Ein Dok-Film zeigte Benfica-Goalie Odisseas Vlachodimos bei einer Schimpftirade über Porto. Der portugiesische Verband leitete gegen den Klub und Spieler ein Verfahren ein. Am Ende rettete den Deutsch-Griechen der Papst höchstpersönlich.
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- Gegen Ex-Benfica-Goalie Odisseas Vlachodimos wurde ein Verfahren eingeleitet, nachdem der Grieche die gegnerische Mannschaft von Porto beleidigt hatte.
- Der Keeper kommt aber ohne Strafe davon, weil er vom Papst höchstpersönlich begnadigt wurde.
Am 21. Oktober letzten Jahres kommt es im Estádio do Dragão zum Duell zwischen Porto und Benfica Lissabon. Die Gäste gewinnen dank eines Treffers von Rafa mit 1:0.
Das Tor beim Prestige-Sieg von Benfica hütet dabei Odysseas Vlachodimos. Am Ende holen sich die «Águias» (dt: Adler) die Meisterschaft mit zwei Punkten Vorsprung auf Rivale Porto.
Dokumentarfilm sorgt für Verfahren
Eine perfektes Happy End für die Macher von «B Play», welche während der Saison einen Dokumentarfilm «Eu Amo o Benfica» (Ich liebe Benfica) drehten. In der dritten Folge wird das betreffende Duell der beiden grössten Teams Portugals zum Thema.
Dabei erfährt die Öffentlichkeit, wie Vlachodimos in der Umkleidekabine den Gegner ins Visier nimmt: «Diese Jungs sind eine Sche***-Mannschaft», ärgert sich der Benfica-Goalie. Der Blick hinter die Kulissen kam ihm und dem Verein teuer zu stehen. Sowohl gegen den Fussballer als auch gegen den Klub wurde nach der Veröffentlichung des Videos vom portugiesischen Fussballverband ein Verfahren eingeleitet.
Vlachodimos drohte gemäss Disziplinarordnung eine Sperre von bis zu vier Spielen. Eine göttliche Fügung wollte es, dass Papst Franziskus anlässlich des Weltjugendtags Portugal Anfang August besuchte. Ein paar Wochen vor seiner Visite wurde ein Gesetz verabschiedet, welches Bestimmungen über die Gewährung von Begnadigungen und Amnestie für Personen im Alter von 16 bis 30 Jahren, die Straftaten begangen haben, neu regelte.
Begnadigung des Papstes
In diesem Zusammenhang begnadigte der Papst eine Vielzahl von Straftätern, die sich geringfügige Vergehen leisteten. Als 29-Jähriger kam auch Vlachodimos in den Genuss dieser heiligen Amnestie-Massnahme.
Der in Stuttgart geborene, aber für die griechische Nationalmannschaft spielende Torhüter, konnte so mit unbeflecktem Ruf Anfang September in die Premier League zu Nottingham Forrest wechseln – das Verfahren gegen ihn wurde dank der päpstlichen Begnadigung eingestellt.
Nicht ungeschoren kam hingegen sein ehemaliger Arbeitgeber davon. So wurde Benfica wegen «Schädigung der Ehre und des Ansehens der Organe der Sportstruktur und ihrer Mitglieder» mit einer Geldstrafe von 16.320 Euro belegt, wie «record» berichtet. Papst Franziskus ist übrigens selbst bekennender Fussball-Fan des argentinischen Teams San Lorenzo.