Kriegsähnliche Bilder Randale von Hamburg: «Wir haben noch Schlimmeres erwartet»

mar

13.5.2018

Als am Samstag um 17:20 feststand, dass der HSV definitiv in die zweite Liga muss, drehten einige Chaoten komplett durch. Hamburgs Innensenator Andy Grote sagt später, dass man sich aber auf noch schlimmere Szenen eingestellt habe.

Düstere Banner wurden aufgezogen, danach folgten Böllerschüsse, die das  Volksparkstadion in Hamburg mit pechschwarzem Rauch verhüllten. Innert weniger Minuten verwandelte sich die Arena in ein Schlachtfeld. Dutzende von Polizisten mit weissen Helmen betraten den Rasen. Sogar mit dem Pferd stellten sie sich auf, während die Spieler Zuflucht in den Katakomben suchten.

Zu diesem Zeitpunkt war bereits klar: Der HSV ist abgestiegen. Den letzten Dino hat es erwischt, weil der VfL Wolfsburg gegen Köln locker mit 4:1 gewann. Jetzt ging es darum, die Ausschreitungen einzudämmen. Doch die Bilder erinnerten schon stark an das Chaos, dass die Köln-Fans vor sechs Jahren veranstalteten als ihr 1. FC abgestiegen war.

300 Extremisten stellen alles auf den Kopf

Es war nicht einmal so, dass das halbe Stadion Amok gelaufen wäre. Lediglich ein kleiner Block von rund 300 Extremisten sorgte für die kriegsähnlichen Bilder. Der Rest vom Publikum feierte die Spieler am Ende sogar für ihren schliesslich vergeblichen Einsatz in den vergangenen Wochen.

Vor dem Stadion wurden später zwei Leute verhaftet. Die Polizei hatte die Szenen unter Kontrolle. Nicht zuletzt deshalb, weil man sich lange im Vorfeld darauf eingestellt hatte. 

«Es war ehrlicherweise noch Schlimmeres befürchtet worden», berichtete Innensenator Andy Grote hinterher auf dem Parkplatz und bedankte sich bei der Polizei. «Hässliche Szenen» habe es wegen «einiger kranker Köpfe» gegeben. Die hässlichen Szenen begleiten den HSV jetzt in Liga zwei.

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