EM-Qualifikation Rassismus-Eklat: Sterling fordert Geisterspiele für Montenegro

jar

26.3.2019

Raheem Sterling hält sich nach seinem Tor die Ohren zu.
Raheem Sterling hält sich nach seinem Tor die Ohren zu.
Bid: Getty

England macht mit einem 5:1-Sieg in Montenegro einen weiteren Schritt Richtung EM. Über das Resultat spricht nach dem Schlusspfiff aber niemand mehr.

Rassistische Beschimpfungen von den Zuschauerrängen aus überschatten Englands Fussballfest in Montenegro. Spieler und Trainer der «Three Lions» werfen den gegnerischen Fans im Anschluss ans EM-Qualifikationsspiels Schmähungen gegen ihre dunkelhäutigen Spieler vor. Inbesondere Linksverteidiger Danny Rose soll mit Affenlauten eingedeckt worden sein. Die UEFA hat eine Untersuchung eingeleitet.

«Ich habe definitiv Beleidigungen gegen Danny gehört, als er am Ende des Spiels die Gelbe Karte gesehen hat. Daran gibt es keine Zweifel», sagt Englands Nationalcoach Gareth Southgate nach dem 5:1-Sieg seines Teams. «Wir werden sicherstellen, dass der Vorfall offiziell gemeldet wird. Das können wir nicht akzeptieren.»

Der 18-jährige Offensivspieler Callum Hudson-Odoi bestätigt den Vorfall. «Sie haben Affenlaute gemacht, Danny und ich haben es gehört. So etwas will man nicht hören, das sollte niemals passieren – wir sind alle gleich. Ich hoffe, die UEFA reagiert darauf angemessen», so der Chelsea-Profi, der vor wenigen Tagen zum jüngsten Spieler wurde, der in einem Pflichtspiel der englischen Nationalmannschaft zum Einsatz kam.



Sterling fordert Geisterspiele

«Ein paar Idioten haben einen tollen Abend ruiniert», sagt auch ManCity-Star Raheem Sterling, der sich nach seinem Treffer zum 5:1 beim Torjubel demonstrativ die Ohren zuhielt. «Es ist jetzt an der Zeit, dass die Verantwortlichen reagieren und die Schuldigen bestrafen.» Sterling denkt dabei an einen Zuschauerausschluss: «Das wäre etwas, was die Leute vielleicht zum Nachdenken bringen würde. Man kann Einzelne bestrafen, aber was wird das ändern?» 

Eine kollektive Strafe wäre die richtige Lösung, findet Sterling: «In diesem Stadion haben 15'000 Zuschauer Platz. Ich denke, dass die ganze Nation bestraft werden sollte. Dass das ganze Stadion nicht zuschauen kann, wenn die Fans rassistische Beschimpfungen rufen. Wir sind im Jahr 2019, und es sollte eine echte Strafe dafür geben und nicht nur ein paar Stadionverbote.»

Zurück zur StartseiteZurück zum Sport