Interne Rivalität artet aus PSG-Spielerin soll Gewaltattacke auf Teamkollegin organisiert haben

SB10

10.11.2021

Aminata Diallo (Nummer 20) und Kheira Hamraoui (Nummer 14) bei Paris Saint-Germain.
Aminata Diallo (Nummer 20) und Kheira Hamraoui (Nummer 14) bei Paris Saint-Germain.
Bild: Getty

Die Fussballerin Aminata Diallo befindet sich in Polizeigewahrsam. Der 26-Jährigen wird vorgeworfen, hinter der Attacke auf ihre PSG-Teamkollegin Kheira Hamraoui zu stecken.

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Wie die «L'Équipe»  berichtet, wurde Kheira Hamraoui am 4. November spätabends überfallen, als sie mit zwei ihrer Teamkolleginnen, darunter Aminta Diallo, von einer von ihrem Klub PSG organisierten Party zurückkehrte. Mehrere maskierte Männer sollen das Auto attackiert haben, in welchem sich die drei Frauen befanden.

Einem Täter soll es dabei gelungen sein, ins Innere des Fahrzeugs zu gelangen. Dort habe er mehrmals gezielt mit einer Eisenstange auf die Beine von Hamraoui eingeschlagen haben. Das Opfer musste mit mehreren Stichen an Beinen und Händen genäht werden. Diallo selbst soll zum Zeitpunkt des Überfalls als Beifahrerin im Auto gesessen haben.

Nun kommt die verrückte Wende. Diallo wurde am Mittwochmorgen in ihrer Wohnung verhaftet und in Polizeigewahrsam genommen. Dort wird die französische Nationalspielerin derzeit von Ermittlern im Zusammenhang mit dem Angriff auf ihre Teamkollegin befragt. 

Der Verdacht: Sie soll hinter dem Angriff stecken. Die Ermittler gehen davon aus, dass Diallo so eine Konkurrentin – die ebenfalls im zentralen Mittelfeld spielt – ausschalten wollte.

Aminata Diallo stand am Dienstagabend noch für PSG in der Champions League auf dem Platz.
Aminata Diallo stand am Dienstagabend noch für PSG in der Champions League auf dem Platz.
Bild: Getty

PSG veröffentlichte eine Erklärung, in der die Gewalt gegen seine Spielerinnen verurteilt wird. Ausserdem nehme man «die polizeiliche Festnahme von Aminata Diallo nach einem Angriff am vergangenen Donnerstagabend zur Kenntnis». Man verfolge den Fortgang des Verfahrens «aufmerksam» und prüfe «weitere Massnahmen». Der Klub habe danach alle Vorkehrungen getroffen, um die Sicherheit der Spielerinnen zu gewährleisten. Für Diallo gilt derzeit die Unschuldsvermutung.

Die Geschichte erinnert stark an die amerikanische Eiskunstläuferin Tonya Harding. 1994 war sie in eine Attacke auf ihre Konkurrentin Nancy Kerrigan ­verwickelt. Ihr damaliger Ehemann beauftragte und bezahlte einen Attentäter. Dieser verletzte Nancy Kerrigan mit einer Eisenstange am Knie, welche damit nicht mehr an den US-amerikanischen Meisterschaften teilnehmen konnte. Die ganze Sache flog auf und gehört bis heute zu den grössten Skandalen im Sport.