Timo Werner steht offenbar kurz vor einem Transfer zu Chelsea. Dabei galt bis vor kurzem Liverpool als Kronfavorit. Die Reds wären aber nach Robbie Fowler eine Nummer zu gross für den RB-Leipzig-Stürmer.
Die kommenden Tage werden spannend: Bis zum 15. Juni klärt sich, ob der deutsche Nationalspieler Werner seine Ausstiegsklausel für den sich anbahnenden Wechsel zum FC Chelsea aktiviert. «Bislang hat weder Timo Werner bei uns die Klausel gezogen, noch hat irgendein Verein uns einen Transfervertrag geschickt. Bis jetzt ist nichts in trockenen Tüchern», sagte RB-Vorstandschef Oliver Mintzlaff dazu.
Doch der Wechsel soll nur noch Formsache sein: Für den 24-Jährigen, der noch bis 2023 unter Vertrag bei RB steht, sollen die Blues knapp 60 Millionen Euro überweisen.
An der Themse soll Werner das neue Gesicht im Team von Trainer und Klub-Idol Frank Lampard werden. Die Anerkennung des einst torgefährlichen Mittelfeldspielers für Werner spielte bei der Entscheidung – lieber Stamford Bridge statt Anfield Road – eine tragende Rolle. Ein richtiger Entscheid, wenn es nach Michael Ballack geht. «Ich glaube, mit Chelsea hat er sich für einen Verein entschieden, wo er eine grössere Chance hat, zu spielen, was sehr wichtig ist für ihn», meint er gegenüber «Sky».
Beim FC Liverpool unter Jürgen Klopp hätte der Torjäger mit Konkurrenten wie Sadio Mané, Mo Salah und Roberto Firmino keine Einsatzgarantien wie jetzt noch unter Julian Nagelsmann. Dieser Ansicht ist auch Reds-Legende Robbie Fowler, der den Hype um Werner nicht ganz nachvollziehen kann: «Ich sehe, dass er ein talentierter Spieler ist. (...) Aber ich stehe dazu: Ist Werner auf einem Level mit den drei Stürmern in Liverpool? Für mich nicht.»
Finanziell zahlt sich der Wechsel für Werner aus
«Ich habe ihn jetzt schon einige Male spielen sehen und es gibt Dinge in seinem Spiel, die ich mag und bewundere. Aber nimmt er oft genug entscheidend Einfluss auf Spiele? Nicht für mich. Ist er auf einem Niveau mit den Spielern, mit denen er um Positionen kämpft oder die er ersetzen soll? Nicht in Liverpool. Vielleicht bei Chelsea», so die Stürmer-Legende, die insgesamt 369 Spiele für Liverpool bestritt, im «Mirror».
Bayern-Coach Hansi Flick hält hingegen viel von Werner und ist wohl insgeheim froh, dass Konkurrent RB Leipzig bald auf seinen besten Torschützen (bisher 25 Saisontore) verzichten muss. «Timo ist ein sehr guter Spieler, auch ein Spieler, der Tore macht. Da hat Chelsea eine sehr gute Verpflichtung getätigt – wenn das so ist dann.»
Als Abschiedsvorstellung für ihn stehen noch fünf Bundesliga-Geisterspiele plus die möglichen Champions-League-Partien auf dem Programm. Ein leiser Abschied also für die deutsche Sturmhoffnung, die 2016 für 14 Millionen Euro vom VfB Stuttgart nach Leipzig kam und seinen Marktwert seitdem fast verfünffacht hat.
Finanziell würde der gebürtige Schwabe sicher einen Riesensprung machen. Für einen Fünfjahresvertrag beim Klub des russischen Oligarchen Roman Abramowitsch soll Werner pro Jahr mehr als zehn Millionen Euro kassieren, berichtet die «Bild».