 2:0, am 4:0 und am 6:0 ist er entscheidend beteiligt, das 3:0 schiesst er selbst. Lauffreudig wie nie, spielfreudig und effektiv. Ja, Shaqiri hat heute bestimmt auch die «Leute aus den Bergen» begeistert.
Bild: Getty Images
Steven Zuber (bis 78. Minute – Note: 5): Wie er den Ball zum 1:0 in den Winkel zimmert, ein Augenschmaus für jeden Fussballfan. Schön mitanzusehen ist auch, wie er vor dem 5:0 den Ball erobert und den tödlichen Angriff einleitet.
Bild: Getty Images
Haris Seferovic (72. Minute – Note: 6): So stark wie gegen Island haben wir Seferovic in der Nati noch nie gesehen – oder es muss schon sehr, sehr lange her sein. Er hat mehr Ballkontakte und Torchancen als in allen vier WM-Spielen zusammen. Er schiesst drei Tore, wobei zwei (zurecht, aber denkbar knapp) wegen Abseits aberkannt werden. Das 5:0 von Nati-Debütant Ajeti bereitet er wunderbar vor.
Bild: Keystone
Albian Ajeti (ab 65. Minute – zu kurz für eine Benotung): Sechs Minuten nach seiner Einwechslung schiesst der Nati-Debütant seinen ersten Treffer. Kann man so machen ;-)
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Admir Mehmedi (ab 72. Minute – zu kurz für eine Benotung): Die WM hat Mehmedi verpasst, im Klub sitzt er in dieser Saison noch mehrheitlich auf der Bank – und doch hat ihn Petkovic aufgeboten. Und siehe da, zehn Minuten nach seiner Einwechslung trifft er zum 6:0-Schlussstand.
Bild: Keystone
Djibril Sow (ab 78. Minute – zu kurz für eine Benotung): Er kann keine Akzente setzen, fällt aber auch nicht ab.
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Vladimir Petkovic: Danke, dass Sie nach all der Kritik nicht den Bettel hingeworfen haben und noch immer Trainer der Schweizer Nati sind!
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Gut gemacht Jungs, weiter so...
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Hier sind die Nati-Noten vom Island-Spiel
Die Schweiz schlägt Island zum Auftakt der Nations League mit 6:0! Was für eine Antwort nach dem seit dem WM-Aus anhaltenden Nati-Bashing.
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Yann Sommer: An der WM einer der herausragenden Figuren, wurde er im Spiel gegen Island nicht ein einziges Mal geprüft. Wir verzichten deshalb auf eine Bewertung.
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Kevin Mbabu (Note: 6): Unermüdlich und unerschrocken! Was Mbabu bei seinem Debüt zeigt, ist absolute Spitze. Immer und immer wieder schaltet er sich in die Offensive mit ein. Das 2:0 fällt nach einem Freistoss – Mbabu konnte nur mit einem Foul gestoppt werden. Defensiv wurde er kaum gefordert und so konnte er seine Stärken voll und ganz zur Schau stellen. Spannend wird zu sehen sein, wie er sich präsentiert, wenn er auch defensiv mehr gefordert wird.
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Fabian Schär (Note: 5): Zwei Assists, das ist für einen Innenverteidiger nicht alltäglich. Beim 2:0 legt er Zakaria den Ball vor die Füsse, der braucht nur noch einzuschieben. Und wie er Seferovic mit der Hacke das 3:0 serviert, sensationell! Dass er bereits in der 11. Minute nach einer Grätsche Gelb sieht und sich einige Fehlpässe einschleichen, ist nach dem Schlusspfiff nicht der Rede wert.
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Manuel Akanji (Note: 5): Der Pechvogel vom Schweden-Spiel (Eigentor) ist von der 1. Minute an hellwach. Ein gewonnener Zweikampf von Akanji – als hinterster Mann auf Höhe der Mittellinie – steht am Ursprung des ersten Schweizer Treffers. Er ist in der Nati-Verteidigung nicht mehr wegzudenken.
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Ricardo Rodriguez (Note: 5): Er darf sich den Assist zum 1:0 gutschreiben lassen. Auch sonst weiss Rodriguez zu gefallen, auch wenn er nicht ganz so auffällig spielt wie Mbabu.
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Denis Zakaria: (Note: 5): Der Behrami-Nachfolger, wenn man ihn so nennen darf, erzielt das 2:0. Ein klassischer Abstauber, doch wie sagt man so schön: man muss eben dort stehen. Kurz darauf versucht er sich als Distanzschütze, allerdings ohne Erfolg. Dafür glänzt Zakaria zum Schluss auch noch als Assistgeber.
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Granit Xhaka (Note: 5.5): Er darf die Nati als Captain aufs Feld führen, was ihn mit Stolz erfüllt, wie er nach dem Spiel sagt. Die Antwort nach der Dauerkritik gibt er aber zuvor schon auf dem Platz. Er verteilt die Bälle, führt seine Mitspieler und fordert im Aufbau stets den Ball. Einzig die Gelbe Karte zehn Minuten vor Schluss war etwas unnötig.
Bild: Keystone
Breel Embolo (bis 65. Minute – Note: 4.5): Ihm fehlt an diesem Abend das gewisse Etwas. Kurz vor der Pause kann er beispielsweise ein klasse Zuspiel von Rodriguez nicht kontrollieren, sonst wäre er alleine auf den Goalie losgezogen. Den Freistoss, den Shaqiri (von einem Isländer leicht abgelenkt) in die Maschen zimmert, hat Embolo herausgeholt. In der ersten Halbzeit kassiert er eine streng gepfiffene Gelbe Karte.
Bild: Keystone
Xherdan Shaqiri (Note: 6): Er spielt in der Rolle als «Zehner» eine überragende Partie. Am 2:0, am 4:0 und am 6:0 ist er entscheidend beteiligt, das 3:0 schiesst er selbst. Lauffreudig wie nie, spielfreudig und effektiv. Ja, Shaqiri hat heute bestimmt auch die «Leute aus den Bergen» begeistert.
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Steven Zuber (bis 78. Minute – Note: 5): Wie er den Ball zum 1:0 in den Winkel zimmert, ein Augenschmaus für jeden Fussballfan. Schön mitanzusehen ist auch, wie er vor dem 5:0 den Ball erobert und den tödlichen Angriff einleitet.
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Haris Seferovic (72. Minute – Note: 6): So stark wie gegen Island haben wir Seferovic in der Nati noch nie gesehen – oder es muss schon sehr, sehr lange her sein. Er hat mehr Ballkontakte und Torchancen als in allen vier WM-Spielen zusammen. Er schiesst drei Tore, wobei zwei (zurecht, aber denkbar knapp) wegen Abseits aberkannt werden. Das 5:0 von Nati-Debütant Ajeti bereitet er wunderbar vor.
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Albian Ajeti (ab 65. Minute – zu kurz für eine Benotung): Sechs Minuten nach seiner Einwechslung schiesst der Nati-Debütant seinen ersten Treffer. Kann man so machen ;-)
Bild: Keystone
Admir Mehmedi (ab 72. Minute – zu kurz für eine Benotung): Die WM hat Mehmedi verpasst, im Klub sitzt er in dieser Saison noch mehrheitlich auf der Bank – und doch hat ihn Petkovic aufgeboten. Und siehe da, zehn Minuten nach seiner Einwechslung trifft er zum 6:0-Schlussstand.
Bild: Keystone
Djibril Sow (ab 78. Minute – zu kurz für eine Benotung): Er kann keine Akzente setzen, fällt aber auch nicht ab.
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Vladimir Petkovic: Danke, dass Sie nach all der Kritik nicht den Bettel hingeworfen haben und noch immer Trainer der Schweizer Nati sind!